Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1649 III 16
1649 III 16
Dienstag Eodem würdt dise relation auch dem von Plumental
nach Prag communicirt [ 2367 ].
Eodem haben den 16. huius wir die deputatos vor unß erfordert und inen
communicirt, waß wir bei dem Servient verricht hetten, zumaln sie auch
ermahnt, weil auß disen umbstenden erscheinete, daß nunmehr die Schwe-
den und Franzosen nichts anders suechten, dann mit beharrung ihrer unge-
bürlichen einquartierung die Kayserliche Maiestät, auch chur-, fürsten und
stände in unvermögen zu bringen und gentzlich ze ruinirn, daß demnach
ein höchste nothurfft sein wolt, daß die stände gleichwol dermahln ein rechte
resolution fassen theten, durch waß mittel man sich solcher trangsal deren-
mal einist wurde erledigen könden, damit bei lengerm zusehen es nit endt-
lich zu spath und keine mittel mehr zu ergreiffen ubrig sein möchten. Zu
wolchen ende wir auch inen ein schreiben, von Ihr Kayserlicher Maiestät
in hac materia an Chursaxen vom 13. Februarii abgangen, vorgelesen.
Bei disem actu hatt der Churmaintzische cantzler nechst vorgangner bedan-
khung umb die beschehene communication und anerbietten, daß sie unser
erinnern an gesambte stände wolten gelangen, ferner angezeigt, es hetten die
standt in caussa Bamberg, Trient und Brixen contra Osterreich ein reichs-
conclusum und dann ein intercession an Kayserliche Maiestät verfaßt, so sie
unß hiebei überreichen und pitten wollen, darvon Ihr Maiestät gehor-
sambste relation ze thuen. Wir haben aber geantworttet, es wüßte sich das
Churmaintzische directorium zu erinnern, wie hoch wir inen vor guetter zeit
remonstirt, daß Ihr Kayserliche Maiestät und dero hochlobliches hauß mit
dergleichen zu disen fridenstractaten gantz nit gehörigen sachen verschont
und selbige anderstwohien an seine gehörde verwisen werden solten, da wir
unß wol versehen, es solte unserm begehren stattgethan worden sein. Weil
aber denn ständen ein anders beliebt, so müeßtens wir zwar an sein ortt
gestellt sein lassen, köndten iedoch die angedeütte schrifft und conclusum
der ursachen nit annemmen, weil in diser materia von unß im namen Kayser-
licher Maiestät an die stände nichts gebracht worden, auch nit herkommens
sei, dergleichen conclusa ohne vorgehende proposition an Ihr Kayserliche
Maiestät als ein reichschluss ze bringen, wolten unß also für entschuldigt
halten und gleichwol, waß sie dißortts an Ihr Maiestät ze bringen vermein-
ten , anderwerts verschikhen. Sie habens allerseits darbei bewenden lassen
und nichts replicirt.
nach Prag communicirt [ 2367 ].
Eodem haben den 16. huius wir die deputatos vor unß erfordert und inen
communicirt, waß wir bei dem Servient verricht hetten, zumaln sie auch
ermahnt, weil auß disen umbstenden erscheinete, daß nunmehr die Schwe-
den und Franzosen nichts anders suechten, dann mit beharrung ihrer unge-
bürlichen einquartierung die Kayserliche Maiestät, auch chur-, fürsten und
stände in unvermögen zu bringen und gentzlich ze ruinirn, daß demnach
ein höchste nothurfft sein wolt, daß die stände gleichwol dermahln ein rechte
resolution fassen theten, durch waß mittel man sich solcher trangsal deren-
mal einist wurde erledigen könden, damit bei lengerm zusehen es nit endt-
lich zu spath und keine mittel mehr zu ergreiffen ubrig sein möchten. Zu
wolchen ende wir auch inen ein schreiben, von Ihr Kayserlicher Maiestät
in hac materia an Chursaxen vom 13. Februarii abgangen, vorgelesen.
khung umb die beschehene communication und anerbietten, daß sie unser
erinnern an gesambte stände wolten gelangen, ferner angezeigt, es hetten die
standt in caussa Bamberg, Trient und Brixen contra Osterreich ein reichs-
conclusum und dann ein intercession an Kayserliche Maiestät verfaßt, so sie
unß hiebei überreichen und pitten wollen, darvon Ihr Maiestät gehor-
sambste relation ze thuen. Wir haben aber geantworttet, es wüßte sich das
Churmaintzische directorium zu erinnern, wie hoch wir inen vor guetter zeit
remonstirt, daß Ihr Kayserliche Maiestät und dero hochlobliches hauß mit
dergleichen zu disen fridenstractaten gantz nit gehörigen sachen verschont
und selbige anderstwohien an seine gehörde verwisen werden solten, da wir
unß wol versehen, es solte unserm begehren stattgethan worden sein. Weil
aber denn ständen ein anders beliebt, so müeßtens wir zwar an sein ortt
gestellt sein lassen, köndten iedoch die angedeütte schrifft und conclusum
der ursachen nit annemmen, weil in diser materia von unß im namen Kayser-
licher Maiestät an die stände nichts gebracht worden, auch nit herkommens
sei, dergleichen conclusa ohne vorgehende proposition an Ihr Kayserliche
Maiestät als ein reichschluss ze bringen, wolten unß also für entschuldigt
halten und gleichwol, waß sie dißortts an Ihr Maiestät ze bringen vermein-
ten , anderwerts verschikhen. Sie habens allerseits darbei bewenden lassen
und nichts replicirt.