Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1649 II 9
1649 II 9
Dienstag
Dinstags, 9. huius, a Caesare drei schreiben, de 21. Ja-
nuarii : 1. Weil wir uß den schreiben vom 7. Nouembris vorigen und biß uff
den 13. Januarii diß jars vernommen, dass der pfaltzgraf von Prag abgeraißt,
die tractatus unvolkommen gelassen, auch weiter nichts dann die interims-
verpflegung verglichen, dem Wittenberg
in puncto exauctorationis et eua-
cuationis kein bevelch hinderlassen worden; Ihr Maiestät hetten dem Plu-
mental gleichwol bevohlen, der restanten halber mit demselben ein gantzes
ze machen und ehender die ratification deß duca d’Amalfi nit hinaußzegeben.
Finden demnach den nechsten weeg zu sein, den punctum euacuationis et
exauctorationis zu Münster etiam in praesentia der Franzosen tractirn ze
lassen. Hiervon den ständen parte zu geben, ob auch die Schweden sich dar-
mit ze conformirn. Soll unß mit nechstem instruction folgen, inmittelst het-
ten wir an vorigen bevelch ze halten und das Ihr Maiestät ohne gnugsame
wolsicherheit der evacuation in ihren erbkönigreich und landen auch im
reich zu keiner evacuation schreitten werden, sondern den sichersten weeg
sein erachten, wie vom 13. Januarii bevohlen worden [ 2407 ].
2. Recepisse de 23. Januarii auff unsere relationes vom 5. und 8. eiusdem [ 2408 ].
3. De 27. Januarii, ist ein specialresolution auff die relation vom 8. eiusdem,
der Schweden und Franzosen eingewendte difficulteten contra commutatio-
nem betreffend, und dabei ein protocoll, waß Ihr Kayserliche Maiestät in
puncto executionis auß dero reichshofrath ergehen lassen; copei schreibens
an die statt Augspurg, der execution ze parirn, item an Bayern wegen be-
nennung einiger commissarien über die mit der statt Regenspurg habende
differentias. NB: Hierinn würdt auch vermeldt, wann wegen Frankental,
weil die restitutio sogleich nit geschehen köndt, ein platz im reich preten-
dirt , köndtens Ihr Maiestät geschehen lassen, aber in ihren erblanden wollen
sie derwegen nichts zurukhlassen [ 2409 ]. Der empfang diser schreiben ist per
postscriptun in vorgehender relation angedeüttet worden.
Eodem 9. huius a meridie hatt sich Oxenstirn bei unß sambtlich in aedibus
domini comitis a Nassau eingestellt, da dann auch die deputati ordinum er-
schienen . Oxenstirn seorsim primo nobis proponebat: Nachdem vergangnen
sonnabend die Churmaintzischen bei ime anregung gethan, daß unß nit
wurde entgegen sein, mit unß in conferentz einzetretten, waßgestalten etwan
die noch obschwebende difficulteten der commutation halber möchten abge-
than werden, als hette er sich zu solchem ende bei unß einstellen wollen.
Achte vordrist unvonnöthen, selbige zu widerholen, weil die unß vorhien
gnugsamb bekandt, wolte demnach von unß erwartten, waß wir etwan vor
einen punctum vor handts ze nemmen belieben möchten. Nos haben unß vor-
drist uff der Churmaintzischen relation bezogen, worauß wir verstanden,
daß der commutation halber deß Schwedischen generalissimi resolution er-
wartten müeßte, doch unterdessen in conferentz über einige noch bevor-
stehende difficulteten und sonderlich wegen einer convention de ordine et
modo euacuandi praesidia et exauctorandi militem eintretten wolte. Wir
liessen unß dise conferentz nit entgegen sein, hetten zu solchem ende auch
die deputatos ordinum beschieden, wüßten aber unserstheils von keinen
obstaculis, warumb die commutation solte verschoben werden, sonderlich
waß den punctum restitutionis ex amnestia et grauaminibus anlangte, da
weren die stände miteinander einig, und hette er sich auch jungst gegen unß
und denn stenden dahien erclärt, daß solches kein hindernus geben solt.
Wann er dann von der evacuation und exauctoration mit unß handlen wolt, so
weren wir darzu berait und gelte unß gleich, es geschehe vor oder nach der
commutation. Ille, er müeßt auß unser antwortt vernemmen, daß uns sein
erclärung nit recht eingebracht worden. Er hette sich nit absolute uff deß
pfaltzgrafen antwortt bezogen, sondern vermeldt, weil er nit wüßte, ob der
mit der ständen erclärung in puncto solutionis militiae zefriden, so wurde
ime schwer fallen, underdessen der commutation halber etwas gewisses ze
statuirn. Sonsten seyen noch folgende obstacula ze resoluirn: 1. restitutio ex
capite amnestiae et grauaminum, 2. liberatio captiuorum, 3. solutio stipen-
diorum et assignationum executio, 4. conuentio de euacuationis et exauc-
torationis modo et ordine, 5. ratificationes statuum, 6. capitulatio Osnabru-
gensis , 7. cessio Brandeburgensis, 8. attestata ratione Minden et Erfurdt.
Bei dem ersten liess ers uff der ständen erclärung beruhen. Bei dem andern,
als wir ime replicirt, das der mangel nit uff Ihr Maiestät, sondern uff der
Schweden seitten bestüende, hatt er vermeldt, daß es kein obstaculum sein
soll commutandae ratificationis. Bei dem 3. stüende dahien, wie der general
der ständen erclärung auffnemmen wurde. Bei dem 4. haben wir ime auch
vorgerukht, daß dise handlung von dem herrn pfaltzgrafen zu Prag abrum-
pirt worden. Respondit, es wer darumb beschehen, weil noch kein nachricht
vorhanden gewesen, ob die stände mit den geltern gefaßt. Stüende dahien,
ob man etwan von einem proiect allhier reden wolt, dann weil diser punct an
die generalitet per instrumentum verwisen, so köndte ers derselben nit ent-
ziehen noch verbindtlich drinnen handlen. Bei dem 5. wolt er in specie derje-
nigen ratificationes haben, wölche underschriben, dann solche subscribenten
hetten sich eo ipso ad ratificandum verbindtlich gemacht, das sie underschrie-
ben , wiewol sie nit darzu deputirt gewesen. Bei dem 6. liess ers dahien-
gestellt sein, das die Braunschweigischen darmit die commutation nit wolten
hindern lassen. Bei dem 7., die Brandenburgischen weren mit ime verglichen.
Bei dem 8. ist er darauff bestanden, daß er einmal nit commutirn köndt, es
weren dann dise attestata bewilligt.
Als wir nun lang mit ime concertirt, ist entlich diß sein resolution gewesen,
daß alle vorgehende siben puncten nunmehr kein obstaculum sein und deren
ungehindert die commutatio beschehen solt, doch mit disem beding: 1. Daß
wir unß mit denn ständen verreversirn solten, weil dise sachen alle hetten
vor der commutation volnzogen sein sollen und aber es nit beschehen, daß
die alle und waß im instrumento begriffen, immediate nach der commutation,
aber vor der evacuation und exauctoration exequirt werden, auch die cronen
ehender nit abzudankhen noch einigen platz zu restituirn schuldig sein sol-
len . 2. Daß man die bedeütte attestata zugleich heraußgeben thue. Wir haben
ime remonstrirt quoad primum, daß Ihr Kayserliche Maiestät zwar noch-
maln bestendigen erbiettens bleiben, wie bißher an ihrem ortt kein saumbsal
erschienen, daß sie auch nochmaln an ihren nichts erwenden lassen, son-
dern alles, waß ihren obligt, buchstablichen innhalts exequiren würden. Daß
aber die euacuationes et exauctorationes so lang anstehen bleiben sollen, daß
sei ein conditio, so dem claren innhalt deß instrumenti zuwiderlauff, der termi-
nus euacuandi et exauctorandi sei nach außlauffung der 8 wochen a die sub-
scriptae pacis. Die executio derjenigen sachen, so daß reich betreffe, sei nit
denn cronen, sondern Ihr Kayserlicher Maiestät als deß reichs höchstem
oberhaupt secundum constitutiones imperii uffgetragen, allermaassen der
gantze articulus executionis solches clärlich außweisen und nirgendts melden
thet, daß die cronen biß zu letster volnziehung dem reich armirter uffm halß
ligen bleiben solten, etc. Waß der cronen satisfactiones anlangte, die hetten
sie beraits de facto in handen, und weren die confirmationes im instru-
mento pacis begriffen, daß sie also weder umb ihr aigen noch der ständen
interesse willen ursach haben, sich der evacuation und exauctoration zu
verwaigern.
Weil wir aber nichts mit ime außrichten könden, haben wir den deputatis
hiervon relation gethan. Die haben nach gehabtem bedacht sich gegen unß
und hernach auch gegen ime, Oxenstirn, rotunde erclärt: Erstlich seyen die
stände allerseits undereinander dessen einig, daß nit allein die anietzt recapi-
tulirte puncten, sondern auch alles andere, waß im instrumento begriffen,
staiff, vest, steth und unverbrüchlich gehalten und darwider nichts gethan
oder ze thuen verstattet werden solle. Sie wolten auch nochmaln under sich
und vor unß im namen ihrer herrn principaln stipulata manu promittirn, daß
sie solches alles und iedes auffrecht, redlich, trewlich, sine exceptione, sine
mora et sine conditione exequirn helffen wolten, und mögen wol leiden, daß
wir ein und andern theils solche stipulation ad protocollum nemmen und
darauß einer dem andern schein und urkundt ertheilen möchten. Daß sie
aber solche condition solten einwilligen, daß es eben alles ante euacuationem
et exauctorationem zu geschehen, da hetten sie sich einhellig erclärt, daß ihre
herrn principales sich darmit keinesweegs beladen oder beschweren lassen
köndten noch wolten, sondern es müeßte dißortts allerdings bei dem ver-
glichnen und im instrumento einverleibtem modo exequendi verbleiben.
Die attestata betreffend, seye und bleibe Churmaintz nochmaln der meinung,
weder der statt Erfurdt noch einigem mediat- oder immediatstandt daß ge-
ringste wider dessen hergebrachte immuniteten, privilegien und freyheiten
zuzemuetten, sondern bemeldte statt und sonst iedermeniglich bei deme
bleiben ze lassen, waß deme crafft instrumenti pacis ex capite amnestiae et
grauaminum vel alio capitulo gebüeren köndte oder möge. Gleichergestalt
hette sich auch Churbrandenburg erclärt, die statt Minden bei allem deme,
waß sie vor dem krieg hergebracht, verbleiben ze lassen und sie darwider nit
ze turbirn. Seyen gleichergestalt zefriden, daß man diser declaration ad pro-
tocollum nemme und darauß dem begehrenden theil schein und urkundt
geben möge. Oxenstirn ad hoc ultimum, ob er wol widerumb uff die formal-
attestata getrungen, sagt doch entlich, es wurde diser punct die commutation
nit hindern. Ad prius repetirt er priora und sagte clärlich, daß die cron
Schweden weder einigen platz restituirn weder ihr volkh abdankhen wurde,
es weren dann alle executiones cuiuscunque generis volnzogen. Über wol-
chen anzug ime von allen denn protestierenden sowol als den catholischen
widersprochen worden. Er aber blieb uff seiner meinung und sagte, keinen
andern bevelch ze haben. Namb also unverrichterdingen seinen abschied. Sta-
tus resoluunt se crastino die derentwegen beim Servient instantias ze machen.
nuarii : 1. Weil wir uß den schreiben vom 7. Nouembris vorigen und biß uff
den 13. Januarii diß jars vernommen, dass der pfaltzgraf von Prag abgeraißt,
die tractatus unvolkommen gelassen, auch weiter nichts dann die interims-
verpflegung verglichen, dem Wittenberg
cuationis kein bevelch hinderlassen worden; Ihr Maiestät hetten dem Plu-
mental gleichwol bevohlen, der restanten halber mit demselben ein gantzes
ze machen und ehender die ratification deß duca d’Amalfi nit hinaußzegeben.
Finden demnach den nechsten weeg zu sein, den punctum euacuationis et
exauctorationis zu Münster etiam in praesentia der Franzosen tractirn ze
lassen. Hiervon den ständen parte zu geben, ob auch die Schweden sich dar-
mit ze conformirn. Soll unß mit nechstem instruction folgen, inmittelst het-
ten wir an vorigen bevelch ze halten und das Ihr Maiestät ohne gnugsame
wolsicherheit der evacuation in ihren erbkönigreich und landen auch im
reich zu keiner evacuation schreitten werden, sondern den sichersten weeg
sein erachten, wie vom 13. Januarii bevohlen worden [ 2407 ].
2. Recepisse de 23. Januarii auff unsere relationes vom 5. und 8. eiusdem [ 2408 ].
3. De 27. Januarii, ist ein specialresolution auff die relation vom 8. eiusdem,
der Schweden und Franzosen eingewendte difficulteten contra commutatio-
nem betreffend, und dabei ein protocoll, waß Ihr Kayserliche Maiestät in
puncto executionis auß dero reichshofrath ergehen lassen; copei schreibens
an die statt Augspurg, der execution ze parirn, item an Bayern wegen be-
nennung einiger commissarien über die mit der statt Regenspurg habende
differentias. NB: Hierinn würdt auch vermeldt, wann wegen Frankental,
weil die restitutio sogleich nit geschehen köndt, ein platz im reich preten-
dirt , köndtens Ihr Maiestät geschehen lassen, aber in ihren erblanden wollen
sie derwegen nichts zurukhlassen [ 2409 ]. Der empfang diser schreiben ist per
postscriptun in vorgehender relation angedeüttet worden.
Eodem 9. huius a meridie hatt sich Oxenstirn bei unß sambtlich in aedibus
domini comitis a Nassau eingestellt, da dann auch die deputati ordinum er-
schienen . Oxenstirn seorsim primo nobis proponebat: Nachdem vergangnen
sonnabend die Churmaintzischen bei ime anregung gethan, daß unß nit
wurde entgegen sein, mit unß in conferentz einzetretten, waßgestalten etwan
die noch obschwebende difficulteten der commutation halber möchten abge-
than werden, als hette er sich zu solchem ende bei unß einstellen wollen.
Achte vordrist unvonnöthen, selbige zu widerholen, weil die unß vorhien
gnugsamb bekandt, wolte demnach von unß erwartten, waß wir etwan vor
einen punctum vor handts ze nemmen belieben möchten. Nos haben unß vor-
drist uff der Churmaintzischen relation bezogen, worauß wir verstanden,
daß der commutation halber deß Schwedischen generalissimi resolution er-
wartten müeßte, doch unterdessen in conferentz über einige noch bevor-
stehende difficulteten und sonderlich wegen einer convention de ordine et
modo euacuandi praesidia et exauctorandi militem eintretten wolte. Wir
liessen unß dise conferentz nit entgegen sein, hetten zu solchem ende auch
die deputatos ordinum beschieden, wüßten aber unserstheils von keinen
obstaculis, warumb die commutation solte verschoben werden, sonderlich
waß den punctum restitutionis ex amnestia et grauaminibus anlangte, da
weren die stände miteinander einig, und hette er sich auch jungst gegen unß
und denn stenden dahien erclärt, daß solches kein hindernus geben solt.
Wann er dann von der evacuation und exauctoration mit unß handlen wolt, so
weren wir darzu berait und gelte unß gleich, es geschehe vor oder nach der
commutation. Ille, er müeßt auß unser antwortt vernemmen, daß uns sein
erclärung nit recht eingebracht worden. Er hette sich nit absolute uff deß
pfaltzgrafen antwortt bezogen, sondern vermeldt, weil er nit wüßte, ob der
mit der ständen erclärung in puncto solutionis militiae zefriden, so wurde
ime schwer fallen, underdessen der commutation halber etwas gewisses ze
statuirn. Sonsten seyen noch folgende obstacula ze resoluirn: 1. restitutio ex
capite amnestiae et grauaminum, 2. liberatio captiuorum, 3. solutio stipen-
diorum et assignationum executio, 4. conuentio de euacuationis et exauc-
torationis modo et ordine, 5. ratificationes statuum, 6. capitulatio Osnabru-
gensis , 7. cessio Brandeburgensis, 8. attestata ratione Minden et Erfurdt.
Bei dem ersten liess ers uff der ständen erclärung beruhen. Bei dem andern,
als wir ime replicirt, das der mangel nit uff Ihr Maiestät, sondern uff der
Schweden seitten bestüende, hatt er vermeldt, daß es kein obstaculum sein
soll commutandae ratificationis. Bei dem 3. stüende dahien, wie der general
der ständen erclärung auffnemmen wurde. Bei dem 4. haben wir ime auch
vorgerukht, daß dise handlung von dem herrn pfaltzgrafen zu Prag abrum-
pirt worden. Respondit, es wer darumb beschehen, weil noch kein nachricht
vorhanden gewesen, ob die stände mit den geltern gefaßt. Stüende dahien,
ob man etwan von einem proiect allhier reden wolt, dann weil diser punct an
die generalitet per instrumentum verwisen, so köndte ers derselben nit ent-
ziehen noch verbindtlich drinnen handlen. Bei dem 5. wolt er in specie derje-
nigen ratificationes haben, wölche underschriben, dann solche subscribenten
hetten sich eo ipso ad ratificandum verbindtlich gemacht, das sie underschrie-
ben , wiewol sie nit darzu deputirt gewesen. Bei dem 6. liess ers dahien-
gestellt sein, das die Braunschweigischen darmit die commutation nit wolten
hindern lassen. Bei dem 7., die Brandenburgischen weren mit ime verglichen.
Bei dem 8. ist er darauff bestanden, daß er einmal nit commutirn köndt, es
weren dann dise attestata bewilligt.
Als wir nun lang mit ime concertirt, ist entlich diß sein resolution gewesen,
daß alle vorgehende siben puncten nunmehr kein obstaculum sein und deren
ungehindert die commutatio beschehen solt, doch mit disem beding: 1. Daß
wir unß mit denn ständen verreversirn solten, weil dise sachen alle hetten
vor der commutation volnzogen sein sollen und aber es nit beschehen, daß
die alle und waß im instrumento begriffen, immediate nach der commutation,
aber vor der evacuation und exauctoration exequirt werden, auch die cronen
ehender nit abzudankhen noch einigen platz zu restituirn schuldig sein sol-
len . 2. Daß man die bedeütte attestata zugleich heraußgeben thue. Wir haben
ime remonstrirt quoad primum, daß Ihr Kayserliche Maiestät zwar noch-
maln bestendigen erbiettens bleiben, wie bißher an ihrem ortt kein saumbsal
erschienen, daß sie auch nochmaln an ihren nichts erwenden lassen, son-
dern alles, waß ihren obligt, buchstablichen innhalts exequiren würden. Daß
aber die euacuationes et exauctorationes so lang anstehen bleiben sollen, daß
sei ein conditio, so dem claren innhalt deß instrumenti zuwiderlauff, der termi-
nus euacuandi et exauctorandi sei nach außlauffung der 8 wochen a die sub-
scriptae pacis. Die executio derjenigen sachen, so daß reich betreffe, sei nit
denn cronen, sondern Ihr Kayserlicher Maiestät als deß reichs höchstem
oberhaupt secundum constitutiones imperii uffgetragen, allermaassen der
gantze articulus executionis solches clärlich außweisen und nirgendts melden
thet, daß die cronen biß zu letster volnziehung dem reich armirter uffm halß
ligen bleiben solten, etc. Waß der cronen satisfactiones anlangte, die hetten
sie beraits de facto in handen, und weren die confirmationes im instru-
mento pacis begriffen, daß sie also weder umb ihr aigen noch der ständen
interesse willen ursach haben, sich der evacuation und exauctoration zu
verwaigern.
Weil wir aber nichts mit ime außrichten könden, haben wir den deputatis
hiervon relation gethan. Die haben nach gehabtem bedacht sich gegen unß
und hernach auch gegen ime, Oxenstirn, rotunde erclärt: Erstlich seyen die
stände allerseits undereinander dessen einig, daß nit allein die anietzt recapi-
tulirte puncten, sondern auch alles andere, waß im instrumento begriffen,
staiff, vest, steth und unverbrüchlich gehalten und darwider nichts gethan
oder ze thuen verstattet werden solle. Sie wolten auch nochmaln under sich
und vor unß im namen ihrer herrn principaln stipulata manu promittirn, daß
sie solches alles und iedes auffrecht, redlich, trewlich, sine exceptione, sine
mora et sine conditione exequirn helffen wolten, und mögen wol leiden, daß
wir ein und andern theils solche stipulation ad protocollum nemmen und
darauß einer dem andern schein und urkundt ertheilen möchten. Daß sie
aber solche condition solten einwilligen, daß es eben alles ante euacuationem
et exauctorationem zu geschehen, da hetten sie sich einhellig erclärt, daß ihre
herrn principales sich darmit keinesweegs beladen oder beschweren lassen
köndten noch wolten, sondern es müeßte dißortts allerdings bei dem ver-
glichnen und im instrumento einverleibtem modo exequendi verbleiben.
Die attestata betreffend, seye und bleibe Churmaintz nochmaln der meinung,
weder der statt Erfurdt noch einigem mediat- oder immediatstandt daß ge-
ringste wider dessen hergebrachte immuniteten, privilegien und freyheiten
zuzemuetten, sondern bemeldte statt und sonst iedermeniglich bei deme
bleiben ze lassen, waß deme crafft instrumenti pacis ex capite amnestiae et
grauaminum vel alio capitulo gebüeren köndte oder möge. Gleichergestalt
hette sich auch Churbrandenburg erclärt, die statt Minden bei allem deme,
waß sie vor dem krieg hergebracht, verbleiben ze lassen und sie darwider nit
ze turbirn. Seyen gleichergestalt zefriden, daß man diser declaration ad pro-
tocollum nemme und darauß dem begehrenden theil schein und urkundt
geben möge. Oxenstirn ad hoc ultimum, ob er wol widerumb uff die formal-
attestata getrungen, sagt doch entlich, es wurde diser punct die commutation
nit hindern. Ad prius repetirt er priora und sagte clärlich, daß die cron
Schweden weder einigen platz restituirn weder ihr volkh abdankhen wurde,
es weren dann alle executiones cuiuscunque generis volnzogen. Über wol-
chen anzug ime von allen denn protestierenden sowol als den catholischen
widersprochen worden. Er aber blieb uff seiner meinung und sagte, keinen
andern bevelch ze haben. Namb also unverrichterdingen seinen abschied. Sta-
tus resoluunt se crastino die derentwegen beim Servient instantias ze machen.