Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1649 II 2
1649 II 2
Dienstag Dinstags, den 2. huius, ad Caesarem, waß vorstehen-
dermaassen mit dem Servient, denn ständen und dem Oxenstirn passirt [ 2398 ].
Eodem ad Caesarem recepisse uff dero bevelch vom 13. Januarii, waß in
puncto euacuationis et exauctorationis ze thuen, mit erinnerung, daß der
Reinische churcraiß außgelassen und die ordnung von denn andern craißen
contradicirt werden möchte [ 2399 ].
Eodem ad Caesarem recepisse wegen der 200 000 thaler empfangnen schrei-
bens und waß Salvius sich darauff erclärt [ 2400 ].
Eodem a Caesare vom 16. Januarii ad relationes de 29. Decembris et primo
diß: 1. Das dem Servient der Kayserlichen titulatur halber recht geant-
worttet , darauff zu bestehen. 2. Die ratification ad manus tertii cuiuscunque
nit ze depositirn. 3. Waß wegen der landtgräfin zu Cassel praetendirter com-
pensation ihrer quotae an der Schwedischen militi satisfaction geantworttet,
daran recht beschehen. 4. Ratione derselben unterpfandt umb die 600 000
thaler stehe zu denn interessirten ständen. 5. Super executione amnestiae et
grauaminum, item satisfactione militiae Suedicae weißt uff die vorige
bevelch, 6. ratione pasquillorum auff die verpannung deß fridenschluss [ 2401 ].
Eodem von duca d’Amalfi de 12. Januarii in beantworttung unsers Schrei-
bens de 25. Decembris 1648, daß der pfaltzgraf die tractatus zu Prag ab-
rumpirt , beilag extracts, wie die interimsverpflegung verglichen [ 2402 ].
Eodem nachmittag ist graf Oxenstirn in herrn grafens von Nassau quartier
reliquis dominis praesentibus erschienen und hatt praemissis curialibus an-
zeigt : Nachdem wir vorigen tags bei ime abermahlig ansuechens gethan, daß
die ratificationes außgewexlet werden möchten, hett er solches mit seinem
collega wie auch dem conte Servient communicirt, und wolten vordrist nit
darfürhalten, daß inen einige schuldt so langer verzögerung zugemessen
werden köndt, dann sie nichts anders gesuecht, als was dem instrumento
gemeß vor der commutation hette sollen effectuirt werden. Darüber er sich
zwar in kein weiter disputat einlassen wolt, sondern weil wir so starkh drauff
tringen, die stände auch mit unß eins seyen und sich in puncto amnestiae et
grauaminum mit dem benüegen lassen, waß sie an Kayserliche Maiestät ge-
schriben , so köndten sie, Schweden, es auch dahiengestellt sein lassen und
weren demnach erbiettig, die commutationem mit unß vorzenemmen, doch
daß uff morndrigen tag vordrist die ratificationes statuum inen vorgewisen
und mit der verglichenen minuta conferirt würden. Nos haben unß seiner
besuechung bedankht, die oblationem commutationis für bekant angenom-
men , auch anerbotten, bei denn ständen dran ze sein, daß morndrigen tags
die ratificationes ad collationandum edirt werden solten. Und weil diß in
wenig stunden geschehen möcht, so hielten wir dafür, daß übermorgen,
donnerstag, alsogleich ad actum commutationis fürzeschreitten, mit begeh-
ren , er wolte ime solches auch belieben lassen, dann uff den unverhofften fahl,
bei denn ratificationibus statuum ie einige discrepantz sich eraigen thet, so
hetten die sich erbotten, darfür sambtlich guettzesprechen.
Ille fienge an abzespringen, mit vermelden, er wußte noch nit, wie die ratifi-
cationes und waß dergleichen papyr mehr sein möcht, als die attestata
Brandenburgischer cession, beschaffen; köndte sich nit alsogleich drauff
resolvirn, patte, wir wolten ime so vil zeit lassen, daß er dise sachen
vordrist sehen möcht, alsdann wolt er sich gegen unß erclären. Wir haben de
modo collationandi vorgeschlagen, daß der cronen plenipotentiarii ihre
secretarios auff den bischoffshof schikhen und dem collazionirn beywohnen
lassen solten. Sed replicauit, der conte Servient wolte sich nit darzu ver-
stehen propter competentiam praecedentiae, sondern vermein, man soll je-
dem seine gehörige ratificationes zu hauß schikhen. Nos, wolten mit denn
ständen darvon reden. Entlich liess er sich so weit herauß, daß er sagte,
wann schon die commutation fürgangen, so wurde man doch ad euacuatio-
nem et exauctorationem nit fürgehen könden, biß alles im instrumento exe-
quirt . Nos, diß wer dem instrumento zuwider, seitemaln nirgendts dar-
innen begriffen, daß die armada uff dem fueß behalten werden soll, biß alles
exequirt, noch auch, waß ante commutationem nit volnzogen, daß es nit dar-
nach geschehen soll; und wann dißortts einig mancament, so gebe die asse-
curatio pacis schon weiß und weeg, wie es ze halten. Ille, man sei nit ver-
sichert , es müeßte zum wenigsten ein recess auffgesetzt werden. Nos, wir
könden unß darzu nit verstehen, die commutatio ratificationum sei der beste
recess. Entlich nam er seinen abschied mit begehren, wir wolten ine wissen
lassen, waß der ständen erclärung in puncto ratificationum.
Gleich nach seinem abschied haben wir die deputatos erfordert und inen von
disem verlauff parte geben. Die haben nun wol vermerkht, daß es sich aber-
maln stekhen wolt, gleichwol sich erclärt, mit communication der ratifica-
tionum beeder cronen plenipotentiariis ze willfahren, mit nochmaliger erclä-
rung , wann hierunder einiger mangel erscheinen solte, darfür sambtlich sich
ze obligirn, daß der verbessert werden müeßt.
dermaassen mit dem Servient, denn ständen und dem Oxenstirn passirt [ 2398 ].
Eodem ad Caesarem recepisse uff dero bevelch vom 13. Januarii, waß in
puncto euacuationis et exauctorationis ze thuen, mit erinnerung, daß der
Reinische churcraiß außgelassen und die ordnung von denn andern craißen
contradicirt werden möchte [ 2399 ].
Eodem ad Caesarem recepisse wegen der 200 000 thaler empfangnen schrei-
bens und waß Salvius sich darauff erclärt [ 2400 ].
Eodem a Caesare vom 16. Januarii ad relationes de 29. Decembris et primo
diß: 1. Das dem Servient der Kayserlichen titulatur halber recht geant-
worttet , darauff zu bestehen. 2. Die ratification ad manus tertii cuiuscunque
nit ze depositirn. 3. Waß wegen der landtgräfin zu Cassel praetendirter com-
pensation ihrer quotae an der Schwedischen militi satisfaction geantworttet,
daran recht beschehen. 4. Ratione derselben unterpfandt umb die 600 000
thaler stehe zu denn interessirten ständen. 5. Super executione amnestiae et
grauaminum, item satisfactione militiae Suedicae weißt uff die vorige
bevelch, 6. ratione pasquillorum auff die verpannung deß fridenschluss [ 2401 ].
Eodem von duca d’Amalfi de 12. Januarii in beantworttung unsers Schrei-
bens de 25. Decembris 1648, daß der pfaltzgraf die tractatus zu Prag ab-
rumpirt , beilag extracts, wie die interimsverpflegung verglichen [ 2402 ].
Eodem nachmittag ist graf Oxenstirn in herrn grafens von Nassau quartier
reliquis dominis praesentibus erschienen und hatt praemissis curialibus an-
zeigt : Nachdem wir vorigen tags bei ime abermahlig ansuechens gethan, daß
die ratificationes außgewexlet werden möchten, hett er solches mit seinem
collega wie auch dem conte Servient communicirt, und wolten vordrist nit
darfürhalten, daß inen einige schuldt so langer verzögerung zugemessen
werden köndt, dann sie nichts anders gesuecht, als was dem instrumento
gemeß vor der commutation hette sollen effectuirt werden. Darüber er sich
zwar in kein weiter disputat einlassen wolt, sondern weil wir so starkh drauff
tringen, die stände auch mit unß eins seyen und sich in puncto amnestiae et
grauaminum mit dem benüegen lassen, waß sie an Kayserliche Maiestät ge-
schriben , so köndten sie, Schweden, es auch dahiengestellt sein lassen und
weren demnach erbiettig, die commutationem mit unß vorzenemmen, doch
daß uff morndrigen tag vordrist die ratificationes statuum inen vorgewisen
und mit der verglichenen minuta conferirt würden. Nos haben unß seiner
besuechung bedankht, die oblationem commutationis für bekant angenom-
men , auch anerbotten, bei denn ständen dran ze sein, daß morndrigen tags
die ratificationes ad collationandum edirt werden solten. Und weil diß in
wenig stunden geschehen möcht, so hielten wir dafür, daß übermorgen,
donnerstag, alsogleich ad actum commutationis fürzeschreitten, mit begeh-
ren , er wolte ime solches auch belieben lassen, dann uff den unverhofften fahl,
bei denn ratificationibus statuum ie einige discrepantz sich eraigen thet, so
hetten die sich erbotten, darfür sambtlich guettzesprechen.
Ille fienge an abzespringen, mit vermelden, er wußte noch nit, wie die ratifi-
cationes und waß dergleichen papyr mehr sein möcht, als die attestata
Brandenburgischer cession, beschaffen; köndte sich nit alsogleich drauff
resolvirn, patte, wir wolten ime so vil zeit lassen, daß er dise sachen
vordrist sehen möcht, alsdann wolt er sich gegen unß erclären. Wir haben de
modo collationandi vorgeschlagen, daß der cronen plenipotentiarii ihre
secretarios auff den bischoffshof schikhen und dem collazionirn beywohnen
lassen solten. Sed replicauit, der conte Servient wolte sich nit darzu ver-
stehen propter competentiam praecedentiae, sondern vermein, man soll je-
dem seine gehörige ratificationes zu hauß schikhen. Nos, wolten mit denn
ständen darvon reden. Entlich liess er sich so weit herauß, daß er sagte,
wann schon die commutation fürgangen, so wurde man doch ad euacuatio-
nem et exauctorationem nit fürgehen könden, biß alles im instrumento exe-
quirt . Nos, diß wer dem instrumento zuwider, seitemaln nirgendts dar-
innen begriffen, daß die armada uff dem fueß behalten werden soll, biß alles
exequirt, noch auch, waß ante commutationem nit volnzogen, daß es nit dar-
nach geschehen soll; und wann dißortts einig mancament, so gebe die asse-
curatio pacis schon weiß und weeg, wie es ze halten. Ille, man sei nit ver-
sichert , es müeßte zum wenigsten ein recess auffgesetzt werden. Nos, wir
könden unß darzu nit verstehen, die commutatio ratificationum sei der beste
recess. Entlich nam er seinen abschied mit begehren, wir wolten ine wissen
lassen, waß der ständen erclärung in puncto ratificationum.
Gleich nach seinem abschied haben wir die deputatos erfordert und inen von
disem verlauff parte geben. Die haben nun wol vermerkht, daß es sich aber-
maln stekhen wolt, gleichwol sich erclärt, mit communication der ratifica-
tionum beeder cronen plenipotentiariis ze willfahren, mit nochmaliger erclä-
rung , wann hierunder einiger mangel erscheinen solte, darfür sambtlich sich
ze obligirn, daß der verbessert werden müeßt.