Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
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Samstag So wir folgenden sambstags insgesambt examinirt, sie
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wider vor unß erfordert und inen unsere bedenkhen eröffnet [ 2367 ].

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16 Sambstags] am Rande: Protestantes ad Caesareanos, die catholische zu vermögen, in
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ihren auffsatz de recessu zu consentirn.
Sambstags, den 16. huius, haben sich in eadem materia die protestieren-
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den bei unß presentirt und begehrt, daß wir die catholischen behandlen
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wolten, sich zu ihrem auffsatz zu bequemen, mit andeütten, daß sie nichts
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pretendirten, waß nit im instrumento begriffen. Allein was im § 6

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Gemeint wohl § 10 des Arctior modus exequendi der Protestanten.
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dominis territorii, das die proprio Marte contra suos vasallos et subditos
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exequirn möchten, eingefüret werde, daß wer zwar extra terminos instru-
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menti , sie hettens aber darumb angezogen, weil etwan, als in consultationi-
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bus der Württembergische abgesandt wegen derselben clöster clagt, die
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Bayerischen abgesandten replicirt, warumb der hertzog nit selbst exequire, es
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stüende doch in dessen macht, die münch außzejagen, wann er wolte.
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Derentwegen hetten sie, protestierende, erachtet, daß kein bedenkhen sein
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wurde, wann sie dieses auch in den modum exequendi einbrächten. Nos, wir
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hetten eben ietzt mit denn catholischen von diser materia gehandlet und die
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sach dahien gerichtet, daß wir verhofften, es wurde diß werkh nunmehr
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seine volkomne richtigkheit erlangen, wie sie ohne zweiffel mit inen com-
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municirn wurden. Sonsten vernemmen wir gern, das sie sich erclärten, daß
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dise vorgeschlagne modi allein nach dem instrumento regulirt und dem-
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selben gmäß sein sollen, warzu sich auch die catholischen erclärten. Wir
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hetten aber etwas bedenklich gefunden, solches proiect absonderlich in auß-
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ferttigung kommen ze lassen, dann es wolte gleichsamb pro noua conuen-
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tione ze achten sein, wölches inskünfftig zu ungleicher nachfolg möchte ge-
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zogen werden. Hetten also besser erachtet, daß man solche erinnerungen
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dem context deß Schreibens an Kayser inserirn solt.

[p. 1197] [scan. 425]


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Den § 6 belangendt, wer auch unß für ein newerung und dem instrumento zu-
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wider angesehen worden, hetten doch in specie nit gewüßt, wohien der zihlen
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solt. Und weil es dann die Württembergischen clöster antreffen thue, so finden
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wir nit thuenlich, waß die Bayerischen im discurs vermelden, daß man darauff
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leges fundirn solte, so gehe auch dem hertzogen an der execution nichts ab,
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dann er hab Bamberg und Culmbach pro executoribus nominirt, wann Bam-
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berg ratione religionis nit woll, so werde doch Culmbach darzu bastant sein.

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Protestantes seind mit diser antwortt durchauß wol zefriden gewesen,
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und darauff ferners erinnert worden, bei der cronen plenipotentiariis nun-
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mehr zu verfüegen, daß die commutationes vorgehen, darauff die uni-
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versalevacuation und exauctoration befürdert, auch kein particularwerkh
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darauß gemacht werden möchte, dann der terminus wer verflossen und
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dißortts nit mehr zurukhzehalten. Der protestierenden auffsatz, so sie an-
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ietzt übergeben, ist [ 2368 ] apud acta.

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Eodem sambstags, 15. huius, seind von Kayserlicher Maiestät zwei schreiben
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einkommen: 1. Daß Ihr Maiestät bedenkhens, noch fernere exemplaria ratifi-
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cationum einzeschikhen, mit guetter manier die stände darvon abzeleitten,
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2. zu verhuetten, das keine gelter den Schweden ohne sicherheit deß fridens
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hinaußgeben werden [ 2369 ]. 2. Der statt Augspurg catholischen magistrats
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clagen contra executionem und der protestierenden daselbst petitiones econ-
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tra , darüber die sentimenti ordinum, sonderlich daß sie per. Suecos et
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Gallos ad soluendam quotam pro milite Sueco untuchtig gemacht werden,
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zu vernemmen [ 2370 ], de 30. Decembris 1648.

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