Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 X 22

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1648 X 22
Donnerstag

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17 Donnerstags] am Rande: Caesarani ad Gallos et Suecos de subscribendis instrumentis.
Donnerstags, den 22. huius, vormittag haben herr
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graf von Nassau und ich, Volmar, unß zu dem conte Servient, herr graf von
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Lamberg aber und herr Crane [zu den] Schweden begeben. Mit dem Servient
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seind wir allerdings eins worden, daß am freytag morgens umb 9 uhr er zu
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unß in herrn grafens von Nassau losament kommen, daselbst in unserer
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cantzlei außgeferttigtes instrument unterschreiben, sodann sich wider in sein
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losament begeben, wir ime alsbaldt nachfolgen und daselbst daß seinig
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unterschreiben, besiglen, folgendts beede von unß underschribne und be-
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siglete instrumenta durch beederseits secretarios auff den bischoffshof denen
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daselbst versambleten ständen überlifern lassen sollen, auff daß die darzu
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deputirte ständt dise zwischen unß, denn Franzosen und Schweden also auß-
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geferttigte instrumenta zugleich underschreiben und besiglen, sodann
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selbige under den legationssecretarien gegeneinander außgewexlet werden
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mögen. Am sambstag solten die currier allerseits miteinander an die gene-
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raliteten abgeferttigt und der fridenschluss intimirt, auch alle hostiliteten
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damit eingestellt werden. Sontags solte die publication allhier per ciuitatem
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geschehen sine sollennitatibus, ausserhalb daß in der statt die stukh gelöst
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und salve gegeben werden möcht, wölches alles er doch zu unserm belieben
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stellte.

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36 Die] am Rande: Sueci difficultates mouent.
Die Schweden aber haben sich noch nit auff gwisse zeit erclären wollen,
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sondern vorgewendet, daß noch einige difficulteten übrig, darüber die
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stände sich zu berathschlagen und noch gestrigen tags eine antwortt ze über-

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bringen benommen, wölches noch uff dise stundt nit geschehen wer. Haben
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under solchen difficulteten sonderlich die Augspurgische executionsord-
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nung , die attestata wegen Malsch, Erdfurt, Minden angezogen, sonsten deß
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modi halber sich fast eines gleichen wie der Franzos vernemmen lassen.

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Auff dise begegnus haben wir alsbaldt einen ausschuss von denn standen
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erfordert; seind erschienen Dr. Meel, Dr. Crebs, Wesenbeccius, der von
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Thumbshirn, Dr. Langenbekh, Dr. Lampadius, Dr. Gloxinus. Als wir inen
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nun angezeigt, waß die Schweden einwenden theten, und sie ermahnt, der
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sachen abzehelffen, haben sie sich erbotten, alsbaldt nachmittag zu denn
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Schweden zu gehen und zu vermittlen, daß die sich weiter nit auffhalten
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wolten. Benebens aber hatt Thumbshirn vermeldt, die vornembste difficultet
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stüende an der Augspurgischen executionsordnung, Oxenstirn hette ge-
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schworen , nit ze underschreiben, es wer dann dises richtig, patte derwegen,
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wir wolten im namen Kayserlicher Maiestät solche ordnung approbirn und
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guetthaißen. Respondimus, wir hetten der sachen nachgedacht und befun-
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den , daß unß nit verantworttlich fallen wolle, extra instrumentum einige
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weitere convention einzegehen. Wie eins und anders exequirt werden solte,
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wer im instrumento gnugsamb versehen, solte waß weiters propter unius
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alteriusve partis contumaciam vonnöthen sein, so werde es billich an Ihr
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Kayserliche Maiestät ze remittirn sein. Dieselbe hetten nunmehr alles, waß
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im instrumento enthalten, approbirt, wurden alles trewlich halten und exe-
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quirn , man solte in dieselbe kein solches misstrawen setzen. Wir seyend aber
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erbiettig, dise unß zugestellte executionsordnung sambt dem, waß die pro-
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testierende dabei verlangten, an Ihr Maiestät ze referirn, die werden sonder
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allen zweifel dise erinderungen in ihren abgehenden executionscommissioni-
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bus solchergestalten zu beobachten gewogen sein, auff das die executiones
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dem auffgerichten fridenschluss gmäß und schleunigst volnzogen werden.
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Weiter wüßten wir unß einmal nit zu erclären, hofften nit, daß die protestie-
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rende oder auch die Schweden derentwegen die subscriptiones lenger auff-
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halten solten. Es were der modus nit, unß mit deme ze treiben, daß herr
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Oxenstirn diß oder jens verschworen hette, auff solche weiß wurde nie kein
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ende am tractirn sein, und köndten wir auch wol daß contrarum contrarium verschwe-
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ren . Sie solten sich demnach mit disem unserm erbietten ersettigen. Haben
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sich zwar also abferttigen lassen, aber wol zu vermerkhen geben, daß sie
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nit content.

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Auff den abendt umb 6 uhr schikhte Salvius zu mir, Volmarn, und liesse
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fragen, ob wir Kayserliche noch resolvirt weren, uff morndrigen tag ze
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underschreiben, und ob wir mit allem dabei ferttig. Als ich nun mit ja geant-
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worttet und daß ich von keiner hindernus wüßte, sagte der secretarius, so
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haben sich die Schwedischen herrn legati erclärt, das sie im namen Gottes
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solcher subscription uff morndrigen tag auch stattthuen wolten.

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Umb 8 uhr aber schikht Servient zu herrn grafen von Nassau und laßt an-
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zeigen , ob er zwar vermeint, daß morgen die subscription gwiß fortgehen
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solte, so hetten doch die Schweden zu ime geschikht und anzeigen lassen,

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daß sie von denn standen über noch restirende difficulteten einige reso-
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lution empfangen, warüber sie vordrist eine conferentz mit ime halten
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müeßten. Und weil er nit wußt, wie baldt die sich enden möchte, so würde
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die subscription keinen fortgang gewinnen könden. Waß aber die deputati
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mit denn Schweden außgericht, darvon ist dißmals unß nichts angezeigt
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worden.

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