Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 X 21

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Mittwoch

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30 Mitwochs] am Rande: Kayserische beschweren sich coram statibus wegen außgebner
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specialguarantie an Servient.
Mitwochs, den 21. huius, nachdem unß angezeigt
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worden, daß am vorgehenden dinstag die stände mit denn Schweden
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und Franzosen alle noch mit dennselben bestrittne puncten verglichen
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und dann der tag ad subscribendum bestimbt wer uff donnerstag, den 22.
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diß, haben wir nachmittag alle stände vor unß insgesambt erfordert und inen
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weitläuffig vorgehalten, waßgestalten wir unß wider ihre dem Servient in
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schrifften zugestellte promission zu beschweren hetten, auch begehrt, der
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sachen einige abhilffliche maass ze schaffen, damit mein gnedigster herr in

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eventum schadloß verbleiben möge, mit außtruklicher erclärung, daß wir
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zwar die subscription deß instrumenti derentwegen ze hindern nit gedächten,
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sondern weil wir darzu bevelcht, selbige erstatten, die cessionformulas aber
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nit underschreiben wolten. Post longam deliberationem responderunt, unß
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were bewußt, waßgestalt der conte Servient auff außliferung der original-
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cessionum vermög deß in puncto satisfactionis mit ime getroffnen verglichs
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getrungen und entlich darvon sich nit wollen abwendig machen lassen, man
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versprech ime dann ein specialguarantiam, wölches aber die stände noch der-
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zeit auß vilen und sonderlich von mir, Volmarn, inen fürgehaltnen consi-
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derationibus noch derzeit unthuenlich befunden. Hetten sich aber uber allen
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angewendten fleiß anderst nit außwükhlen könden, als daß sie gedachtem
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Servient derentwegen eine promissionem de futuro ertheilten, dabei aber ihre
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meinung nit gewesen, dem hochloblichen hauß Österreich einig praeiudi-
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cium zuzefüegen noch die guarantie also zu willigen, daß mein gnedigster
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herr dardurch vernachtelt werden solte, sondern man wurde alsdann erst,
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wann die ratificationes ze extradirn, darvon ze reden haben, waßgestalt die
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specialguarantie ze fassen, auch dabei chur-, fürsten und stände sich angele-
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gen sein lassen, Ihr Fürstlicher Durchlaucht interesse zugleich in acht ze
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nemmen. Zudeme so bleiben sie nochmaln deß erbiettens, nach underschrib-
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nem Teütschen friden allen muglichen fleiß anzewenden, damit hiezwischen
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auch der friden zwischen Spania und Frankreich erhebt werden möchte,
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warmit die proponirte difficultet von selbsten gefallen. Hierauff instendig
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pittend, wir wolten derenthalben kein anlaß geben, daß etwan der Franzo-
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sische plenipotentiarius sich der subscription difficultirn möchte etc.

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Underdessen und weil die stände in deliberatione solcher antwortt begriffen
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waren, ist mein schreiber Arbogast

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Arbogast Gözmann.
widerumb von Kayserlichem hof an-
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gelangt , und weil wir auß mitgebrachter Kayserlicher resolution nochmaln
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ersehen, wie eiferig Ihr Maiestät auff die entliche beschliessung und sub-
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scription getrungen, auch es zu einiger separation nit kommen ze lassen
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bevohlen, so haben wir unß hierauff dahien erclärt: Weil wir verstehen, daß
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die stände ihre promission dahien erleüttern, daß ihr meinung nit, meim
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gnedigsten herrn hierdurch ze praeiudicirn, und daß erst inskünfftig darvon
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ze reden sein werde, wie und waßgestalt solche specialassecuration ze fassen,
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dabei man dann uff mittl und weg ze sehen erbiettig, damit Ihr Durchlaucht
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zu der gebür geholffen werden könde, so wolten wir solche erleütterung für
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bekandt angenommen haben und unß gentzlich versehen, sie wurden be-
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deütter assecuration halber unser hinderukhs und unwissend sich weiter nit
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einlassen. Waß dann ihr anerbottne intervention wegen des Spanischen fridens
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betreffen thet, da wer solches Ihr Kayserlicher Maiestät lieb und angenem,
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hetten unß auch gnedigst bevohlen, sie bei erfolgender subscription darum-
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ben ferner anzelangen. Wir hetten allein diß zu erinnern, sie wolten sich mit
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ungleichen informationibus nit so weit einnemmen lassen, als ob es allein an

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Spanien manglen thet, sondern vilmehr dahien ihr absehen richten, daß sich
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die Franzosen dermaln mit so billichen offerten contentirn lassen wolten.
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Demnach so wolten wir unß morndrigen tag zu den Franzosischen und
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Schwedischen plenipotentiariis verfuegen und der zeit und modi halber ver-
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gleichen , wann und wie die subscription entlich zu volnziehen. Illi seind mit
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diser unserer erclärung wol content, mit widerholung ihres vorigen erbiettens.
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7–16] ursprünglich hinter S. 1159,6.
Eodem mitwochs, den 21. huius, a Caesare mit dem Arbogast die Traut-
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mansdorfische zifer mit denn duplicatis resolutionibus, mit bevelch, selbige in
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praesentia Maguntinensum außzesetzen, unß von demjenigen, so die stände
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beraits geschlossen, nit ze söndern,

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10 item] am Rande: Caesar will von denn ständen ein declaration super assistentia Hispa-
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nica haben.
item bei dem churfürstlichen collegio
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facta subscriptione ein declaration super assistentia Hispanica zu begehren,
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de 11. Octobris [ 2227 ].

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Eodem mit der ordinari a Caesare de 7. ad relationes de 22. et 25. Septembris,
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daß man die überschikhte notas ausserhalb deß § ’Ut autem eo sincerior‘,
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worin doch Ihr Maiestät resolution beraits einkommen, nit der erheblicheit
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finde, den friden derentwegen einge stundt lang auffzehalten [ 2228 ].

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