Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 IX 24
1648 IX 24
Donnerstag
Donnerstags, den 24., vormittags haben herr Crane
und ich, Volmar, weil herr graf von Nassau zu bett, denn herrn mediatorn
unsere notas ad instrumentum Gallicum vorgebracht, sie requirirt, darüber
mit dem Servient ze handlen, auch daran ze sein, das die Spanischen tractaten
reassumirt werden möchten.
Nachmittag hatten wir auch die stände vor unß wollen kommen lassen und an
daß Churmaintzische directorium begehrt, beedes, denn Münsterischen und
Oßnabrukhischen, hierzu ansagen ze lassen. Weil sie sich aber undereinander
gezweyet und Dr. Meel nit zugeben wollen, daß denn Münsterischen ange-
sagt werden solte, haben vordrist mit denen Oßnabrukhischen darüber com-
munication gepflogen. Und als wir durch herrn grafens secretarien nachfra-
gen lassen, worauff es stüende, mit andeüttung, wir wurden bedenkhen tra-
gen , die Münsterischen dißortts ze preterirn, solches auch gegen Ihr Maie-
stät nit verantwortten könden, haben sie, Dr. Meel und Krebs, geantworttet,
es weren im churfürstenrath beraits die maiora, im fürstenrath aber una-
nimia ad negativam außgefallen, begehrten zu wissen, ob demnach die Oßna-
brukhischen kommen solten. Nos haben rathsamb erachtet, hierauff kein
antwortt ze geben, sondern zu erwartten, waß sie thuen wollen. Entlich kam
der Churmaintzische protocollist und fragte umb antwortt. Responsum, unß
komme frembd vor, das sie die Münsterischen ständt in einer sach, so das
gantze reich betreffen thet, außschliessen wolten. Es were zwar die proposi-
tion von denn Oßnabrukhischen allein an unß gebracht worden, sie weren
aber ultro, non vocati kommen. Wir hetten inen damals zu erkennen geben,
daß ein nothurfft sein wolte, daß sie daß Schwedische instrumentum wie
auch das Französische denn Münsterischen ständen communicirten, so sie
auch ze thuen erbotten. Nun erforderten wir im namen Ihr Kayserlicher
Maiestät beederseits stände, halten nit darfür, daß in der Oßnabrukhischen
macht stüende, wider unsern willen ihre mitstände von disem actu publico et
communi außzeschliessen, sie solten hiebei Ihr Kayserliche Maiestät respec-
tirn , auß deren bevelch wir dises theten.
Nachdem nun der secretarius solche unsere antwortt zurukhgebracht und wir
ein guette zeit zugewarttet, kommen entlich Dr. Meel, Thumbshirn und
Dr. Ott von Straßburg, zaigen an, die Oßnabrukhischen ständt hetten zwar
kein sonder bedenkhen, die Münsterischen auch beykommen ze lassen, allein
gehe inen zu gmüett, daß dise so vilfeltige und starkhe contradictiones et
protestationes wider die Oßnabrukhischen tractaten eingebracht und zu
besorgen, sie anietzt wider mit dergleichen auffziehen und also das fridens-
werkh newerdingen stekhen möchten. Wann wir aber solches nit besorgten
und fürkommen helffen wolten, so weren die Oßnabrukhischen zefriden,
daß die Münsterischen auch erfordert würden. Respondimus, wir wüßten
unß wol zu erinnern, daß von denn Münsterischen starkhe protestationes
eingewendet worden, dises wer aber mehrerntheils wegen der formaliteten,
und daß man sie so gar umbgangen, beschehen. Und eben solches zufürkom-
men , were nöthig, daß man sie anietz nit preterirn solte, damit es nit daß
ansehen hab, als wolten wir, Kayserliche, solche praeterition auch facto
nostro proprio approbirn. Sonsten werde unsere proposition also beschaffen
sein, daß man nit ursach hab, vil darüber ze contradicirn oder ze disputirn.
Betreffend aber die Schwedische pacification, da hetten wir schon mehrmaln
angezeigt, daß Ihr Kayserliche Maiestät dabei allerdings verbleiben und unß
bevohlen, die Münsterische ebenmässig darzu ze disponirn. Also hette man
sich dermaln keiner weitläuffigkheit zu befahren, und wolten wir hiemit uff
morndrigen tag umb 9 uhr der sambtlichen ständen gewärttig sein.
und ich, Volmar, weil herr graf von Nassau zu bett, denn herrn mediatorn
unsere notas ad instrumentum Gallicum vorgebracht, sie requirirt, darüber
mit dem Servient ze handlen, auch daran ze sein, das die Spanischen tractaten
reassumirt werden möchten.
daß Churmaintzische directorium begehrt, beedes, denn Münsterischen und
Oßnabrukhischen, hierzu ansagen ze lassen. Weil sie sich aber undereinander
gezweyet und Dr. Meel nit zugeben wollen, daß denn Münsterischen ange-
sagt werden solte, haben vordrist mit denen Oßnabrukhischen darüber com-
munication gepflogen. Und als wir durch herrn grafens secretarien nachfra-
gen lassen, worauff es stüende, mit andeüttung, wir wurden bedenkhen tra-
gen , die Münsterischen dißortts ze preterirn, solches auch gegen Ihr Maie-
stät nit verantwortten könden, haben sie, Dr. Meel und Krebs, geantworttet,
es weren im churfürstenrath beraits die maiora, im fürstenrath aber una-
nimia ad negativam außgefallen, begehrten zu wissen, ob demnach die Oßna-
brukhischen kommen solten. Nos haben rathsamb erachtet, hierauff kein
antwortt ze geben, sondern zu erwartten, waß sie thuen wollen. Entlich kam
der Churmaintzische protocollist und fragte umb antwortt. Responsum, unß
komme frembd vor, das sie die Münsterischen ständt in einer sach, so das
gantze reich betreffen thet, außschliessen wolten. Es were zwar die proposi-
tion von denn Oßnabrukhischen allein an unß gebracht worden, sie weren
aber ultro, non vocati kommen. Wir hetten inen damals zu erkennen geben,
daß ein nothurfft sein wolte, daß sie daß Schwedische instrumentum wie
auch das Französische denn Münsterischen ständen communicirten, so sie
auch ze thuen erbotten. Nun erforderten wir im namen Ihr Kayserlicher
Maiestät beederseits stände, halten nit darfür, daß in der Oßnabrukhischen
macht stüende, wider unsern willen ihre mitstände von disem actu publico et
communi außzeschliessen, sie solten hiebei Ihr Kayserliche Maiestät respec-
tirn , auß deren bevelch wir dises theten.
Nachdem nun der secretarius solche unsere antwortt zurukhgebracht und wir
ein guette zeit zugewarttet, kommen entlich Dr. Meel, Thumbshirn und
Dr. Ott von Straßburg, zaigen an, die Oßnabrukhischen ständt hetten zwar
kein sonder bedenkhen, die Münsterischen auch beykommen ze lassen, allein
gehe inen zu gmüett, daß dise so vilfeltige und starkhe contradictiones et
protestationes wider die Oßnabrukhischen tractaten eingebracht und zu
besorgen, sie anietzt wider mit dergleichen auffziehen und also das fridens-
werkh newerdingen stekhen möchten. Wann wir aber solches nit besorgten
und fürkommen helffen wolten, so weren die Oßnabrukhischen zefriden,
daß die Münsterischen auch erfordert würden. Respondimus, wir wüßten
unß wol zu erinnern, daß von denn Münsterischen starkhe protestationes
eingewendet worden, dises wer aber mehrerntheils wegen der formaliteten,
und daß man sie so gar umbgangen, beschehen. Und eben solches zufürkom-
men , were nöthig, daß man sie anietz nit preterirn solte, damit es nit daß
ansehen hab, als wolten wir, Kayserliche, solche praeterition auch facto
nostro proprio approbirn. Sonsten werde unsere proposition also beschaffen
sein, daß man nit ursach hab, vil darüber ze contradicirn oder ze disputirn.
Betreffend aber die Schwedische pacification, da hetten wir schon mehrmaln
angezeigt, daß Ihr Kayserliche Maiestät dabei allerdings verbleiben und unß
bevohlen, die Münsterische ebenmässig darzu ze disponirn. Also hette man
sich dermaln keiner weitläuffigkheit zu befahren, und wolten wir hiemit uff
morndrigen tag umb 9 uhr der sambtlichen ständen gewärttig sein.