Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 VII 17
1648 VII 17
Freitag
Freytags, den 17. huius, als unß per directorium
Maguntinense vorgehenden donnerstags nachts umb 9 uhr angezeigt wor-
den , daß die Schweden mit unserm auffsatz noch nit zefriden, sonderlich daß
wortt ’conuentum est‘ nit leiden, dafür aber dise ’ideo haec res pristinae
Caesareae dispositioni eatenus relicta est‘ gesetzt haben wolten, haben wir
omnibus consideratis für das veranttworttlichste und beste gehalten, die
parenthesin also ze stellen: ’etsi plenipotentiarii Suedici constantissime insti-
terant , ut iis etiam illa restituerentur, tamen cum sacrae Caesareae maie-
stati hac in re ab aliis nihil praescribi nec ob Caesareanorum constantem
contradictionem aliter transigi potuerit ordinibusque imperii eapropter
bellum continuari e re imperii non fuerit visum‘ und darauff die formalia
unsers proiects zu behalten, scilicet ’porro quoque amissa sunto ac modernis
possessoribus permanento‘, hierauff den gantzen § ’Qui vero‘ zusamenge-
schriben und den Saxen Aldenburgischen zu unß erfordert, ime denselben
zugestellt, denn Schweden vorzuweisen haben, mit erbietten, wa sie darmit
also zefriden, so weren wir erbiettig, noch heüt nachmittag hora secunda zu
inen ze kommen, wa nit, so köndten wir unß in kein weiter handlung mit
inen einlassen.
Dieweil er dann folgendts in pleno ordinum die relation gethan, daß es die
Schweden allerdings dabei bewenden liessend, so haben wir unß umb be-
deütte stundt bei inen eingestellt, den eingang gleich ab isto paragrapho ge-
nommen , unsern auffsatz inen nochmaln vorgelesen und gefragt, obs ie darmit
zefriden, und als sie mit ja geantworttet, seind wir ad reliquas materias fürge-
fahren . Erstlich circa grauamina, bleibt beim verglichnen und underschribnen
autographo, allein haben die Saxen Aldenburgischen und Braunschweig zwei
erinnerungen ad paragraphum 8 eingeben und vermeint, daß die eingerukht
werden solten [ 2121. 2122 ]. Ist auff die ständt remittirt und von inen resol-
virt worden, daß sie es allerdings bei dem unterschribnen verglich bleiben
liessend, doch wann sie sich hinach in eim oder anderm eines mehrern
vergleichen köndten, solte es inen vorbehalten sein. Bei dem § 13 haben
die Schweden unser angehenkhte declaration ’pace tamen semper‘ guett-
gehaißen , allein wegen der wortt ’amice‘ und ’demisse‘ begehrt, die also
zu setzen: ’respectiue amice interueniendi et demisse intercedendi‘, so be-
liebt . Die articuli de Heluetiis et de reformatis bleiben consensu ordinum. De
iuribus statuum bleibt wie in unserm proiect. De commerciis haben die
ständt die wortt ’absque Imperatoris et electorum imperii autoritate inuecta
sunt‘ beizesetzen begehrt. Deß Oldenburgischen zolls halber haben es die
Schweden nobis non repugnantibus an die ständt remittirt. Deren antwortt
ist, daß die beede chur- und fürstliche collegia einhellig dahien geschlossen,
daß dises zolls executio im instrumento sollte stehen bleiben; ob nun wol
die stätt sich etwan darwider setzten, so köndten doch die höhere ständt
dennselben nit weichen, sondern weren von ihren gnedigsten herrn princi-
paln außtruklich bevelcht, dises werkh handtzehaben. Art. X haben sich die
Schweden ihrer additionum ’saluis tamen austregis‘, ’absque ulla cum aliis
alternatione‘ uff unsere remonstration, daß es vergebliche sachen weren, be-
geben . Deßgleichen eodem articulo ist der paragrapus ’Tandem Caesareana
maiestas' allerdings außzelassen und an disem ortt solutionis militiae nichts
zu gedenkhen bewilligt worden. Hingegen haben sie die conuentionem
secretam wegen der 600 000 reichsthaler einzerukhen vermeint, entlich aber
sich dessen auch begeben, weil sie nit zweifflen wolten, Ihr Kayserliche
Maiestät wurden inen dise parola zuhalten lassen. Ihre erinnerungen ad art.
XI., XII, XIV, XV, XVI haben sie an die ständt remittirt, wölche dann auch
von unß, waß wir bei eim oder anderm nit thuen köndten, erinnert worden.
Art. XIII, die Holsteinische recompens betreffend, hatt sich der Holsteini-
sche abgesandt
dessen gantz begeben. Diese conferentz hatt biß umb 9 uhr
nachts geweret.
Maguntinense vorgehenden donnerstags nachts umb 9 uhr angezeigt wor-
den , daß die Schweden mit unserm auffsatz noch nit zefriden, sonderlich daß
wortt ’conuentum est‘ nit leiden, dafür aber dise ’ideo haec res pristinae
Caesareae dispositioni eatenus relicta est‘ gesetzt haben wolten, haben wir
omnibus consideratis für das veranttworttlichste und beste gehalten, die
parenthesin also ze stellen: ’etsi plenipotentiarii Suedici constantissime insti-
terant , ut iis etiam illa restituerentur, tamen cum sacrae Caesareae maie-
stati hac in re ab aliis nihil praescribi nec ob Caesareanorum constantem
contradictionem aliter transigi potuerit ordinibusque imperii eapropter
bellum continuari e re imperii non fuerit visum‘ und darauff die formalia
unsers proiects zu behalten, scilicet ’porro quoque amissa sunto ac modernis
possessoribus permanento‘, hierauff den gantzen § ’Qui vero‘ zusamenge-
schriben und den Saxen Aldenburgischen zu unß erfordert, ime denselben
zugestellt, denn Schweden vorzuweisen haben, mit erbietten, wa sie darmit
also zefriden, so weren wir erbiettig, noch heüt nachmittag hora secunda zu
inen ze kommen, wa nit, so köndten wir unß in kein weiter handlung mit
inen einlassen.
Dieweil er dann folgendts in pleno ordinum die relation gethan, daß es die
Schweden allerdings dabei bewenden liessend, so haben wir unß umb be-
deütte stundt bei inen eingestellt, den eingang gleich ab isto paragrapho ge-
nommen , unsern auffsatz inen nochmaln vorgelesen und gefragt, obs ie darmit
zefriden, und als sie mit ja geantworttet, seind wir ad reliquas materias fürge-
fahren . Erstlich circa grauamina, bleibt beim verglichnen und underschribnen
autographo, allein haben die Saxen Aldenburgischen und Braunschweig zwei
erinnerungen ad paragraphum 8 eingeben und vermeint, daß die eingerukht
werden solten [ 2121. 2122 ]. Ist auff die ständt remittirt und von inen resol-
virt worden, daß sie es allerdings bei dem unterschribnen verglich bleiben
liessend, doch wann sie sich hinach in eim oder anderm eines mehrern
vergleichen köndten, solte es inen vorbehalten sein. Bei dem § 13 haben
die Schweden unser angehenkhte declaration ’pace tamen semper‘ guett-
gehaißen , allein wegen der wortt ’amice‘ und ’demisse‘ begehrt, die also
zu setzen: ’respectiue amice interueniendi et demisse intercedendi‘, so be-
liebt . Die articuli de Heluetiis et de reformatis bleiben consensu ordinum. De
iuribus statuum bleibt wie in unserm proiect. De commerciis haben die
ständt die wortt ’absque Imperatoris et electorum imperii autoritate inuecta
sunt‘ beizesetzen begehrt. Deß Oldenburgischen zolls halber haben es die
Schweden nobis non repugnantibus an die ständt remittirt. Deren antwortt
ist, daß die beede chur- und fürstliche collegia einhellig dahien geschlossen,
daß dises zolls executio im instrumento sollte stehen bleiben; ob nun wol
die stätt sich etwan darwider setzten, so köndten doch die höhere ständt
dennselben nit weichen, sondern weren von ihren gnedigsten herrn princi-
paln außtruklich bevelcht, dises werkh handtzehaben. Art. X haben sich die
Schweden ihrer additionum ’saluis tamen austregis‘, ’absque ulla cum aliis
alternatione‘ uff unsere remonstration, daß es vergebliche sachen weren, be-
geben . Deßgleichen eodem articulo ist der paragrapus ’Tandem Caesareana
maiestas' allerdings außzelassen und an disem ortt solutionis militiae nichts
zu gedenkhen bewilligt worden. Hingegen haben sie die conuentionem
secretam wegen der 600 000 reichsthaler einzerukhen vermeint, entlich aber
sich dessen auch begeben, weil sie nit zweifflen wolten, Ihr Kayserliche
Maiestät wurden inen dise parola zuhalten lassen. Ihre erinnerungen ad art.
XI., XII, XIV, XV, XVI haben sie an die ständt remittirt, wölche dann auch
von unß, waß wir bei eim oder anderm nit thuen köndten, erinnert worden.
Art. XIII, die Holsteinische recompens betreffend, hatt sich der Holsteini-
sche abgesandt
nachts geweret.