Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 V 12
1648 V 12
Dienstag
Dinstags, den 12. huius, ist ein ausschutz von allen
dreyen reichsräthen (darbei gleichwol von wegen Bayern niemandt gewe-
sen ) vor unß erschienen und hatt Dr. Meel, Churmaintzischer rath, in ab-
wesen Dr. Raigensperger vorgebracht: Wir hetten unß zu erinnern, waßge-
stalten die stände die zwischen unß und denn Schweden wegen deß § ’ Tan-
dem omnes‘ entstandene difficultet auß dem weeg ze raumen sich angelegen
sein lassen und solchem nach den punctum satisfactionis militiae zu erledigen,
vor die handt genommen, iedoch daß derselb cum executione pacis combi-
nirt gehalten wurde. Nun weren sie bei dem puncto satisfactionis militiae
beraits so weit fürgeschritten, daß nunmehr uber die quaestiones, quis et cui
soluendum sit, einige conclusa gefaßt worden. Und erstens, weil daß bonum
pacificationis allen und ieden insgmein zum besten komme, so sei auch vor
billich gehalten worden, daß an bezahlung deß kriegsvolks alle und iede
stände deß reichs, keinen außgenommen, item die freye reichsritterschafft, die
Hansestätt, diejenige mediatstätt, so sonst ihren landtsherrn nichts contri-
buirn , beytragen sollen. Bei der andern frag befinden die stände, daß under-
schiedliche kriegshör die bezahlung ze pretendirn, und zwar erstlich Ihr
Kayserlicher Maiestät immediatvölkher, sodann die Churbayerische und
drittens die Schwedische armada. Dabei aber gleichwol vor allen dingen
dahien zu gedenkhen, wie die frembde waaffen auß dem reich ze bringen.
Und dieweil dann deß reichs unvermögen, allen dreyen armaden zugleich
satisfaction ze geben, am tag, als hetten die stände kein anders expediens
erfinden mögen, als daß Ihr Kayserlicher Maiestät für ihre armada der Öster-
reichische craiß ze überlassen, mit pitt, Ihr Maiestät wolten den betrüebten
zustandt deß reichs als pater patriae behertzigen und diß guettachten applaci-
tirn , dargegen die stände erbiettig, Ihr Maiestät hiernechst mit gehorsamb-
ster erweisung dergestalt an handt ze gehen, daß sie ein gnedigstes gefallen
darob haben und tragen werden. Die Churbayerische armada betreffend,
hoffen sie gleichergestalt, daß Sein Churfürstliche Durchlaucht sich mit dem
Bayerischen craiß contentirn werden, inmaassen unß die stände pitten theten,
wir es dahien richten und also den friden befürdern helffen wollen. Nos
petimus tempus ad deliberandum in crastinum.
dreyen reichsräthen (darbei gleichwol von wegen Bayern niemandt gewe-
sen ) vor unß erschienen und hatt Dr. Meel, Churmaintzischer rath, in ab-
wesen Dr. Raigensperger vorgebracht: Wir hetten unß zu erinnern, waßge-
stalten die stände die zwischen unß und denn Schweden wegen deß § ’ Tan-
dem omnes‘ entstandene difficultet auß dem weeg ze raumen sich angelegen
sein lassen und solchem nach den punctum satisfactionis militiae zu erledigen,
vor die handt genommen, iedoch daß derselb cum executione pacis combi-
nirt gehalten wurde. Nun weren sie bei dem puncto satisfactionis militiae
beraits so weit fürgeschritten, daß nunmehr uber die quaestiones, quis et cui
soluendum sit, einige conclusa gefaßt worden. Und erstens, weil daß bonum
pacificationis allen und ieden insgmein zum besten komme, so sei auch vor
billich gehalten worden, daß an bezahlung deß kriegsvolks alle und iede
stände deß reichs, keinen außgenommen, item die freye reichsritterschafft, die
Hansestätt, diejenige mediatstätt, so sonst ihren landtsherrn nichts contri-
buirn , beytragen sollen. Bei der andern frag befinden die stände, daß under-
schiedliche kriegshör die bezahlung ze pretendirn, und zwar erstlich Ihr
Kayserlicher Maiestät immediatvölkher, sodann die Churbayerische und
drittens die Schwedische armada. Dabei aber gleichwol vor allen dingen
dahien zu gedenkhen, wie die frembde waaffen auß dem reich ze bringen.
Und dieweil dann deß reichs unvermögen, allen dreyen armaden zugleich
satisfaction ze geben, am tag, als hetten die stände kein anders expediens
erfinden mögen, als daß Ihr Kayserlicher Maiestät für ihre armada der Öster-
reichische craiß ze überlassen, mit pitt, Ihr Maiestät wolten den betrüebten
zustandt deß reichs als pater patriae behertzigen und diß guettachten applaci-
tirn , dargegen die stände erbiettig, Ihr Maiestät hiernechst mit gehorsamb-
ster erweisung dergestalt an handt ze gehen, daß sie ein gnedigstes gefallen
darob haben und tragen werden. Die Churbayerische armada betreffend,
hoffen sie gleichergestalt, daß Sein Churfürstliche Durchlaucht sich mit dem
Bayerischen craiß contentirn werden, inmaassen unß die stände pitten theten,
wir es dahien richten und also den friden befürdern helffen wollen. Nos
petimus tempus ad deliberandum in crastinum.