Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 IV 23
1648 IV 23
Donnerstag
Donnerstags, den 23. huius, seind von Kayser-
licher Maiestät folgende schreiben und resolutiones einkommen: 1. De 8.
huius ad relationem de 26. Martii, würdt vordrist der Schweden gefärliche
underbrechung der ordnung in tractandis materiis geandet und bevohlen,
ausser dess, so beraits geschehen, unß [aus] der anfangs verglichnen ordtnung
ferner nit treiben ze lassen. Den modum subscribendi per status, als in vil
weeg nachteilig, nit mehr nachzegeben. In puncto aequipollentiarum nichts
ze underschreiben, es sei dan von denn Schweden die unterschreibung der
Pfaltzischen sach nach dem verglichnen recess auch unterschriben. Von dem
§ ’Tandem omnes‘, wie derselb von unß im trukhten instrumento proiectirt,
keinesweegs zu weichen noch in einigen articulum secretum einzelassen.
Die wortt ’aut alias in partes contrarias transiissent‘ nit ze admittirn. Uff
kein designation einiger particularien ad euitandam consequentiam sich ein-
zelassen , sondern mit ermanglendem bevelch zu entschuldigen. Bei der
Marpurgischen succession und Casselischen indemnitet sich one bewilligung
der interessenten nichts einzelassen. Maintz und Bayern zu erinnern, daß sie
sich außtruklich erclärt, Ihr Maiestät ein mehrers, als im vorigen instrumento
begriffen, nit einwilligen derfften, auch, wann die weiter in unß tringen soll-
ten , unß an Ihr Maiestät bevelch halten. Brandenburg und Braunschweig in
ihren aequipollentiis nichts newes einzewilligen. Mechelburg auch bei
vorigem aequipollente verbleiben ze lassen. In omnibus his dahien ze sehen,
daß alles pari passu unterschriben und Ihr Maiestät interesse nicht biß zum
letsten und [bis] alles underschriben wer, gespart werde, damit nit, wann alles
andere richtig, hernach der erste articul pacis constitutae disputirt und Ihr
Maiestät einige separationes ab Hispano zugemuettet werden. Also disen
ersten articul vordrist auch richtig ze machen [ 2035 ].
2. De 11. huius ad relationem de 30. Martii würdt geandet, daß man den §
’Tandem omnes‘ biß ad solutionem militiae außstellen lassen und, weil solches
schädlich, weiter nit zu verfahren, in quocunque passu unß diser bevelch
antreffen möchte, biß diser sambt der Pfaltzischen sach auch von denn
Schweden unterschriben. Voculam ’alias‘ mit disen wortten ze interpretirn:
’respectiue amice et demisse salua pace semper permanente et exclusa omni
violentia et hostilitate‘ [ 2036 ].
Eodem hatten sich die Schweden bei unß in conferentz eingestellt, und waren
die articuli de immunitatibus statuum et comerciorum vorgenommen. Weil
man aber wegen Erfurdt, der postverwaltungen und deß Oldenburgischen
zolls different gewesen und hierunder beedes mit denn protestierenden wie
auch catholischen gehandlet, inzwischen aber dise vorstehende bevehl ein-
gelifert worden, haben wir alsbaldt denn Schweden, denn catholischen und
protestierenden iedem absonderlich angezeigt, daß Ihr Maiestät einmahl
vordrist dise zwo materias de caussa Palatina et ’Tandem omnes‘ im articulo
amnestiae auch unterschriben haben wolten, unß auch gmessen bevohlen,
weiter nit fürzefahren, es sei dann solches beschehen, dann es wer nunmehr
mit allen andern puncten zur richtigkheit gelangt und wolte der fridt nur an
disen zweyen hauptpuncten erwenden. Die Schweden vermeinten, es solte
mit dem puncto satisfactionis militiae darvon gehandlet werden, esse enim
partem satisfactionis. Sed nos negauimus asserendo, wie an sich selbst
kundtbar, daß es ad amnestiam gehöre, und sei facti permanentis, die solutio
aber transeuntis. Neben deme so köndten wir unß in kein tractat darüber
einlassen, sondern Ihr Maiestät bleiben praecise bei dem vorigen uffsatz und
gegebner declaration. Also seind sie dißmals abgeschiden praedictis differen-
tiis inter statuum opinationes relictis.
Eodem referirn wir ad Caesarem, waß obstehend am 21. und 23. huius
verloffen, mit andeüttung empfangs diser bevelchen und waß wir darauff den
Schweden vorgehalten [ 2037 ].
licher Maiestät folgende schreiben und resolutiones einkommen: 1. De 8.
huius ad relationem de 26. Martii, würdt vordrist der Schweden gefärliche
underbrechung der ordnung in tractandis materiis geandet und bevohlen,
ausser dess, so beraits geschehen, unß [aus] der anfangs verglichnen ordtnung
ferner nit treiben ze lassen. Den modum subscribendi per status, als in vil
weeg nachteilig, nit mehr nachzegeben. In puncto aequipollentiarum nichts
ze underschreiben, es sei dan von denn Schweden die unterschreibung der
Pfaltzischen sach nach dem verglichnen recess auch unterschriben. Von dem
§ ’Tandem omnes‘, wie derselb von unß im trukhten instrumento proiectirt,
keinesweegs zu weichen noch in einigen articulum secretum einzelassen.
Die wortt ’aut alias in partes contrarias transiissent‘ nit ze admittirn. Uff
kein designation einiger particularien ad euitandam consequentiam sich ein-
zelassen , sondern mit ermanglendem bevelch zu entschuldigen. Bei der
Marpurgischen succession und Casselischen indemnitet sich one bewilligung
der interessenten nichts einzelassen. Maintz und Bayern zu erinnern, daß sie
sich außtruklich erclärt, Ihr Maiestät ein mehrers, als im vorigen instrumento
begriffen, nit einwilligen derfften, auch, wann die weiter in unß tringen soll-
ten , unß an Ihr Maiestät bevelch halten. Brandenburg und Braunschweig in
ihren aequipollentiis nichts newes einzewilligen. Mechelburg auch bei
vorigem aequipollente verbleiben ze lassen. In omnibus his dahien ze sehen,
daß alles pari passu unterschriben und Ihr Maiestät interesse nicht biß zum
letsten und [bis] alles underschriben wer, gespart werde, damit nit, wann alles
andere richtig, hernach der erste articul pacis constitutae disputirt und Ihr
Maiestät einige separationes ab Hispano zugemuettet werden. Also disen
ersten articul vordrist auch richtig ze machen [ 2035 ].
2. De 11. huius ad relationem de 30. Martii würdt geandet, daß man den §
’Tandem omnes‘ biß ad solutionem militiae außstellen lassen und, weil solches
schädlich, weiter nit zu verfahren, in quocunque passu unß diser bevelch
antreffen möchte, biß diser sambt der Pfaltzischen sach auch von denn
Schweden unterschriben. Voculam ’alias‘ mit disen wortten ze interpretirn:
’respectiue amice et demisse salua pace semper permanente et exclusa omni
violentia et hostilitate‘ [ 2036 ].
Eodem hatten sich die Schweden bei unß in conferentz eingestellt, und waren
die articuli de immunitatibus statuum et comerciorum vorgenommen. Weil
man aber wegen Erfurdt, der postverwaltungen und deß Oldenburgischen
zolls different gewesen und hierunder beedes mit denn protestierenden wie
auch catholischen gehandlet, inzwischen aber dise vorstehende bevehl ein-
gelifert worden, haben wir alsbaldt denn Schweden, denn catholischen und
protestierenden iedem absonderlich angezeigt, daß Ihr Maiestät einmahl
vordrist dise zwo materias de caussa Palatina et ’Tandem omnes‘ im articulo
amnestiae auch unterschriben haben wolten, unß auch gmessen bevohlen,
weiter nit fürzefahren, es sei dann solches beschehen, dann es wer nunmehr
mit allen andern puncten zur richtigkheit gelangt und wolte der fridt nur an
disen zweyen hauptpuncten erwenden. Die Schweden vermeinten, es solte
mit dem puncto satisfactionis militiae darvon gehandlet werden, esse enim
partem satisfactionis. Sed nos negauimus asserendo, wie an sich selbst
kundtbar, daß es ad amnestiam gehöre, und sei facti permanentis, die solutio
aber transeuntis. Neben deme so köndten wir unß in kein tractat darüber
einlassen, sondern Ihr Maiestät bleiben praecise bei dem vorigen uffsatz und
gegebner declaration. Also seind sie dißmals abgeschiden praedictis differen-
tiis inter statuum opinationes relictis.
Eodem referirn wir ad Caesarem, waß obstehend am 21. und 23. huius
verloffen, mit andeüttung empfangs diser bevelchen und waß wir darauff den
Schweden vorgehalten [ 2037 ].