Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 I 24
1648 I 24
Freitag
Freytags, 24. huius, vormittag haben unß die Chur-
maintzischen relation gethan, ut apud acta [ 1944 ].
Nachmittag eodem seind die Churcölnischen vorkommen, mit pitt, wegen
Hildeßheimb ein mehrers nit, als wie sie sich gegen unß erclärt, nachzegeben,
item wegen Pirmont, selben paragraphum außzelassen oder ein Sequestra-
tion et compromissum vorzeschlagen, 3. wegen Aach nichts einzewilligen,
waß die protestierenden gesuecht.
Post ipsos kamen die Churtrierischen, pitten ihres herrn interessi in acht
ze nemmen, seyen bevelcht, quoad communia sich allerdings mit Ihr Kayser-
licher Maiestät intention ze conformirn, wofern aber in nachfolgenden Ihren
Churfürstlichen Gnaden nit willfahrt wurde, sich von denn tractaten ze ab-
sentirn und nach Münster ze gehen biß uff weitern beschaidt. Quae particu-
laria videantur [ 1945 ]. Respondimus, waß die Freyßburgische und Va-
lendarische sach anlangte, soll außgestellt verbleiben. Die passus aber ex
Gallico instrumento in Suecicum transferendi köndten von unß nit admittirt
werden, ebensowenig die von unß im Franzosischen placitirt worden. Dann
wegen der walcapitulation betreffe es allein factum transiens und gehördte
nit hieher, wer auch von Seiner Churfürstlichen Gnaden in reuersalibus
Caesari datis beraits richtig gemacht. Daß arrestum Luxemburgii gehördte
zu denn Spanischen tractaten mit Frankreich, alda es beraits einkommen, und
hetten sich die Spanischen gnugsamb declarirt. Die clausul wegen der
Wurttembergischen geistlichen güetter werde gesetzt cum additamento pro-
testantium . Ehrenbraitstain gehöre ad communem restitutionem.
Und dieweil am freytag abendts Dr. Frombholdt mir, Volmarn, angezeigt,
daß die Schweden resolvirt seyen, in puncto amnestiae et grauaminum weiter
nit fortzegehen, es seye dann vor allen dingen die Hessen Casselischen prae-
tensiones erledigt sowol quoad successionem Marpurgicam als quoad prae-
tensam satisfactionem, dann die Franzosen und Casselischen selbst lassen ime
deßwegen kein ruhe; und müeßte solche satisfaction uff dem bestehen, daß es
bei denn offerirten 4 Schaumburgischen ambtern und 600 000 thalern, auß
denen innhabenden quartiern zu bezahlen, zu verbleiben, doch daß Churbran-
denburg darvon exempt verbleib, weil die landtgrafin ine der contribution
erlassen. Und obwol denn Casselischen der vorschlag beschehen, daß solche
summa auff ein gmeine reichsanlag ze schlagen, so haben sie sich doch rundt
erclärt, daß sie solches nit geschehen lassen köndten, sondern ehender noch
alles dran wagen wolten, sich ihres schadens an Churcöln und andern catho-
lischen zu erholen. Addit, daß er denn Schweden und Hessen gesagt, man
werde nimmer gestatten, daß der landtgrafin über diß einiger kriegscosten
oder bezahlung ihrer soldatesca accordirt werde. Secundum ipsius proposi-
tum erat, das er vom Salvio vernommen, waßgestalt Mechelburg die zwo
Johannitercommenthureyen begehrte, so sein gnedigster herr nimmer zuge-
ben köndt. Pitt, nichts einzewilligen.
maintzischen relation gethan, ut apud acta [ 1944 ].
Nachmittag eodem seind die Churcölnischen vorkommen, mit pitt, wegen
Hildeßheimb ein mehrers nit, als wie sie sich gegen unß erclärt, nachzegeben,
item wegen Pirmont, selben paragraphum außzelassen oder ein Sequestra-
tion et compromissum vorzeschlagen, 3. wegen Aach nichts einzewilligen,
waß die protestierenden gesuecht.
Post ipsos kamen die Churtrierischen, pitten ihres herrn interessi in acht
ze nemmen, seyen bevelcht, quoad communia sich allerdings mit Ihr Kayser-
licher Maiestät intention ze conformirn, wofern aber in nachfolgenden Ihren
Churfürstlichen Gnaden nit willfahrt wurde, sich von denn tractaten ze ab-
sentirn und nach Münster ze gehen biß uff weitern beschaidt. Quae particu-
laria videantur [ 1945 ]. Respondimus, waß die Freyßburgische und Va-
lendarische sach anlangte, soll außgestellt verbleiben. Die passus aber ex
Gallico instrumento in Suecicum transferendi köndten von unß nit admittirt
werden, ebensowenig die von unß im Franzosischen placitirt worden. Dann
wegen der walcapitulation betreffe es allein factum transiens und gehördte
nit hieher, wer auch von Seiner Churfürstlichen Gnaden in reuersalibus
Caesari datis beraits richtig gemacht. Daß arrestum Luxemburgii gehördte
zu denn Spanischen tractaten mit Frankreich, alda es beraits einkommen, und
hetten sich die Spanischen gnugsamb declarirt. Die clausul wegen der
Wurttembergischen geistlichen güetter werde gesetzt cum additamento pro-
testantium . Ehrenbraitstain gehöre ad communem restitutionem.
daß die Schweden resolvirt seyen, in puncto amnestiae et grauaminum weiter
nit fortzegehen, es seye dann vor allen dingen die Hessen Casselischen prae-
tensiones erledigt sowol quoad successionem Marpurgicam als quoad prae-
tensam satisfactionem, dann die Franzosen und Casselischen selbst lassen ime
deßwegen kein ruhe; und müeßte solche satisfaction uff dem bestehen, daß es
bei denn offerirten 4 Schaumburgischen ambtern und 600 000 thalern, auß
denen innhabenden quartiern zu bezahlen, zu verbleiben, doch daß Churbran-
denburg darvon exempt verbleib, weil die landtgrafin ine der contribution
erlassen. Und obwol denn Casselischen der vorschlag beschehen, daß solche
summa auff ein gmeine reichsanlag ze schlagen, so haben sie sich doch rundt
erclärt, daß sie solches nit geschehen lassen köndten, sondern ehender noch
alles dran wagen wolten, sich ihres schadens an Churcöln und andern catho-
lischen zu erholen. Addit, daß er denn Schweden und Hessen gesagt, man
werde nimmer gestatten, daß der landtgrafin über diß einiger kriegscosten
oder bezahlung ihrer soldatesca accordirt werde. Secundum ipsius proposi-
tum erat, das er vom Salvio vernommen, waßgestalt Mechelburg die zwo
Johannitercommenthureyen begehrte, so sein gnedigster herr nimmer zuge-
ben köndt. Pitt, nichts einzewilligen.