Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1648 I 10
1648 I 10
Freitag
Freytags, 10. huius, a meridie haben wir einen aus-
schutz von denn protestierenden erfordert und inen, waß mit denn Schwe-
den in puncto grauaminum et satisfactionis passirt, eröffnet mit anzeig, weil
wir in derselben innouationes, sonderlich aber quoad extinctionem collegio-
rum ecclesiasticorum, nit willigen köndten, sondern es unserstheils bei dem
vorigen auffsatz verbleiben liessend, sie, protestierende, wolten inen zuspre-
chen , daß sie weiter in unß nit tringen theten, dann sonst, wa es die meinung
hab, daß man unß impossibilia abtringen wolte, so müeßten wirs dahien auff-
nemmen , daß man uff der gegenpart nur gelegenheit suechte, die tractatus zu
einem auffstoß ze bringen. Hiebei ist auch angehenkht worden, daß wir in
nechst übergebner verzeichnus deren puncten, so bei der amnestia unerle-
digt bliben, daßjenig, so von denn grafen von Waldekh wegen Pirmont
pretendirt werde, außgelassen. Daß wer aber allein der ursachen geschehen,
weil wir unß gegen denn Schweden bei damahliger conferentz vernemmen
lassen, daß wir derentwegen nochmaln mit denn Churcölnischen reden wol-
ten , wie beschehen. Die hetten sich aber newerdingen auß gemessnem
bevelch ihres gnedigsten herrns erclärt, daß sie einmal nit zugeben köndten,
daß besagter graf in possessione gelassen werden solte biß zu außtrag rech-
tens , sondern es müeßte dise sach gantz außgelassen werden. Illi nemmens ad
referendum an, unß nechstens darüber zu beanttwortten. Bedankhen sich der
communication und pitten, noch fernern solches zu continuiern.
Nach ihrem abschied hatt Dr. Leüber, Chursaxischer abgesandt, unß abson-
derlich angebracht, er hette von seinem gnedigsten herrn bevelch empfan-
gen , sich bei unß zu erkundigen, waß wir vor bevelch wegen der religion in
denn Kayserlichen erblanden und sonderlich in Schlesien, dann der para-
graphus , wie der anietzt im instrumento eingericht, wurde also nit stehen
bleiben könden, wie dann auch herr graf von Trautmansdorff sich vor sei-
nem abraisen verlautten lassen, daß Ihr Kayserliche Maiestät sich vermögen
lassen wurden, in iedem craiß den evangelischen eine kirchen einzeraumen.
Wir haben ime geanttwurttet, daß unß nit bewußt, das herr graf von Traut-
mansdorff sich dergleichen iemaln verlautten lassen, köndtens auch nit glau-
ben . Dem sei aber, wie da wöll, so hetten Ihr Maiestät iederzeit und noch in
der allerletsten resolution unß außtruklich bevohlen, dißortts weiter nit
zu gehen. Also köndten und würden wir unß in hoc passu keines andern
erclären. Hierauff hatt er unß daß churfürstliche schreiben wie auch daß-
jenig , waß in hoc passu von Seiner Churfürstlichen Durchlaucht herrn
reichsvicecantzlern für ein abferttigung ertheilt worden, vorgelesen, sich
dabei entschuldigt, daß er bemeldten anzug uff herrn grafen von Trautmans-
dorff allein relative geschriben und es selbst von ime nit gehördt hette. Wir
habens bei unserer antwortt bewenden lassen und angezeigt, denn Schwe-
den , als wölche kein fridt ze machen begehren, werde nie diser oder jener
pretext manglen, Ihr Kayserliche Maiestät und die catholischen anzegreiffen
und den krieg ferners ze continuirn. Also hab man dergleichen einwendung
wenig ze achten.
schutz von denn protestierenden erfordert und inen, waß mit denn Schwe-
den in puncto grauaminum et satisfactionis passirt, eröffnet mit anzeig, weil
wir in derselben innouationes, sonderlich aber quoad extinctionem collegio-
rum ecclesiasticorum, nit willigen köndten, sondern es unserstheils bei dem
vorigen auffsatz verbleiben liessend, sie, protestierende, wolten inen zuspre-
chen , daß sie weiter in unß nit tringen theten, dann sonst, wa es die meinung
hab, daß man unß impossibilia abtringen wolte, so müeßten wirs dahien auff-
nemmen , daß man uff der gegenpart nur gelegenheit suechte, die tractatus zu
einem auffstoß ze bringen. Hiebei ist auch angehenkht worden, daß wir in
nechst übergebner verzeichnus deren puncten, so bei der amnestia unerle-
digt bliben, daßjenig, so von denn grafen von Waldekh wegen Pirmont
pretendirt werde, außgelassen. Daß wer aber allein der ursachen geschehen,
weil wir unß gegen denn Schweden bei damahliger conferentz vernemmen
lassen, daß wir derentwegen nochmaln mit denn Churcölnischen reden wol-
ten , wie beschehen. Die hetten sich aber newerdingen auß gemessnem
bevelch ihres gnedigsten herrns erclärt, daß sie einmal nit zugeben köndten,
daß besagter graf in possessione gelassen werden solte biß zu außtrag rech-
tens , sondern es müeßte dise sach gantz außgelassen werden. Illi nemmens ad
referendum an, unß nechstens darüber zu beanttwortten. Bedankhen sich der
communication und pitten, noch fernern solches zu continuiern.
Nach ihrem abschied hatt Dr. Leüber, Chursaxischer abgesandt, unß abson-
derlich angebracht, er hette von seinem gnedigsten herrn bevelch empfan-
gen , sich bei unß zu erkundigen, waß wir vor bevelch wegen der religion in
denn Kayserlichen erblanden und sonderlich in Schlesien, dann der para-
graphus , wie der anietzt im instrumento eingericht, wurde also nit stehen
bleiben könden, wie dann auch herr graf von Trautmansdorff sich vor sei-
nem abraisen verlautten lassen, daß Ihr Kayserliche Maiestät sich vermögen
lassen wurden, in iedem craiß den evangelischen eine kirchen einzeraumen.
Wir haben ime geanttwurttet, daß unß nit bewußt, das herr graf von Traut-
mansdorff sich dergleichen iemaln verlautten lassen, köndtens auch nit glau-
ben . Dem sei aber, wie da wöll, so hetten Ihr Maiestät iederzeit und noch in
der allerletsten resolution unß außtruklich bevohlen, dißortts weiter nit
zu gehen. Also köndten und würden wir unß in hoc passu keines andern
erclären. Hierauff hatt er unß daß churfürstliche schreiben wie auch daß-
jenig , waß in hoc passu von Seiner Churfürstlichen Durchlaucht herrn
reichsvicecantzlern für ein abferttigung ertheilt worden, vorgelesen, sich
dabei entschuldigt, daß er bemeldten anzug uff herrn grafen von Trautmans-
dorff allein relative geschriben und es selbst von ime nit gehördt hette. Wir
habens bei unserer antwortt bewenden lassen und angezeigt, denn Schwe-
den , als wölche kein fridt ze machen begehren, werde nie diser oder jener
pretext manglen, Ihr Kayserliche Maiestät und die catholischen anzegreiffen
und den krieg ferners ze continuirn. Also hab man dergleichen einwendung
wenig ze achten.