Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 XII 19
1647 XII 19
Donnerstag Eodem, 19. huius, referirn wir ad Caesarem vor-
gemeldten verlauff [ 1902 ].
Donnerstags, 19. huius, ante meridiem erschienen bei unß die protestie-
renden , bringen per Dr. Leüber vor, sie weren im werkh begriffen ge-
wesen , unsere nomine catholicorum inen communicirte temperamenta
in consultation ze nemmen, so hetten eben gestern die herrn Schwedi-
schen plenipotentiarii die Saxen Aldenburgischen zu sich erfordert und
inen ebenmässig von disen temperamentis communication gethan mit an-
zeig , daß sie darauff wegen mangel deß übrigen noch in kein reassumption
mit unß eintretten köndten, weren aber erbiettig, sobaldt von unß die noch
restierende declarationes heraußgeben, sich ohne einigen auffhalt uff alles
finaliter, waß sie zu thuen gedechten, zu erclären. Wann dann sie, protestie-
rende , das werkh hierauff ferners bedacht und gleichwol wüßten, waß Ihr
Kayserliche Maiestät unß in eim und anderm und noch vom 14. Nouembris
gnedigst anbevohlen, also petten sie, wir wolten deme nachgehen, die ca-
tholischen zu heraußgebung ihrer noch ubriger bedenkhen ermahnen, auch
selbige also einzerichten, daß es bei deme, so im instrumento verglichen, sein
verbleibens haben mög. Nos, wir hetten denn catholischen beraits die
nothurfft angezeigt, die sich dann der befürderung nit allein erbotten, son-
dern wir weren noch heüttigen tags ihrer weitern declarationum gewarttig.
Im übrigen wüßten wir unß unserer von Kayserlicher Maiestät habender be-
velchen wol zu erinnern, wurden auch nach der catholischen weitern inten-
tion unsere declaration also einzerichten wissen, wie wir es gegen Gott, Ihr
Kayserliche Maiestät und den catholischen ständen zu veranttwortten ge-
trawten , und versehen unß, es werden auch sie, protestierende, demnach sich
zur billicheit bequemen und uff keinen extremis beharren, damit zwischen
inen und ihren mitständen die so hochnöthige einigkheit erhalten, auch die
widrigenfahls befahrende verhangnus Gottes zu gentzlichem untergang deß
reichs vermitten werden könde.
Eodem a meridie lassen die Schweden dem herrn grafen von Lamberg an-
zeigen , daß sie noch die übrige und entliche declarationes catholicorum ver-
langten und unß ersuechten, selbige zu befürdern, sonderlich aber auch unß
super satisfactione militiae et satisfactione Cassellana eines entlichen zu erclä-
ren , wölches letstere sie sonderlich begehren theten. Stellten unß bevor,
wann wir mit der sachen gefaßt, ob wir es inen wolten andeütten lassen,
alsdann sie ihre schuldigkheit schon würden in acht ze nemmen wissen.
Responsum, man wer allberait im werkh begriffen, von denn catholischen
ihre declarationes zu empfangen. Waß aber den punctum satisfactionis mili-
tiae betreffen thet, da wer es an deme, daß die stände samtlich vordrist den
fridenschluß ze haben verlangten, daß übrige gehördte ad executionem
pacis und würde seiner zeit darvon ze reden sein. Der intimation halber
werde man sich schon der gebür ze halten wissen. Unserthalb sei man nit
gemeint, uff vil punctualitet dißortts einig absehens ze haben.
Eodem a meridie hatt herr Raigensperger der catholischen weittere erclärung
in puncto satisfactionis aequivalentiarum etc. eingelifert mit vermeldung,
daß ettlich vorneme catholische ständt und derselben vil der meinung nit
seyen, daß wir eben deme also nachzegehen, sondern unß vilmehr heimb-
geben sein solte, die sachen also einzerichten, auff daß man fernere unglegen-
heiten verhüetten und dermaln zum schluss gelangen köndte.
gemeldten verlauff [ 1902 ].
Donnerstags, 19. huius, ante meridiem erschienen bei unß die protestie-
renden , bringen per Dr. Leüber vor, sie weren im werkh begriffen ge-
wesen , unsere nomine catholicorum inen communicirte temperamenta
in consultation ze nemmen, so hetten eben gestern die herrn Schwedi-
schen plenipotentiarii die Saxen Aldenburgischen zu sich erfordert und
inen ebenmässig von disen temperamentis communication gethan mit an-
zeig , daß sie darauff wegen mangel deß übrigen noch in kein reassumption
mit unß eintretten köndten, weren aber erbiettig, sobaldt von unß die noch
restierende declarationes heraußgeben, sich ohne einigen auffhalt uff alles
finaliter, waß sie zu thuen gedechten, zu erclären. Wann dann sie, protestie-
rende , das werkh hierauff ferners bedacht und gleichwol wüßten, waß Ihr
Kayserliche Maiestät unß in eim und anderm und noch vom 14. Nouembris
gnedigst anbevohlen, also petten sie, wir wolten deme nachgehen, die ca-
tholischen zu heraußgebung ihrer noch ubriger bedenkhen ermahnen, auch
selbige also einzerichten, daß es bei deme, so im instrumento verglichen, sein
verbleibens haben mög. Nos, wir hetten denn catholischen beraits die
nothurfft angezeigt, die sich dann der befürderung nit allein erbotten, son-
dern wir weren noch heüttigen tags ihrer weitern declarationum gewarttig.
Im übrigen wüßten wir unß unserer von Kayserlicher Maiestät habender be-
velchen wol zu erinnern, wurden auch nach der catholischen weitern inten-
tion unsere declaration also einzerichten wissen, wie wir es gegen Gott, Ihr
Kayserliche Maiestät und den catholischen ständen zu veranttwortten ge-
trawten , und versehen unß, es werden auch sie, protestierende, demnach sich
zur billicheit bequemen und uff keinen extremis beharren, damit zwischen
inen und ihren mitständen die so hochnöthige einigkheit erhalten, auch die
widrigenfahls befahrende verhangnus Gottes zu gentzlichem untergang deß
reichs vermitten werden könde.
Eodem a meridie lassen die Schweden dem herrn grafen von Lamberg an-
zeigen , daß sie noch die übrige und entliche declarationes catholicorum ver-
langten und unß ersuechten, selbige zu befürdern, sonderlich aber auch unß
super satisfactione militiae et satisfactione Cassellana eines entlichen zu erclä-
ren , wölches letstere sie sonderlich begehren theten. Stellten unß bevor,
wann wir mit der sachen gefaßt, ob wir es inen wolten andeütten lassen,
alsdann sie ihre schuldigkheit schon würden in acht ze nemmen wissen.
Responsum, man wer allberait im werkh begriffen, von denn catholischen
ihre declarationes zu empfangen. Waß aber den punctum satisfactionis mili-
tiae betreffen thet, da wer es an deme, daß die stände samtlich vordrist den
fridenschluß ze haben verlangten, daß übrige gehördte ad executionem
pacis und würde seiner zeit darvon ze reden sein. Der intimation halber
werde man sich schon der gebür ze halten wissen. Unserthalb sei man nit
gemeint, uff vil punctualitet dißortts einig absehens ze haben.
Eodem a meridie hatt herr Raigensperger der catholischen weittere erclärung
in puncto satisfactionis aequivalentiarum etc. eingelifert mit vermeldung,
daß ettlich vorneme catholische ständt und derselben vil der meinung nit
seyen, daß wir eben deme also nachzegehen, sondern unß vilmehr heimb-
geben sein solte, die sachen also einzerichten, auff daß man fernere unglegen-
heiten verhüetten und dermaln zum schluss gelangen köndte.