Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 VI 23

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1647 VI 23
Sonntag Dominica, 23. huius, hatt erstlich herr Richtersperg,
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folgendts der Churmaintzische director herr Reigensperger Ihrer Excellentz
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relation gethan, daß zwar disen vormittag die catholischen wider beisamen
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gewesen und dennselben unser, der Kayserlichen, gegebne antwortt referirt
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worden, es weren aber die catholischen noch uff voriger meinung verbliben,
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daß sie namblich von ihren obern fernere instruction erwartten müeßten.
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Dabei von eim und anderm, sonderlich vom herrn bischof von Oßnabrukh

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allerhand anzügliche discurs gefüret worden, als ob Ihr Excellentz gesagt,
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man würde diejenige catholische, wölche daß instrumentum nit approbirn
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wolten, dem gegentheil nambhafft machen und sie gleichwol daß bad auß-
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tragen lassen etc.. Wölches doch nit war, sondern Ihr Excellentz hatten
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gesagt, man müess dißortts die vota nit numerirn, sondern ponderirn und
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diejenige von der sachen reden lassen, wölche bei dem werkh etwas zu thuen
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vermöchten, dann Ihr Kayserliche Maiestät köndten ihren landt und leüt nit
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hinweg votirn und sich dahien tringen lassen, daß sie allen kriegslast allein
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darumb uff sich kommen lassen wolten, weil einer oder ander in daß, so
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gehandlet, nit einwilligen wolt. Wolches alles ermeldtem Raigersperg und
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dem Paderbornischen cantzler Dr. Buschmann, so auch darzu erfordert
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worden, Ihr Excellentz selbst umbstendlich zu erkennen geben und ermahnt,
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solche ungleiche beredungen dem herrn bischoff zu Oßnabrukh ze remon-
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strirn , auch außtruklich anzuzeigen, daß man bei so beschaffnen dingen sich
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mit denn Schweden und protestierenden, so guett man köndt, sich verglei-
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chen müeßt.

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17 Eodem] am Rande: Mediatores umb pass pro duce Longavilla.
Eodem sontags vormittag seind beede mediatores bei unß gewesen, haben
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aber nichts anders angebracht, als daß wir dem duca die Longauilla einen
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pass, nach Frankreich ze raisen, ertheilen wolten, dann er hette licentz vom hof
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bekommen, sich widerumb dahien zu begeben; mit vermelden, weil herr graf
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von Trautmansdorff, sodann herr conte Peneranda zugleich ihre pass ge-
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nommen und nechster tagen abzeraisen willens seyen, auch ohnedaß die
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Spanischen handlungen sich gestekht und vielleicht inskünfftig wol anderst-
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wo geschlossen werden möchten, so köndte er nit weniger thuen, sondern
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müeßte sich auch uff die raiß ferttig machen, doch wann die handlungen sein
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presentz noch etwan ein tag ettlich erfordern würden, so wolte er sich gern
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so vil noch gedulden, auch sich nit zuwider sein lassen, widerumb allher ze
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kommen, wann ime solches vom könig ordinirt wurde, derentwegen auch
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der pass ad eundum et redeundum gestellt werden soll. Sodann hette er
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andeüttung gethan, daß sie in vollem tractat wegen vergleichung deß instru-
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menti pacis mit denn Schweden weren, und möchten biß nechstkünfftigen
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mittwoch oder donnerstag solches ferttig haben und unß übergeben lassen.

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