Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 II 13

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1647 II 13
Mittwoch Mittwochs, den 13. huius, nachmittag umb 2 uhr ist
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der Salvius zu mir kommen mit vermelden, er und sein collega hetten sich in
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unserm auffsatz ersehen, befinden aber auß folgenden ursachen sehr bedenkh-
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lich und ihrerseits unverantworttlich, sich darauffconclusiue einzelassen: Erst-
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lich setzten wir pro conditione, daß sie auff die beede stiffter Oßnabrukh und
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Minden gegen der bestimbten geltsumma und bewilligten zollserhöhung
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renuncirn und selbige wider abtretten solten. Daß were nun bei inen turpis
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et inhonesta conditio, dann sie wurden darüber von denn evangelischen
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angesehen und beschreyt werden, als hetten sie der armen evangelischen
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underthanen religion- und gwissensfreyheit verkaufft. Es weren von denn-
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selben solche lamentabiles literae an die königin in Schweden geschriben
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worden, daß sie auß erbarmbdnus darüber geweint und inen gemessne ordre
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zukommen, in deren restitution keinesweegs einzewilligen, sondern selbige zu
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handen der evangelischen zu behalten. Also köndten sie nit wider ihre ordre
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thuen. Mit abermahliger inuectiua contra dominum episcopum Osnabrugen-
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sem , dabei neben anderm anhenkhend, daß eben gestern ettlich seiner diener
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bei der kirchen, warinn die evangelischen in der mittagpredig beisamen und
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in gsang begriffen gewesen, vorbeigangen und, als sie deß gsang vernommen,
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offentlich gesagt, habt nur ein kleins geduldt, diß geblör würdt baldt abge-

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schafft werden. Dises hette die nechst daselbst stehende hauptwacht gehördt,
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und wer darauff der burgermeister

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Dr. Gerhard Schepeler.
zu inen kommen, gar uff die knie fallend
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gebetten, man wolte sie doch dem Frantz Wilhelm (ita nominabat episcopum)
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nit mehr in die hände lifern. Wiewol ich nun hierwider allerhandt hieroben
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mehrmaln gebrauchte motiui angezogen, auch gesagt, wann es allein umb
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deß herrn bischofs person ze thuen wer, so hette Sein Fürstliche Gnaden sich
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heut gegen herrn grafen von Trautmansdorff erbotten, gar ze resignirn, allein
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daß denn capitulis ein andren catholischen bischoff zu erwehlen frei gelassen
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würde, so ist doch Salvius uff seiner resolution verblieben, daß inen als
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dienern auß ihrer instruction ze weichen nit gebür, und köndte einmal dise
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condition von inen nit eingangen werden. Conte d’Avaux hette zwar auch
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stark deßwegen in sie gesetzt und zu verstehen gegeben, daß dises werkh
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ein schisma unter beeden cronen causirn wurde, sie hetten geanttworttet,
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müeßtens an ihrem ortt geschehen lassen, die cron Frankreich aber hette
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dessen kein ursach, dann in ihrer pündtnus außtruklich begriffen, daß alles
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in den standt gericht werden solt, warinn es anno 1618 gewesen, in wölchem
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jar dise beede stiffter in der evangelischen handen waren, ergo soll mans
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dennselben hinwider überlassen. Der religion halber begehrten sie nichts
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ze endern, sondern in dem standt ze lassen, wie es anno 1624 gewesen, wie-
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wol die cron Schweden disen terminum ihrestheils nit angenommen noch
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sich dessen gegen der cron Frankreich begeben, waß obangezogne pündtnus
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außweisen thet. Die evangelischen reichstände hetten zwar selbigen placi-
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tirt , aber conditionate und mit vorbehalt, daß auch die antegrauati restituirt
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werden sollen, und wan man ie wider versehen uff diser condition verharren
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solte, so müeßten sie solches erst nach Stokholm gelangen lassen.

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Daß ander, darab sie sich beschwehrt befinden, wer die angehenkhte clau-
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sula wegen der Pfaltzischen sach. Mit deren hett es eben auch diejenige
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beschaffenheit wie mit denn stifftern, daß sie one verletzung der cron Schwe-
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den reputation drein nit willigen köndten. Diser punct gehöre zu der amnisti.
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Sie stellten dahien, waß wir dißortts mit denn Franzosen capitulirt hetten.
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Inen aber wer dergleichen nachzegeben nit gemeint. Conte d’Avaux selbst
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wer der meinung, der herr churfürst in Bayern solte kein difficultet machen,
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einen theil der Obern Pfaltz vor die Pfaltzischen cadets zurukhzelassen. Er,
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Salvius, hette zwar kein bevelch, sich in etwas außzelassen, hielte aber, diß
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wer der bequemiste weeg, auß der sach ze kommen, daß namblich die Ober-
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pfaltz halb bei Bayern zu verbleiben, der ander halbe theil aber an die Pfaltzi-
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sche erben ze restituirn. Der octauus electoratus möchte gleichwol mit seiner
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maass admittirt werden. Quaesiui, obs dann im übrigen wegen dises octaui
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electoratus kein difficultet haben, sondern die praeeminentz, regaliae, officia
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allerdings bei Bayern bleiben solten. Respondit, es müeßte hierinnen der sa-
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chen mit einer alternatiua geholffen werden, also daß Bayern ad dies vitae
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priorem locum, nach dessen absterben pfaltzgraf Carl Ludwig und also fortan

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ie ein hauß umb daß ander solchen vor- und nachsitz haben solten. Darauff
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sagte ich, beede dise vorschläg seind impracticabiles, darzu sich herr chur-
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fürst in Bayern keinesweegs verstehen noch auch Ihr Kayserliche Maiestät
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dessentwegen waß entgeltnus über sich nemmen werden. Salvius beschließt
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dise disputation mit pitt, man wolt dise beede conditiones aussetzen, so
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köndte im übrigen der punctus satisfactionis beschlossen und alsdann zu
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denn übrigen handlungen fortgeschritten werden, wie sich dann die pro-
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testierenden hoch verlangten, daß der punctus grauaminum auch erörttert
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werden möcht. Sie, Schweden, aber wollten gern mit der satisfaction vor-
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drist an ein ortt kommen. Sonst seyen sie zefriden, daß der minuta die
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clausula ’si pax sequatur‘ etc. angehenkht, waß auch dißortts miteinander
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verglichen, interimsweise unterschriben werde. Hierauff hatt er die minutam
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durchgangen und bei dem § ’Pro hac alienatione‘ etc. referirt, wie hoch sich
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die Braunschweigischen opponirten, daß sie, Schweden, schier selbst nit
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wüßten, wie der sachen ze thuen. Respondi, unserseits werde man sich ein-
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mal dises einströwen nichts irren lassen. Wann man alle opponenten hören
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wolt, so wurde man wol in ewigkheit zu keinem friden kommen. Es stüende
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an deme, ob die cron Schweden sich dißortts Ihrer Kayserlichen Maiestät
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opponirn wolt oder nit. Respondit, sie hetten ermeldten Braunschweigi-
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schen daß oppositum gnugsamb gehalten, und weil unser resolution dahien
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gesetzt, so lassen sie es auch dabei bewenden und begehren sich deren nit
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zu widersetzen. Also mög diser § bleiben, wie gesetzt.

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Bei dem § ’Secundo Imperator‘ sagte Salvius, sie köndten Newcloster nit
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außlassen, es stüende aber dahien, daß sie deßwegen selbst mit dem hertzo-
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gen zu Mechelburg, gleich wie mit Brandenburg beschehen, a part tractirn
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und sich deß consens mit ime vergleichen wurden. Zweifelten auch nit,
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selben zu erhalten, wann allein an statt Ratzenburg daß bistumb Oßnabrukh
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gesetzt würde. Ihr, der Schweden, intention wer, auff diser stifft beeden häu-
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sern Mechelburg und Braunschweig ein alternatiuam einzefüeren gleich wie
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mit Ratzenburg, und verhofften, hierdurch beede häuser zu begüettigen, daß
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Mechelburg wegen Wißmar, Braunschweig aber wegen Magdenburg und
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Halberstatt

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In Magdeburg war Ende 1646 Ernst August von Braunschweig-Lüneburg (1629–1698) zum
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Koadjutor gewählt worden, in Halberstadt hatten Johann Friedrich von Braunschweig-Lüneburg
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(1625–1679) und Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1633–1714) als Inhaber von
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Kanonikaten Aussichten bei einer künftigen Wahl.
sich weiter nit opponirn solten. Man solle gleichwol bedenkhen,
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daß dem hauß Braunschweig von unß gleichsamb 4 ohrfeygen (erat formale)
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versetzt wurden: 1. mit Magdenburg, 2. mit Halberstatt, da inen alle spes, auß
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innhabenden canonicatibus dermaln ad episcopatum ze kommen, benommen
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werde, 3. mit Ratzenburg, 4. mit vorsetzung der cron Schweden vor Braun-
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schweig uff reichstägen. Daher inen, Schweden, obgelegen sein woll, dennsel-
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ben gleichwol widerumb etwas recompens zu verschaffen. Waß sie aber mit
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Minden vorhetten, hatt er nit vermeldt, jedoch allem ansehen nach werden sie
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damit den Gustavi recompensirn wollen. Bei disem paragrapho seind sie der

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wortten ’cum ducibus Mecklenburgensibus simultanea inuestitura tenendum‘
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zefriden. Daß wortt ’iure iurando‘ difficultirten sie noch. Bei dem § ’Pro eo
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vero‘ etc. verendern sie daß wortt ’gratificatur‘ mit dem wortt ’decedit‘. Bei
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dem § ’De caetero‘ admittunt voculam ’et protectione‘. Bei dem § ’Tertio Im-
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perator ‘ wollen sie vordrist die praefecturam Witzhausen nit quittirn, erbiet-
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ten sich, die religion in ihrem standt ze lassen, wie die anno 1624 gewesen. Bei
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dem § ’Ciuitati vero Bremensi‘ werden die correcturae admittirt, allein soll zu
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dem wortt ’usu‘ das adiectiuum ’longo‘ gesetzt werden. Vermeinen zwar, die
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particulae ’competens‘ und ’legitime‘ sollen bleiben. Bei dem § ’Concedit ei‘
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etc. machen sie etwas difficultet wegen determination der zollstaigerung, ver-
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meinen , solte inen freygelassen werden, seind auch mit der jaracht ad 10 annos
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nit allerdings zefriden. Und meldet Salvius hiebei, Oxenstirn beharre deß gelts
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halber noch uff 1 000 000 thalern, wer Kayserlicher Maiestät vil reputirlicher,
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als 600 000 ze geben. Respondi, die größte reputation wer, inen nichts ze ge-
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ben , unserstheils bleib es bei den 600 000 thalern dergestalt, die 400 000 an
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kunfftigen reichsanlagen abzekürtzen, die 200 000 thaler aber uff weiß und
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maaß, wie man sich anietzt vergleichen werde, par zu erstatten. Salvius repli-
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cirte nichts weiters. Ad § ’Vicissim regina‘ würdt daß wortt ’iuramentum
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fidelitatis‘ beliebt.

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Inmittelst und dieweil ich also mit dem Salvio beschäfftigt, seyend Dr.
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Buschmann und Dr. Krebs bei Ihr Excellentz gewesen und haben deroselben
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referiert, waß sie bei conte d’Avaux in puncto begehrter assistentz super
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grauaminibus und dann in specie wegen beeder bistumb Oßnabrukh und
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Minden vor resolution erhalten, so dahien gehet, daß er sich darumb eüsse-
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rist annemmen wolte und hoffte, Oßnabrukh werde zu erhalten sein. Bei diser
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occasion hatt Dr. Krebs Ihr Excellentz referirt, daß von Ihrer Churfürstli-
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chen Durchlaucht abermaln ganz ernstlicher bevelch einkommen, wafern nit
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alsbaldt der friden geschlossen werden köndt, daß er sich widerumb nach
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Münster begeben und neben seinem mitgesandten bei denn Franzosen die
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particularaccommodation tractirn und außrichten solten. Dominus comes
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respondit, ihr sehet, daß ich kein stundt noch augenblikh versaume und alle
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difficulteten nur eures herrn und der catholischen stiffter wegen entspringen,
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daher Sein Churfürstliche Durchlaucht gantz keine ursach haben, derglei-
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chen separation, dardurch sie und ihr hauß nothwendig zu grundt gehen
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müessten, zu ergreiffen. Daß sollt ihr aber wissen, die stundt, ihr solche ab-
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sonderliche accommodation ze tractirn anfangt, werde ich alsbaldt mit denn
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Schweden zugleich a part schliessen und auff restitution der Pfaltz und chur,
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auch waß dißortts mehr von inen desiderirt werden möcht, handlen. Ihr
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mögend solches auch Seiner Churfürstlichen Durchlaucht schreiben und
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euch darnach richten.

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Nachdem ich nun folgendts Ihr Excellentz relation gethan, waß Salvius mit
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mir gehandlet, und darauff dann Dr. Buschmann wie auch Dr. Krebßen,
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warauff es mit angeregten beeden conditionibus erwinden thet, anzezeigen
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und ihr erclärung darüber zu vernemmen nöthig erachtet worden, ist Dr.

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Buschman selbst zu mir kommen mit vermelden, daßjenig, waß wegen
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Oßnabrukh und Minden vorlauffen thue, beraits vom conte d’Avaux ver-
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nommen ze haben, auß dessen rath herr bischoff zefriden sei, daß man dise
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conditionem in puncto satisfactionis ad tractatum grauaminum aussetze.
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Dann d’Avaux sage, die cron Frankreich sei obligirt, denn Schweden zur
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satisfaction zu verhelffen, wann aber diser punct richtig, so köndte er desto
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freyer im übrigen sich der sach annemmen. Dr. Krebßen hab ich alsbaldt
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erfordert und ime die difficultet mit der Pfaltzischen sach vorgehalten, daß
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namblich, wann dise nit vom puncto satisfactionis separirt, der bruch schon
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gemacht wer. Weil aber dise clausula uff sein instantz hineingesetzt, so wolt
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mans one sein vorwissen nit heraußthuen. Begehrte also sein erclärung. Und
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weil er sich nit ze resolvirn gewußt, so hab ich ine zum conte d’Avaux
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gewisen, sich bei demselben raths zu erholen.

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