Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
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17 Mitwoch] Mitwochs] am Rande: Bauari sollicitant conclusionem pacis, minantur secessionem.
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Mittwoch Mitwochs, 16. huius, vormittag seind beede Chur-
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bayerische deputati Dr. Krebß und Dr. Ernst zu Ihrer Excellentz me prae-
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sente kommen und haben referirt, wie daß sie mit heüttiger ordinari aber-
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maln gantz ernstlichen bevelch von ihrem gnedigsten herrn empfangen,
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fahls der friden noch nit geschlossen und nit alsbaldt geschlossen werden
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möcht, so solten sie mit deren berait anvor anbevohlner particulartractation,
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sich mit Frankreich und per hos mit Schweden absonderlich ze accomodirn,
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one allen respect fortfahren etc. Ihr Excellentz sagten kurtz darauff, sie,
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deputati, wüßten selbst, daß dißorts kein minuta verabsaumbt würde und
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es doch bei dem gegentheil und nit bei unß stüende. Ihr Churfürstliche
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Durchlaucht hetten solcher absonderlichen tractaten keine ursach, wa man
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aber ie solchergestalt verfahren wolt, so wurde man uff der andern partei
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auch zu anderer resolution greiffen müessen und gwißlich an mittlen und
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beyfall nit ermanglen. Und wann Ihr Excellentz dem herrn churfürsten nit
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so wol affectionirt wer, so solt einer ob dergleichen procedur wol ungedul-
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tig werden.

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Dr. Krebs vermeldt darüber, es wer nunmehr die sach in eim andern standt,
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darvon Ihr Churfürstliche Durchlaucht bei außferttigung diß schreibens
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kein nachricht gehabt, er wolts selbige gehorsamst widerumb berichten.
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Sodann übergab er auch ein memorial, waßgestalt die indemnitas wegen
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der herrschafft Haidenhaimb gegen Württemberg zu verclausulirn, so ange-
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nommen und bei vergleichung deß instrumenti pacis zu beobachten ver-
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tröstet worden. Item, waß die bezahlung der Schwedischen militiae anlangt,
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weren Sein Churfürstliche Durchlaucht zefriden, daß darzu der Ober- und
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Nidersaxische craiß vorgeschlagen, der Schwabische, Frankische und Baye-

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rische aber Ihr Kayserlicher Maiestät und Seiner Churfürstlichen Durch-
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laucht vorbehalten wurde.

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3 Eodem] am Rande: Praesentibus domino comite a Lamberg, Crane et me. Churbran-
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denburg .
Eodem nachmittag umb 3 uhr ist der herr von Löwen, Churbrandenburgi-
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scher abgesandt, erschienen fürbringend, daß heut von seim herrn schreiben
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vom 2./12. diß einkommen, darinn Sein Churfürstliche Durchlaucht sich
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erclären, daß sie in erinnerung ihrer dem von Plettenberg ertheilter resolu-
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tion der sachen weiter nachgedacht und sich wegen Pommern dermaassen
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entschlossen hetten, daß verhoffentlich Ihr Kayserliche Maiestät darob aller-
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gnedigst zefriden und ihren trew gehorsambsten eifer zu befürderung deß
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allgemeinen fridens daraus verspüeren, auch die cron Schweden darmit
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content sein werden. Wölche resolution der graf von Witgenstain mit-
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bringen und, wie er in seinem schreiben sub eodem dato meldet, nechster
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tagen darmit von hof abraisen, auch sein, herrens von Löwen, meinung nach,
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biß nechstkommenden sambstag allhier sein werde. Ihr Excellentz haben
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darauff geanttworttet, sie hören es zwar gern, were aber zu wünschen, daß
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dise resolution alberait vorhanden wer, dann die Schweden hetten zwar ihre
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auffgesetzte schlusspuncten noch nit übergeben, dafern es aber geschehen
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und sie mit denen von unß gesetzten conditionibus zefriden sein solten, so
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wüßten wir daß werkh nit auffzehalten. Er solte diß auch alsogleich den
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Schweden selbst referirn und bei denen Staadischen deputatis dran sein, daß
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sie hierauff desto stärkher an die Schweden setzen wolten. Er, von Löwen,
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benamb sich, solches ze thuen, und wer allberait sein college Dr. Frombholdt
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deßwegen zu denn Staden gefahren. Sonsten hette sein gnedigster herr in
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abfassung der anttwortt auff den von Plettenberg gar nit die meinung gehabt,
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daß er in ewigkheit in die Schwedische offerta nit einwilligen wolte, son-
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dern er hette gesagt, als man von der antwortt deliberirt, er hette sich in
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ewigkheit nit versehen, daß die cron Schweden ime den Oderstrom benem-
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men und selbigen zu ihrer gräntzmarkhen setzen solten. Dise wortt hette
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der secretarius anderst gefaßt und ins concept gebracht. Verhoffte daher nit,
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daß mans ime pro negatiua außdeütten köndte, sondern billich biß zu seiner
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erfolgenden entlichen erclärung zeit lassen solte.

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32 Als] am Rande: Hollandi ad nos.
Als nun der von Löwen dimittirt worden, seind die Staadischen deputati
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herbeikommen. Die haben vordrist umb die inen erstattete visita dank
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gesagt und dabei angebracht: 1. Daß in puncto satisfactionis Suecicae die
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sachen also möchten gehandlet werden, auff daß sonderlich wegen Pommern
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der schluss mit beederseits interessirten contentement gemacht werde. Und
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dieweil der herr churfürst von Brandenburg nunmehr sein willfährige erclä-
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rung uff die von denn Schweden proponirte alternatiuam einzeschikhen im
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werkh begriffen, also wolten sie hoffen, wir wurden noch so lang zuzewartten
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unß nit lassen zewider sein. 2 Und dieweil dann auch sonders hoch daran
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gelegen, daß zu erhebung eines bestendigen fridens auch die religions-

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grauamina erledigt und denn ständen von der Lutherischen und reformirten
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religion ihre gwissensfreyheit stabilirt werde, also wolten sie zugleich ge-
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betten haben, unserstheils die sachen auch zu gebüerendem außtrag ze
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richten. 3. So were auch die Pfaltzische sach ein grosses obstaculum deß fri-
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dens . Ihr Kayserliche Maiestät würden sich hoch meritirn, wann sie die Pfaltzi-
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schen erben widerumb zu ihren landen und digniteten kommen liessend.
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Und diß weren die drei puncten, so sie unß recommendiren wollen. Begehr-
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ten ihrestheils den friden nit ze hindern noch schwerer ze machen, hetten
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auch keinen bevelch, sich in frembde hendel einzemischen, hetten diß allein
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umb guetter wolmeinung willen und ihren eifer zu erlangung eines allge-
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meinen fridens damit zu bezeügen, anmelden wollen.

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Ihr Excellentz haben inen darauff selbst geanttworttet. Den ersten punctum
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belangend, wer eben ietzt von dem freyherrn von Löwen dergleichen anzeig
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auch beschehen, mit denn Schweden aber wer es so weit kommen, daß, wann
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sie wolten, man dißortss nit würde zurukhgehen könden. Sie hetten sich
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benommen, ihre schlussarticul unß zuzestellen, so aber biß dato nit be-
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schehen . Ihr Excellentz hetten sie selbst ermahnt, daß sie vil besser thuen
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wurden, wann sie uff deß herrn churfürsten erfolgenden consens schliessen
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als ipso contradicente gantz Pommern behalten theten. Ihr Kayserlicher
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Maiestät wurde vil liber sein, wann der herr churfürst wenigst bei eim theil
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diser landen köndten conservirt werden, und möchten sie, herrn Staadische
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deputati, versichert sein, daß Ihr Excellentz und dero mitgesandten an ihrem
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fleiß nichts würden ermanglen lassen, disen punctum mit dero belieben ze
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schliessen, auch, sovil müglich, dersoselben zum besten ze richten. Bei dem
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andern hette man den protestierenden schon so vil eingewilligt, dergleichen
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sie vor disem niemaln hetten in sinn und gedankhen nemmen derffen, und
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stüende nur dahien, daß sie sich damit contentirn lassen und zum schluss
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sich bequembten, wie sie villeicht auch genaigt seyen, aber es wegen der
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Schweden, weil deren satisfaction noch nit richtig, nit thuen derfften. Da sie
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aber damit nit wolten zefriden sein, sondern sachen suechen, so sie in ihren
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landen denn catholischen niemals zugeben haben noch zugeben wollen, so
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müess man clärlich sehen und merkhen, daß sie der catholischen lande ruinirn
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und die catholischen entlich gar zum reich hinaußzetreiben gedenkhen, uff
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welche formb aber kein frid ze hoffen sein könde. Drittens die Pfaltzischen
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betreffend, da sei der sach vilfeltig nachgedacht und kein ander mittel erfun-
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den worden, dann wie man sich beraits erclärt, namblich den Pfaltzischen
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churerben und seine posteros octauo loco ad dignitatem electoralem und
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dann widerumb zu seinen Unterpfaltzischen landen kommen ze lassen, war-
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mit er dann wol zefriden sein köndt und solle. Ime bleibe doch das ius
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successionis gegen der Wilhelmischen lini bevor, und köndte sich nach dem
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willen Gottes leicht schikhen, daß inen alle Bayerischen lande sambt der chur-
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dignitet zufallen theten. Die Oberpfaltz köndte einmal nit restituirt werden,
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sondern müeßte Bayern loco sumptuum belli verbleiben. Ihr Kayserliche
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Maiestät hetten wegen deß pfaltzgrafen rebellion die Ober- und Unterlauitz Unterlaußnitz

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müessen dahinden lassen und billiche ursach, auch derentwegen refusionem
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damni an die Pfaltzischen lande zu suechen, so sie aber umb fridens willen
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unterlassen. Solten sich also die Pfaltzischen erben begnuegen lassen mit
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deme, waß man inen ex gratia ze restituirn erbiettig wer. Und gleich wie nun
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sie, Staadische deputati, dise ihre intercession vor andere eingewendt, also
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wolte man disseits verhoffen, nachdem sie anietzt alle beschaffenheit, wie
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die im grundt bewandt wer, verstanden, sie wurden auch bei denen, so inen
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dise intercession zugemuettet, bewegliche erinnerung thuen, auff daß auch
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diselben sich der billicheit bequemen und den friden mit lengerem ein-
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ströwen nit auffhalten thuend.

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Als nun die Staden ihren abschied genommen, haben Ihr Excellentz in
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consultation gezogen, ob nit rathsamb sein werde, dise instantias denen
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allhier sich befindenden churfürstlichen räthen, als Maintz, Cöln, Bayern,
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Saxen, ze communicirn und ihr guettachten zu erfordern, ob man deß chur-
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fürsten von Brandenburg erclärung noch weiters zuwartten oder deren
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unerwarttet mit den Schweden, wann sie sich ferner anmelden theten, zum
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schluss tretten solte. Conclusum fuit, quod sic, der ursachen, dann wann die
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churfürstlichen daß zuwartten einrathen, Churbayern aber einzig deme zu-
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wider sein und sich mit Frankreich absonderlich einlassen solten, so wurde
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sicher aller unwillen von denen einstimmenden electoribus, denn protestie-
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renden , den Hollendern und andern allein uff Bayern fallen, also Ihr Kayser-
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liche Maiestät in casum separationis sich diser aller assistentz zu getrösten
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und zu versichern haben. Solten die churfürstlichen aber das zuwartten miss-
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rathen , so weren Ihr Kayserliche Maiestät desto mehrers gegen mennig-
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lichem entschuldigt.

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Indieweil man aber in diser consultation begriffen, haben sich die Chur-
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maintzische angemeldt und angezeigt, daß der Polnische residente

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Matthias von Krockow.
und nach
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demselben der von Löwen bei inen gewesen und gantz instendig angesuecht,
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daß sich daß churfürstliche collegium bei denn Kayserlichen und Schwedi-
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schen interponiren wolten, darmit die handlung noch biß uff deß herrn
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churfürsten von Brandenburg einkommende erclärung offengehalten werde.
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Nun stüenden sie an, waß in der sachen ze thuen. Ihr Excellentz sagten inen,
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in waß consultation wir eben begriffen gewesen und daß ja in allweg nöthig
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sein werde, von diser sachen mit denn alhiesigen churfürstlichen räthen
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ze communicirn; solten die dan vor ein nothurfft finden, zugleich auch die
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übrige churfürstliche räthe zu Münster darüber zu vernemmen, so möchte
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es dorthien überschrieben werden.

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38 Es] am Rande: Graf von Wittgenstein mit der Churbrandenburgischen resolution.
Es ist aber noch disen abendt der graf von Wittgenstein mit der churfürst-
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lichen resolution angelangt, also diser communication cum electoralibus nit
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vonnöthen gewesen.

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Eodem ist conte d’Avaux auch zu Oßnabrukh ankommen.

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