Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 XI 12
1646 XI 12
Montag
Anfrage bei den Bayern: Soll man bei Spaniern
und Ksl. zum Tod des spanischen Thronfolgers kondolieren? Bayern:
Nach Eingang der entsprechenden Befehle. Servien hat ihnen heute uber
alle maß gute wortt mehr alß nie gegeben und der cron Franckreich frie-
densbegierd hochstens contestirt, mit dem anhang, daß das meiste iezt ahn
Churbrandenburg hafften thett. St. Romain soll den Kurfürsten zur Ertei-
lung der Zustimmung mahnen. Addendo in hohem vertrawen, daß endlich
auf ferner tergiversiren wol dahin auslauffen dorfft, daß man nichtsdawe-
niger mit dem schluß verfahren und zur resolution Churbrandenburg einen
gewissen terminum von etwa 3 oder 4 monaten sezen wurde under der con-
dition , daß falß nach deßen verfließung Ihre Churfürstliche Durchlaucht
den consensum nicht ertheylet, alßdan zu den Vor- auch der Hinderpom-
merischen landen verlustigt sein solten. Nit vorlengst seye bey ihm der
Pommerische abgesandter Dr. Fromholtz gewesen und zur gegensatisfaction
auf underschiedliche stifft und landen, in specie auf die stiffter Munster,
Oßnabruck und Minden gedeuttet, deme er aber außtrucklich vermeldet
hab, daß dieses ein ganz vergeblicher anschlag, und hierzu die cron Franck-
reich nicht allein keine bewilligung geben, sondern es auch omnibus modis
behindern wurden; hetten zwarn mit den reichssachen nichts zu schaffen,
weren aber iezt eatenus, daß sie pars tractatuum, hierbey interessirt, son-
sten ihnen gleich sein werde, ob und wie der Kayser vorhin oder auch nach
ein oder ander stifft veralieniren wolle. Und obwolen bemelter Dr. From-
holtz vermainen wollen, daß hieran der cron Franckreich nichts seye gele-
gen , hette doch er Servient es bey vorigem mit nachmaliger erholung
gelaßen. Günstige Beurteilung der spanischen Verhandlungen durch Ser-
vien . [...]
[...]
und Ksl. zum Tod des spanischen Thronfolgers kondolieren? Bayern:
Nach Eingang der entsprechenden Befehle. Servien hat ihnen heute uber
alle maß gute wortt mehr alß nie gegeben und der cron Franckreich frie-
densbegierd hochstens contestirt, mit dem anhang, daß das meiste iezt ahn
Churbrandenburg hafften thett. St. Romain soll den Kurfürsten zur Ertei-
lung der Zustimmung mahnen. Addendo in hohem vertrawen, daß endlich
auf ferner tergiversiren wol dahin auslauffen dorfft, daß man nichtsdawe-
niger mit dem schluß verfahren und zur resolution Churbrandenburg einen
gewissen terminum von etwa 3 oder 4 monaten sezen wurde under der con-
dition , daß falß nach deßen verfließung Ihre Churfürstliche Durchlaucht
den consensum nicht ertheylet, alßdan zu den Vor- auch der Hinderpom-
merischen landen verlustigt sein solten. Nit vorlengst seye bey ihm der
Pommerische abgesandter Dr. Fromholtz gewesen und zur gegensatisfaction
auf underschiedliche stifft und landen, in specie auf die stiffter Munster,
Oßnabruck und Minden gedeuttet, deme er aber außtrucklich vermeldet
hab, daß dieses ein ganz vergeblicher anschlag, und hierzu die cron Franck-
reich nicht allein keine bewilligung geben, sondern es auch omnibus modis
behindern wurden; hetten zwarn mit den reichssachen nichts zu schaffen,
weren aber iezt eatenus, daß sie pars tractatuum, hierbey interessirt, son-
sten ihnen gleich sein werde, ob und wie der Kayser vorhin oder auch nach
ein oder ander stifft veralieniren wolle. Und obwolen bemelter Dr. From-
holtz vermainen wollen, daß hieran der cron Franckreich nichts seye gele-
gen , hette doch er Servient es bey vorigem mit nachmaliger erholung
gelaßen. Günstige Beurteilung der spanischen Verhandlungen durch Ser-
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