Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 X 14
1646 X 14
Sonntag Raigersperger zu Buschmann und Haslang: Die
Franzosen wollen die Kondolenzschreiben zum Tod der Kaiserin erst ab-
schicken , wenn der Kaiser in der Antwort den Majestätstitel gibt, den er,
wie gelegentlich gegenüber Spanien, in einem Handschreiben an die Köni-
gin vielleicht gebrauchen könnte, nicht aber in einem Kanzleischreiben an
den König. Es ist erwogen worden, deshalb nur das Kondolenzschreiben
der Königin nach Wien zu schicken, doch bitten die Ksl. um Rat, da auch
in dieser Form der Gebrauch des Titels zum Präjudiz werden könne.
Buschmann: Kann sich ohne Instruktion und in Abwesenheit Ws nicht
verbindlich erklären. Per discursum aber davon zu reden, sey zwar nit ohn,
daß dergleichen newerung, alß dero sich nun folglich alle andere konige
auch anmaßen werden, billich zu endfliehen, hingegen aber woll zu consi-
deriren , daß diese schrifftwechslung ein eingang zu fernerer correspondenz
machen kondte, worzu bey so beschaffenen zeiten billich keine gelegenheit
zu verabsaumen, und wan derowegen ein solches mittel, welches zu keiner
nachfolg oder praeiudiz zu ziehen, erfunden werden konte, dorffte fast
rhatsamb sein, solches nit abhanden zu laßen. Und nachdemaln die herrn
Kayserliche selbst gestehen, daß Ihre Maiestet ahn den konig von Spanien
solchen stylum mehrmals gehalten, darauß aber mit den herrn churfürsten
des reichs vorhero nit communicirt, so scheine es fast frembd, daß iezo
darin bedenckens gemacht werden wolle, da man doch wisse, daß die cron
Franckreich sich aufs wenigst anderst nit alß da pari mit Spanien tractiren
laße. Ähnlich äußert sich Haslang.
Rückkehr Ws. Mitteilung an die Bayern, Trauttmansdorff und Nassau.
Franzosen wollen die Kondolenzschreiben zum Tod der Kaiserin erst ab-
schicken , wenn der Kaiser in der Antwort den Majestätstitel gibt, den er,
wie gelegentlich gegenüber Spanien, in einem Handschreiben an die Köni-
gin vielleicht gebrauchen könnte, nicht aber in einem Kanzleischreiben an
den König. Es ist erwogen worden, deshalb nur das Kondolenzschreiben
der Königin nach Wien zu schicken, doch bitten die Ksl. um Rat, da auch
in dieser Form der Gebrauch des Titels zum Präjudiz werden könne.
Buschmann: Kann sich ohne Instruktion und in Abwesenheit Ws nicht
verbindlich erklären. Per discursum aber davon zu reden, sey zwar nit ohn,
daß dergleichen newerung, alß dero sich nun folglich alle andere konige
auch anmaßen werden, billich zu endfliehen, hingegen aber woll zu consi-
deriren , daß diese schrifftwechslung ein eingang zu fernerer correspondenz
machen kondte, worzu bey so beschaffenen zeiten billich keine gelegenheit
zu verabsaumen, und wan derowegen ein solches mittel, welches zu keiner
nachfolg oder praeiudiz zu ziehen, erfunden werden konte, dorffte fast
rhatsamb sein, solches nit abhanden zu laßen. Und nachdemaln die herrn
Kayserliche selbst gestehen, daß Ihre Maiestet ahn den konig von Spanien
solchen stylum mehrmals gehalten, darauß aber mit den herrn churfürsten
des reichs vorhero nit communicirt, so scheine es fast frembd, daß iezo
darin bedenckens gemacht werden wolle, da man doch wisse, daß die cron
Franckreich sich aufs wenigst anderst nit alß da pari mit Spanien tractiren
laße. Ähnlich äußert sich Haslang.
Rückkehr Ws. Mitteilung an die Bayern, Trauttmansdorff und Nassau.