Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 VIII 2

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1646 VIII 2
Donnerstag Brandenburger bei W. Bitte um Unterstüt-
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zung
gegen die schwedische Forderung auf ganz Pommern, nachdem
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Brandenburg einen Teil gegen Entschädigung abzutreten bereit ist. W:
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Kurköln ist gleich von anfang schmertzlich zu gemuth gangen, daß die
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angemaste satisfaction auf so ansehenliche grose landschafften gestelt, und
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sonderlich auch Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht zu Brandenburg ange-
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horiges furstenthumb mit zugezogen werden wolle. Und wan nun mit
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dieser anbegerten interposition und remonstration etwas ersprieß- und nuz-
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liches außzurichten, so hielten sich I. H. G. gesichert, daß Ihre Churfürst-
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liche Durchlaucht zu Collen sonders lieb sein werde, daß in dero nahmen
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man alhie bestens darzu concurrire. Inmaßen dan I. H. G. und die andere
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Churcolnische dahin befelcht, niemand land und leuth abzuvotiren, son-
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dern yeden stand bey dem seinigen helffen zu erhalten, sich auch ver-
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sehenn , daß andere gegen sie dergleichen thun werden. Dahero wan dieser
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passus im churfürstlichen collegio vom Churmainzischen directorio würde
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proponirt werden, sich ferner vernehmen laßen wolten. Diesem nach ist
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man mit den Churbrandenburgischen in gespräch gerathen, was dan ihr
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gnädigster herr eigentlich fur ein stück von ermeltem furstenthumb Pom-
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mern der cron Schweden zu uberlaßen vermaint. Worauf sie geand-
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worttet , daß der von Löben mit der eigentlichen erklehrung under kurzem
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wieder zuruckkommen werde, und weren sie nur oberwehntermaßen fur-
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erst in genere instruirt. Sie vernehmen zwar, alß hetten die Schweden ihre
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gedancken auf ganz Pommern mit einschließung der statt Stettin gerichtet,

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sie musten aber hart anstehen, ob ihr gnedigster herr also pure darin werde
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willigen konnen oder wollen. Bitte um Einzelheiten wegen der Beschwe-
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rung
katholischer Geistlicher in Kleve, nachdem auf das Schreiben der
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Katholiken an Kurbrandenburg

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Beschlossen in der Konferenz der katholischen Stände 1646 IV 7 (vgl. APW [ III A 4,1 S. 189 ] ).
die klevische Regierung jeglichen Ver-
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stoß
gegen die Reversalien bestritten hat. W: Will in den Akten nach-
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sehen
, erwähnt die Gefangenhaltung von Geistlichen in Orsoy. Bran-
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denburger
: Hierfür die Staatischen verantwortlich.

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W mit Reck/Buschmann bei Longueville. Gratulation zur Ankunft der
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Herzogin. Klagen über die Verwüstungen im Erzstift Köln. Longue-
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ville
: Allerley unordnungen bei jeder Armee. Es were aber die schuld den-
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ienigen beyzumessen, welche den frieden hinderten, und hette derselb ahn
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der cron Franckreich niemaln gehafftet. Hierdurch hat man nun anlaß
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genommen, circa materiam pacificationis sich mit ihme weitters in discurß
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einzuelaßen, worbey ihm dan zu gemuth geführt, was Ihre Kayserliche
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Maiestät fur ansehentliche offerten der cron Franckreich einzig und allein
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umb des lieben friedens willen gethan. Item daß, solang das reich bey der
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Teutschen nation seye, sich kein einziges exempel finden konne, daß dasel-
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big der cron Franckreich einen fuß breitt landts zu endziehen yemalß sich
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understanden, und dahero unguttlich seye, daß ermelte cron das reich iezt
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dergestalt zu dismembriren suche; ob nun solches mit dem yederzeit gefuhr-
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ten praetextu, daß ex parte Franckreich bey diesem krieg anderst nichts alß
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erhaltung der Teutschen freyheit intendirt würde, ubereinkomme, hab ein
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yeder leichtlich zu ermessen. Zudem were bekandt, welchergestalt die
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catholische religion bey diesem krieg leide und daß die catholische niemalß
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die waffen alß pro conservatione religionis ergriffen; gleich wie aber iezt
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die cron Franckreich mit ihren postulatis den friden schwer machte und die
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hoffnung zu was guten und behulffliches, von ihnen zu gewarten, beneh-
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men , also verliehren sie auch hingegen die affection taglich mehrer. Der
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herzog hat hingegen die offerta sehr extenuirt, mit dem vermelden, daß
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was ihnen bißhero offerirt, sie gleichsamb mit geldt erkaufften, und finali-
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ter noch darauff bestanden, daß der cron Franckreich perpetuum ius prae-
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sidii in Philipspurg und die zehen reichsstatt im Elsaß cum eodem iure, wie
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sie vorhin under dem reich gewest, oder ahn statt Philipspurg die waldstett
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gelaßen werden müsten. Foldendts ist er auff die Hessische satisfaction
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auch gefallen, und mit grosem eiffer und passionen vermeldet, daß einmal
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der fraw landgräffin ihre befriedigung geschafft werden müste, weitläuffig
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anziehend, wie stattlich sich dieselbige bey diesem ganzen kriegswesen com-
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portirt und dadurch wol verdiehnt, daß ihro von der cron Franckreich die
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hand gepotten werde. In specie aber hat er vermaint, es müße die Marpur-
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gische sach wieder in den stand, warin sie vermög des testaments sein solte

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Vgl. oben [ S. 310 ] .
,
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wieder gesezt werden; und weyln die Kayserliche sententia nur auß diesem

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fundament wieder Hessen Cassel, alß were durch änderung der religion
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dem testament zuewieder gehandtlet, gesprochen, also konte endtlich dieses
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ein mittel sein, daß die Lutterische religion in selbigem antheil landts ge-
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laßen werd. Was aber die ubrig beschehene anforderungen von geistlichen
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stifftern belangete, würden sich noch wol media compositionis finden
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laßen. Daß die catholische religion bey diesem krieg leide, thue ihnen leyd,
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und were das die ursach, daß die cron Franckreich gern wolte frieden
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machen, sonsten sie wol mehrers bey dem glück des kriegs alß dem frieden-
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schluß verhoffen kondten. Es hette die cron Franckreich, etiam contra leges
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politicas peccando, sich iezo in die groste gefahr gestelt, daß sie den Tou-
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raine solang iener seitthen Rheins gehalten, umb der catholischen sach nicht
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schwerer zu machen; dergleichen gute officia thette Franckreich mehr, wan
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mans aber nicht erkennen, weniger ihnen dafur danck wissen wolt, wurden
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sie künfftig ihre sachen beßer in acht zu nehmen haben. I. H. G. haben
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zwarn hinwieder dieser sachen hochste unbillichkeit, wie auch die ahn der
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gegenseithen selbst so hoch urgirte amnistiam, die ia billich nicht nur einem,
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sondern beyden theylen zu gutem kommen müste, angezogen; und auff der
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landgraffin so hoch geruhmbte merita angedeuttet, es wurde die gebene-
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deyete mutter und andere hayligen Gottes in deßen angesicht viel ein
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anders bezeugen, indeme man mit den patrimoniis Dei et sanctorum zu der
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catholischen religion außtilgung dergestalt umbgangen. Er der herzog
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aber ist auf seinem vorigen verplieben, mit contestiren, daß er der land-
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gravin hochlich obligirt, wolte auch seines theyls ein ansehnlichs drumb
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geben, daß sie catholisch were. In den frieden, welchen Franckreich gern
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befürdert sehe, machten die Spanier newe irrungen, und vertieffte man sich
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in den Spanischen consiliis taglich mehr und mehrers, zumaln sie wißen,
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daß der Kayser seinen ministris anbefohlen, keinen frieden einzugehen, es
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werde dan auch mit den Spaniern geschlossen. Aus der jetzigen spanisch-
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österreichschen
Heirat verspürte man, wohin die [...] consilia ziehleten.
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Mit der wahl eines Romischen Kaysers behielten zwarn die electores den
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nahmen, es were aber damit nunmehr ebensoviel alß die consules Romani
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bey dem Tiberio imperatore. Franckreich hette es mit dem reich wol ge-
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meint , nun möchten sie es machen, wie sie wolten und sich weitters von den
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Spanischen guberniren laßen, würden aber, was es ihnen nuz, schon spüh-
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ren . I. H. G.: Was die Kayserliche wahl anbelangen thette, pleib selbige
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in ihrer libertet unverlezt, wie sie ihm de Longevill vor diesem remonstrirt
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hetten. Und muste man auch die gemachte heyrhat also ubel nicht interpre-
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tiren ; gleich dan auch sonst Spanien und Franckreich nicht eben eine
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parthey durch dergleichen heyrhat gemacht hetten. Den frieden betref-
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fendt , mochte es Franckreich mit dem reich probiren, alßdan sich auß-
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weisen würde, ob es mit den sachen also, wie iezo a parte Franckreich vor-
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geben wird, beschaffen. Duc de Longeville: Das zusammenheyrathen
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mache freylich eine parthey und interesse, und seye es doch bey den Kay-
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serlichen zu nichts anders angesehen, alß daß den Spanischen consiliis vom

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reich, welches sie nunmehr under sich gebracht und absolute regirten, nach-
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gegangen und ihres gefallens der krieg continuirt werde; Spanien habe
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ihnen soviel abgenommen und vorenthalten, daß sie wol ursach, ihr gluck
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zue prosequiren, biß sie alles wieder hetten, weren gleichwol begiehrig und
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erbiethig, auch mit ihnen einen frieden zue machen, aber man muste ihnen
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in billiche weg begegnen. I. H. G.: Wie sie vernehmen, seyen von Spa-
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nien beraiz ansehenliche offerta beschehen, es scheine aber, daß man damit
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halt wie mit dem reich, da man oblato Brisaco den frieden zue schließen
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versprochen, iezt aber lautte es weitt anders. Longeville: Bey begeh-
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rung Breysach hetten sie sich noch andere handlung vorbehalten, es were
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sowol pro securitate catholicorum im reich alß Galliae, daß sie Philipspurg
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besezt haben; man solt consideriren, wieviel Franckreich von seinen postu-
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latis abgewichen, was fur occupirte plätz restituirte und fur grose geldt-
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summen heraußgebe. Wan man ihnen was anpötthe, so sie nicht vorhin
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occupirt und in ihrem gewalt hetten, alßdan mochte es eine andere hand-
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lung geben. I. H. G.: Praeter iam oblata noch etwas zue offeriren, wer
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keinem alß plane subiugato zuzumutthen, sey aber darahn noch nicht, und
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hetten die sachen in Franckreich, alß Angli victores gewesen, schlechter alß
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iezo in Teutschland gestanden; das gluck wer variabl und betrieglich, und
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hette Franckreich wol zue bedencken, ob bey diesem krieg lenger der dabey
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vorgehenden abominationen und gröweln verandtwortung by dem All-
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mächtigen wolle auf sich laden. Ungeacht deßen allen ist der herzog
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von Longevill bey seinen principiis und contestation ihrer friedbegiehrig-
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keit bestanden, mit dem anhang, wan man per satisfactionem coronae
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Galliae den frieden erlangt, alßdan würden die catholische erst ihre sicher-
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heit haben und die darauß entstehende nuzbarkeit empfinden. Und alß
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I. H. G. darauff replicirt, daß man solch iudicium iezt ex operibus et
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effectu nit machen könne und bey den tractaten gern einige den catholi-
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schen zum besten reichende würckung sehen wolt. Ist er beym gewohn-
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lichen erpiethen und rühmen geplieben und gemelt, daß sie Franzosische
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plenipotentiarii pro religione catholica also wol intentionirt, daß auch kein
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engel vom himmel beßere intention haben

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32 konte] am Rande: an Bayern/Köln 1646 VIII 3/4.
konte.

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