Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
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11–S. 547,41 Bayern – geandworttet. – [...]] Rande: ad Bavarum omitatur.
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Montag. Bayern bei W.: Kurbayern hält jetzt für besser,
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das Manifest aufzugeben und dafür in nahmen aller catholischen geist-
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lichen churfürsten und praelaten ein schreiben ahn den konig oder die koni-
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gin , cardinal Mazarini, nuncium apostolicum und ahn ein oder andern erz-,
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bischoff oder praelaten, so in Franckreich in einem guten credit, und von
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denen etwas fruchtbarliches zu hoffen, abgehen zu laßen, und woltens Ihre
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Churfürstliche Durchlaucht auch ihres orts mit absonderlichen schreiben zu
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secundiren nicht underlaßen. Und mochten die contenta ungefehrlich sein,
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wie sie in scriptis ubergeben, und nr. ... beygefugt. Und vermainten dem-
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negst gutt zu sein, daß I. H. G. und die Churcolnische mit den Churtryeri-
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schen , Bambergischen, Wurzburgischen und andern reden und sie capaces
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machen möchten, alßdan davon alß einer abgeredeten sach die Churmain-
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zische desto bestendiger vorpringen konten. Mit den Kayserlichen darauß
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zu communiciren, hetten Ihre Churfürstliche Durchlaucht darumb beden-
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ckens , daß sie das vorhaben endweder hindern oder doch ex instinctu
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Hispanorum solche clausulas einrucken würden, die offensiones causirten,
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deßgleichen auch mit dem manifesto zu besorgen. Hierauf ist hinwie-
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der zur andtwort gegeben, daß bey dem manifesto I. H. G. und den andern
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Churcollnischen auch starcke considerationes pro et contra vorgangen, und
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seye bey diesen gefährlichen leuthen, mit denen mans zu thun habe, alles
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wol zu uberlegen. Vermög iungster communication hab der canzler Busch-
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man mit dem Volmar gered, der zwarn des begriffs in arbeit, hab aber auch
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selbst bey der promulgation oder divulgation angestanden, sondern daß der
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progressus tractatuum noch etwas were anzusehen, wolte aber yedoch die
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arbeit pro omni occasione etiam ad posteritatis memoriam gern vollfuhren.
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Also were mans in diesem passu mit Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht
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intention allerdings eins. Soviel den vorschlag betrifft, sey I. H. G. und
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etlichen Churcolnischen schon vorm jahr, alß die assemblea aller geistlichen
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in Franckreich, wie sie fast alle jahr pflegen, gewesen, eben dergleichen zu
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gemuth gangen, daß man nemblich ein schreiben in aller geistlichen chur-,
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fürsten und stend nahmen mochte abgehen laßen und darinnen die contenta

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wol ausfuhren, damaln aber seye die zeit zu kurz gefallen, ohne das man
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auch verhofft, auf der Franzosen so offtmaliges versprechen die tractaten
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zu gutem schluß hetten konnen befurdert werden. Was Ihre Churfürstliche
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Durchlaucht zu Collen, auch sie (I. H. G.) angelangte, werdts kein beden-
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ckens haben, dergleichen schreiben mitzubelieben, allein werd es ahn dem
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gelegen sein, wie andere darzu, auch sonderlich Churmainz zum auffsatz
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zu disponiren, zumal man weiß, daß Mainz ohne vorwissen und bewilligen
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der Kayserlichen darzu nicht verstehen werde. Wolten gleichwol ihres
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theylß neben den andern Churcollnischen nicht underlaßen, materiae et
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formae, auch dem modo andere zur mitbeliebung zue disponiren, nachzu-
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dencken . Obwolen auch beym ganzen werck zue beforchten, daß solch ahn
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die konigin abgehende schreiben endweder mochten hinderhalten oder doch
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dergestalt beandworttet werden, daß geringer effectus darab zu empfinden,
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ia wol vielmehr den catholischen, alß wan sie sambt den Kayserlichen die
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tractatus hindern thetten, imputirt und auffgeburdet werden, wurde es
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doch wenigst bey der posteritet dahin diehnen, daß menniglich erkennen
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muste, nihil a parte statuum catholicorum pro conservatione religionis et
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pace promovenda intermissum esse. So alles sich die Churbayerische
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wol haben gefallen laßen. Haslang: Gespräch mit Peñaranda; falsche Wie-
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dergabe
eines aufgefangenen spanischen Schreibens durch die Franzosen,
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Eintreten Peñarandas für Verbleib der Kur bei der Wilhelmischen Linie,
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Ein- oder Ausschluß Spaniens beim deutschen Frieden.

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Bericht Buschmanns: Nach Mitteilung Volmars wollen die Schweden ihr
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Friedensinstrument auf Wunsch der Franzosen noch vier Wochen zurück-
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halten
, seyen sonst darin, wie man nachricht hab, viel beschwerliche sachen,
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under andern, autonomiam im reich durchgehendts zuzulaßen. 2. Daß der
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terminus amnistiae wie auch in religionssachen aufs jahr 1618 zu reduciren.
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3. Solte mit der churwurde alternirt und alspald post obitum Serenissimi
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Maximiliani vom pfalzgraffen der anfang gemacht werden, auch Palatina-
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tus superior et inferior dem pfalzgraffen vollig restituirt oder doch nur ein
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theyl Churbayern pro hypotheca pleiben, und was dergleichen mehrers.
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Zum gestrigen Besuch der Ksl. bei den Franzosen: Streit um den Majestäts-
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titel
. Circa publica habe der herr graff von Trautmanstorff, weyln die
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Franzosen darzu ursach geben und ihnen Kayserlichen die moram imputi-
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ren wollen, außtrucklich vermeldet, daß wegen dieser tractaten, und son-
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derlich , indem alles nur zu nachtheyl der religion angesehen und gereichen
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thue, et propter tantam iniustitiam der Kayser und die Teutsche stend die
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Franzosen bey Gott ahm iüngsten tag anklagen wurden. Daruber der
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d’Avaux ahn der farb sich ganz geändert, auch der Longevill (dan der Ser-
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vient nicht zugegen gewesen, sondern unpaßlichkeit halber sich endschul-
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digen laßen) nichts darauff geandworttet. – [...] – Besuch Ws bei der
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Herzogin von Longueville.

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