Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 VII 24
1646 VII 24
Dienstag
[...] – Mitteilung Nassaus: Trauttmansdorff
wird der. Herzogin von Longueville weder entgegenschicken noch sie besu-
chen . Er selbst will sie wegen der Verwandtschaft mit dem Hause Nassau-
Oranien
begrüßen. W: Will nicht entgegenschicken, muß sie aber be-
suchen , weil sie unmittelbar neben ihm wohnt.
Bayern bei W. Sollen mit den Kölnern beraten, wie das vorhabende mani-
fest circa tractatus pacis von den Kayserlichen einzuerichten. Dabey fielen
3 fragen vor: 1. de materia dieses manifests; deßhalber hette Churbayern
ihnen einige puncta zugeschickt, die sie communicirt [...]. 2. Von wehm
solch manifest aufzusezen und in qua forma, obs ohne nahmen, wie im
discuß, oder 2. sub nomine Caesaris solius, 3. statuum et legatorum, 4. Cae-
saris et statuum simul, item 5. obs ad regem et reginam Galliae oder 6. ad
status et parlamenta zu richten? Welche puncta alle rationes pro et contra
hetten, die sie Churbayerische ad longum angezogen; es vermainte aber
doch Churbayern, daß die fertigung nomine Caesaris ad status et parla-
menta geschehen mocht, ad exemplum Caroli V., der eben solchen modum
bey dergleichen differentien gebraucht, auch Franciscus I. rex Galliarum ad
status imperii also gethan habe. 3. Wan solch manifest zu publiciren? Die
intentio seye, die stend in Franckreich des verlauffs zue berichten und da-
durch die ubel intentionirte ministros ad pacem zu permoviren und die
ihnen abforderende contributiones zue behindern oder doch schwerer zu
machen. Hingegen weyln die anno praeterito bewilligte contribution albe-
reit erhoben, so mochten die Franzosen desto mehrer bey dieser campagnia
ursach nehmen, die tractatus zu abrumpiren, oder doch vermainen, daß es
dadurch die Kayserliche thun wolten. Nachdemaln aber solches nichts zu
rathen, sondern die tractatus ferner zu continuiren, würde beßer sein, mit
dem manifesto einzuhalten. I. H. G. und die ubrige Churcolnische
haben sich circa 1. quaestionem fur beschehene communication bedanckt,
und zur durchsehung erpotten, auch bey der 2. und 3. mit ihnen desto
mehrers conformirt, weiln das manifest ohne das noch nicht fertig, und daß
man weder de pace noch de bello ichtwas schließliches konne absehen, biß
gegenwertige campagnia geendiget. Wans zum frieden ausschlüge, bedorfft
sich dergleichen nicht; sin minus, und daß es zu weitterer continuation des
kriegs von der cron Franckreich angesehen und die status et parlamenta
zusammengeruffen werden solten, wurde zur publication das rechte tempo
sein. Und hette man sich ante omnia zu erkündigen, was ex parte Caesaris
vertrösteter maßen auffgesezt, alßdan de materia et forma weitters konne
gered werden. Man habe sich dextre darin zue halten, damit die gefehrlich-
keit zwischen Spanien und Franckreich vermitten plieb. Welches eben
die meiste ursach zu sein, sie Churbayerische asseveriret. Ist also gutt-
befunden , daß occasionaliter der canzler Buschman beym herrn Volmarn,
in quibus terminis die sachen mit dem begriff stehen, sich mochte erkün-
digen .
wird der. Herzogin von Longueville weder entgegenschicken noch sie besu-
chen . Er selbst will sie wegen der Verwandtschaft mit dem Hause Nassau-
Oranien
suchen , weil sie unmittelbar neben ihm wohnt.
Bayern bei W. Sollen mit den Kölnern beraten, wie das vorhabende mani-
fest circa tractatus pacis von den Kayserlichen einzuerichten. Dabey fielen
3 fragen vor: 1. de materia dieses manifests; deßhalber hette Churbayern
ihnen einige puncta zugeschickt, die sie communicirt [...]. 2. Von wehm
solch manifest aufzusezen und in qua forma, obs ohne nahmen, wie im
discuß, oder 2. sub nomine Caesaris solius, 3. statuum et legatorum, 4. Cae-
saris et statuum simul, item 5. obs ad regem et reginam Galliae oder 6. ad
status et parlamenta zu richten? Welche puncta alle rationes pro et contra
hetten, die sie Churbayerische ad longum angezogen; es vermainte aber
doch Churbayern, daß die fertigung nomine Caesaris ad status et parla-
menta geschehen mocht, ad exemplum Caroli V., der eben solchen modum
bey dergleichen differentien gebraucht, auch Franciscus I. rex Galliarum ad
status imperii also gethan habe. 3. Wan solch manifest zu publiciren? Die
intentio seye, die stend in Franckreich des verlauffs zue berichten und da-
durch die ubel intentionirte ministros ad pacem zu permoviren und die
ihnen abforderende contributiones zue behindern oder doch schwerer zu
machen. Hingegen weyln die anno praeterito bewilligte contribution albe-
reit erhoben, so mochten die Franzosen desto mehrer bey dieser campagnia
ursach nehmen, die tractatus zu abrumpiren, oder doch vermainen, daß es
dadurch die Kayserliche thun wolten. Nachdemaln aber solches nichts zu
rathen, sondern die tractatus ferner zu continuiren, würde beßer sein, mit
dem manifesto einzuhalten. I. H. G. und die ubrige Churcolnische
haben sich circa 1. quaestionem fur beschehene communication bedanckt,
und zur durchsehung erpotten, auch bey der 2. und 3. mit ihnen desto
mehrers conformirt, weiln das manifest ohne das noch nicht fertig, und daß
man weder de pace noch de bello ichtwas schließliches konne absehen, biß
gegenwertige campagnia geendiget. Wans zum frieden ausschlüge, bedorfft
sich dergleichen nicht; sin minus, und daß es zu weitterer continuation des
kriegs von der cron Franckreich angesehen und die status et parlamenta
zusammengeruffen werden solten, wurde zur publication das rechte tempo
sein. Und hette man sich ante omnia zu erkündigen, was ex parte Caesaris
vertrösteter maßen auffgesezt, alßdan de materia et forma weitters konne
gered werden. Man habe sich dextre darin zue halten, damit die gefehrlich-
keit zwischen Spanien und Franckreich vermitten plieb. Welches eben
die meiste ursach zu sein, sie Churbayerische asseveriret. Ist also gutt-
befunden , daß occasionaliter der canzler Buschman beym herrn Volmarn,
in quibus terminis die sachen mit dem begriff stehen, sich mochte erkün-
digen .