Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 VII 17
1646 VII 17
Dienstag Sachsen bei W. Kursachsen wegen der Pfälzer
Sache sonderlich sorgfälttig, und woltten Seine Churfürstliche Durchlaucht
gern sehen, das selbige sach aufs allerfürderligste im churfürstlichen colle-
gio vorgenommen und man daselbst einer meinung und guetachtens sich
vergleichen möchte, zumahln es fast das ansehen, alß suchten andere stendt
sich auch mitt in dieße sach zu mischen und die cognition gleichsamb fur
sich zu ziehen, da sie doch pillig vor das churfürstliche collegium, tanquam
de cuius membro agatur, gehörig. Kursachsen für Aufrechterhaltung der
früheren Beschlüsse und Verbleib der Kur bei Bayern, und mochte wohl der
octavus electoratus das beste berichtigungsmittell sein, wavon alberait, wie
sie vernehmmen, viellfalttig hinc inde discurrirt worden. Weilen aber auff
dergleichen discursus kein fundament zu setzen, so were es beßer, daß dar-
über in collegio ordentliche consultation angesteldt und ein richtiger schluß
gemacht würde, quo praevio würde in dem puncto satisfactionis auch desto
leichter fortzukommen sein, wie sie dan verhofft, daß man circa Michaelis
den frieden würde haben konnen. W: Erbietet sich, den möglichst
schnellen Beginn dieser Beratung zu fördern.
Giffen bei W. mit sonderbaren beschwerden, daß von den Kayserlichen die
leztere erklerung ahn die protestirende ohne vorhergangene communication
mitt den catholischen oder interessenten gegeben worden, und wie er sich
sonderbar ratione termini de anno 1624 gravirt befinde, dan dardurch der
stifft Straespurg vorerst wieder mitt uncatholischen, alß welche anno 1624
alda geweßen, müste besetzet werden. Jene würden im Gegensatz zu den
katholischen Domherren, die auch Präbenden in Köln haben, am Ort resi-
dieren und so die Mehrheit bilden können, wodurch das Stift in wenigen
Jahren den Katholiken verlorengehen könne. Will morgen die nötige pro-
testationes , sowohl daß er nit gehört, alß auch des haubtpuncten selbst
halber, seines orts einlegen. Hierauf haben I. H. G. in andtwortt sich,
gleich gegen den praelatisch und statt Augspurgischen, hinwieder vernehm-
men laßen.
Schreiben Kurkölns: Verhalten Turennes im Erzstift. – Mitteilung an
Trauttmansdorff und Chigi. Chigi: Erinnert an seine Ausführungen
vor einigen Tagen; er habe allzeitt gerahten und wollmainend ahn handt
geben, sich dem andern theill armis aequivalent zu machen, iez zaige sichs,
einem jedweden clar ahm tag, und ließe dabey I. H. G. hinwiederumb an-
deuten , waß die Franzosen bey innen mediatorn dießer tagen und sie darauf
bey den herrn Kaiserlichen angepracht, wie hievorn alberait punctuatim
angedeutet.
[...] – Zwei Deputierte der Wetterauer Grafen
bei W. Bitte um Unter-
stützung ihrer dem Frieden dienenden Anliegen und von Privatsachen
Wittgensteins, Dillenburgs und Siegens. Auf Ws Nachfrage, ob sie etwas
Spezielles anzubringen hätten, übergeben sie fünf gedruckte vermainte
informationes.
Sache sonderlich sorgfälttig, und woltten Seine Churfürstliche Durchlaucht
gern sehen, das selbige sach aufs allerfürderligste im churfürstlichen colle-
gio vorgenommen und man daselbst einer meinung und guetachtens sich
vergleichen möchte, zumahln es fast das ansehen, alß suchten andere stendt
sich auch mitt in dieße sach zu mischen und die cognition gleichsamb fur
sich zu ziehen, da sie doch pillig vor das churfürstliche collegium, tanquam
de cuius membro agatur, gehörig. Kursachsen für Aufrechterhaltung der
früheren Beschlüsse und Verbleib der Kur bei Bayern, und mochte wohl der
octavus electoratus das beste berichtigungsmittell sein, wavon alberait, wie
sie vernehmmen, viellfalttig hinc inde discurrirt worden. Weilen aber auff
dergleichen discursus kein fundament zu setzen, so were es beßer, daß dar-
über in collegio ordentliche consultation angesteldt und ein richtiger schluß
gemacht würde, quo praevio würde in dem puncto satisfactionis auch desto
leichter fortzukommen sein, wie sie dan verhofft, daß man circa Michaelis
den frieden würde haben konnen. W: Erbietet sich, den möglichst
schnellen Beginn dieser Beratung zu fördern.
Giffen bei W. mit sonderbaren beschwerden, daß von den Kayserlichen die
leztere erklerung ahn die protestirende ohne vorhergangene communication
mitt den catholischen oder interessenten gegeben worden, und wie er sich
sonderbar ratione termini de anno 1624 gravirt befinde, dan dardurch der
stifft Straespurg vorerst wieder mitt uncatholischen, alß welche anno 1624
alda geweßen, müste besetzet werden. Jene würden im Gegensatz zu den
katholischen Domherren, die auch Präbenden in Köln haben, am Ort resi-
dieren und so die Mehrheit bilden können, wodurch das Stift in wenigen
Jahren den Katholiken verlorengehen könne. Will morgen die nötige pro-
testationes , sowohl daß er nit gehört, alß auch des haubtpuncten selbst
halber, seines orts einlegen. Hierauf haben I. H. G. in andtwortt sich,
gleich gegen den praelatisch und statt Augspurgischen, hinwieder vernehm-
men laßen.
Schreiben Kurkölns: Verhalten Turennes im Erzstift. – Mitteilung an
Trauttmansdorff und Chigi. Chigi: Erinnert an seine Ausführungen
vor einigen Tagen; er habe allzeitt gerahten und wollmainend ahn handt
geben, sich dem andern theill armis aequivalent zu machen, iez zaige sichs,
einem jedweden clar ahm tag, und ließe dabey I. H. G. hinwiederumb an-
deuten , waß die Franzosen bey innen mediatorn dießer tagen und sie darauf
bey den herrn Kaiserlichen angepracht, wie hievorn alberait punctuatim
angedeutet.
[...] – Zwei Deputierte der Wetterauer Grafen
stützung ihrer dem Frieden dienenden Anliegen und von Privatsachen
Wittgensteins, Dillenburgs und Siegens. Auf Ws Nachfrage, ob sie etwas
Spezielles anzubringen hätten, übergeben sie fünf gedruckte vermainte
informationes.