Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 V 12

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1646 V 12
Samstag Bayern bei W. Als sie auf Befehl des Kurfürsten
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bei Trauttmansdorff die aiustirung des puncti satisfactionis mit den Fran-
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zosischen urgirt, wurde ihnen bedeutet, der Kaiser könne auf Breisach nicht
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verzichten. Longueville hat sich bei ihnen beklagt, daß die Ksl. den Schwe-
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den
und Protestanten entgegenkommen, obwohl die Franzosen sich erboten
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haben, habita satisfactione den catholischen gegen der protestirenden zu-
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mutthen zu assistiren; wenn Trauttmansdorff jetzt wieder nach Osnabrück
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geht, werden sie nach Paris berichten, daß auf Frieden keine Hoffnung sei,
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auch iezt bey deren zu Lengerich mit den Schweden bevorstehenden con-
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ferenz pro imperio et religione, wie sie sonsten vorgehabt, nichts würden
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gutes verrichten. Auf Zuspruch der Bayern haben sie lediglich den Bericht
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nach Paris verschieben wollen und weiter angedeutet, die Katholiken soll-
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ten
die geplante Deputation an sie aufgeben, zumaln sie einige raison weder
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von freund noch feinden mehr anhoren wolten. Angesichts dieser Gefahr
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und der Unmöglichkeit, den Franzosen im Feld zu widerstehen, empfehlen
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die Bayern, durch eine von Kurbayern angeregte Deputation Trauttmans-
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dorff
darzulegen, ob man umb einer vestung willen das ganze reich zu
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trümmer gehen zu laßen, nicht zwarn, daß man dem hauß Osterreich
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rathen wolt, das seinige hinzuegeben, sondern allein, wie hochst nottig seye,
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das totum zu conserviren. Die Mainzer haben bereits zugestimmt. Dann
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verlesen die Bayern ein Münchener Theologengutachten zu Ws Bedenken
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über die Gravamina. Alß aber selbiges zimblich weitläuffig und von
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villen bogen, und selbigen tag posttag geweßen, haben I. H. G. begert, daß
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man die zeitt darmitt nicht möchte zubringen, sondern sie dieselbe dem-
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negst mitt glegenheit und reiffen bedacht neben anderen anwesenden Chur-
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colnischen durchgehen woltten. Die Churbayerische aber sich deßen

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endschuldiget, und daß sie befehliget, solches zu verleßen und alßdan wie-
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derumb mitt sich nacher hauß zu nehmen.

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W bei den Franzosen. 1. Dank für die Bemühung wegen der Osnabrücker
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Pfarreien; die dem nur zum schein beschehenen erbieten der Schweden
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angefügten nachdenckliche conditiones zeigen, wie jene der catholischen
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religion zum nachtheill procedirten und so geringe reflexion auf die cron
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Franckreich mächten; Verhalten Gustafssons gegen den Dompropst. 2.
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Nach Eroberung Höxters

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Erobert nach 12tägiger Belagerung 1646 V 5.
bedroht die schwedische Hauptarmee Wieden-
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brück
. Nachdem W vor anderthalb Jahren die Möglichkeit zur Rückerobe-
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rung
Vördens

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Stadt im Hochstift Osnabrück.
mit Rücksicht auf den Präliminarvertrag nicht genutzt hat,
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werden hoffentlich jetzt auch die Franzosen eine Verletzung der über Stadt
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und Stift Osnabrück getroffenen Bestimmungen nicht zulassen. Nebenst
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deme were dießes zue consideriren, daß ein setzsamb ansehen gewinnen
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woltte, einen alhie bei den friedenstractaten anwesenden geistlichen fürsten
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auß der einigen noch in seinen landen inhabenden residenz zu verstoßen
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und gar zu vertreiben. 3. Paderborn fällt zwar nicht unter den Präliminar-
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vertrag
, man bittet aber, daß der von Carolo Magno fundirter stifft Pader-
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born den Casselischen ihrem begehren gemeeß itzo gleichsamb nit ein-
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geraumbt und tradirt werde. Galli: Es were innen leid, das es mit den 2
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Osnabrückischen pfarren alßo zugienge und verdreydet würde. Der
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praeliminartractaten vesthalttung und adimplirung hette man nun viell-
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falttig disputirt und behaubtet, und weyln die statt Wiedenbrugk zue dem
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stifft Oßnabrugk gehörig, so hetten sie sich der sachen begerter maßen
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anzunehmmen, wolttens auch trewlich thuen. Mitt der stadt Paderborn
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hette es ein andere beschaffenheit, woltten gleichwohl selbigen stiffts und
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statts rettung gern sehen, und wan innen mittel dazue an die hand gegeben,
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würden sie sich deroselben bedienen. I. H. G. sagtten danck; und weyln
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sie Französische der Schweden practiquen zue nachtheill der catholischen
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religion bei den Oßnabruckischen vorgemelten 2 pfarren gnugsamb sähen,
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würden sie sich hierin sorgfalttig und eifferig bezaigen. Die statt und stifft
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Paderborn aber anbelangend, weren verscheidene rationes, deren man sich
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zue deßen erhalttung a parte Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht zue Colln
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etc. alß bischoven daselbsten bey innen zu gebrauchen. Quoad media aber,
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die Schwedische von ihrem vorhaben zue divertiren, muste man andere
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rationes nehmmen. Comte d’Avaux: Das thumbcapitul zue Paderborn
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hette ab antiquo propter reliquias Sancti Liborii episcopi Cemonanensis
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eine ewigwehrende confraternitet cum ecclesia Cemonanensi

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Le Mans.
. Ihres theilß
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woltten sie gern helffen, wan man nur pro moderno rerum statu die ad-
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aequata media vorschlagen thette. I. H. G.: Bevor sie de mediis istis
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redeten, köntten sie unvermeldet nit laßen, wie daß die statt Paderborn vor

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dießem haeresi inficyrt; Unterwerfung durch Bischof Dietrich

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Dietrich von Fürstenberg (1546–1618). Bf. von Paderborn 1585.
, Einführung
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der Jesuiten, Bestellung Kurfürst Ferdinands zum Koadjutor gegen den
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Widerstand von Braunschweig und Hessen-Kassel, völlige Katholisierung.
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Soltte es nun zue dem a Suecis et Casselensibus intendirten regimine wieder
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kommen, so würde die religio cum studiis et clero abermaln ganz zerfal-
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len . Comte de Servient: Sie apprehendirten ihres theilß woll das inter-
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esse religionis et studiorum, weren erbietig zu helffen, wan media dazue
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ahn die hand gegeben. W: Am besten schicken die Franzosen an die
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schwedischen Generale mit der Vorstellung, da sonst der Erzherzog mit der
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ksl. Hauptarmee folgen würde, sei besser Paderborn zue evacuiren und in
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neutralitet zu setzen. Es würden nebenst dießem die herrn Französische ad
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permovendos Suecos auch wohl einige rationes finden und sich zue
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amplectirung dießer sachen umb so viell damehr selbst animiren, weiln sie
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nunmehr wüsten, daß die Casselische ungeschewt den stifft Paderborn zu
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behaltten praetendirten, solches aber ihr der Franzosischen intention und
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confoederation zumaln zuwieder, derowegen dan dienlich zu praevenyren,
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daß die Casselische von den Schwedischen nicht wieder eingesetzt wür-
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den . Plenipotentiarii Gallici: Das vorgeschlagenes medium evacuationis
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gienge inen nit übell ein, sie woltten den sachen gern nachdencken und alle
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guete officia thuen, man müßte aber auch das werck bey der Kayserlichen
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seiten dahin richten, daß deßwegen keine hinderung geschähe. W: Will
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deshalb sofort an Melander schreiben; berichtigt die schwedische Meinung,
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daß die Stadt sich mangels Pulver schnell ergeben müsse, gibt aber die
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Schwäche der Besatzung zu. Nochmaliges Hilfserbieten der Franzo-
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sen
. Alß aber I. H. G. nachgehends angefangen, das commune nego-
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cium pacis innen zue recommendiren, mitt dem vermelden, sie hofften, daß
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mitt einem gueten friedenschluß durch der herrn Frantzosischen pleni-
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potentiarien wollvermögende cooperation man bald erfrewet werden
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sollte. Haben sie ingesambt angefangen zue contestiren, daß es ahn
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innen nit ermanglete, und sich über die Kayserliche hoch beschwert, daß sie
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bey der von der cron Franckreich praetendirter satisfaction, unangesehen
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sie so viell fallen laßen, mitt innen dergestaldt umbgiengen, daß es mehrers
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das ansehen hette, auch mitt vergebung ertz- und stiffter die Schwedische
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von ihnen zue separiren, alß die sache zue dem catholischen wesen högst-
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dienlichen schluß zu befördern. Ohne Brysach überlaßung seye einmahl
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kein fried zu hoffen, sie hetten solches den Kayserlichen gnugsamb gesagtt,
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und soltte man sie für die größeste betrieger und lügener haltten, wan es
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anders gehen würde. Die cron Franckreich hette nit ursach, sich hierinn
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soviell zu bemühen, weiln sie die vestung Breysach in ihrer gewaldt und
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durch göttlichen beistand noch mehrer glück der wapffen zue hoffen het-
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ten , alß innen von dem friedensschluß für nützbarkeitt zuwachßen mögtte.
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Es betaurte ihnen der catholischen, daß sie bey dem krieg so viell leiden,

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das hauß Österreich hette den krieg mitt der catholischen, sonderlich der
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geistlichen güett und bluet zue seinem privat nütz geführt, und iez
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bezahleten sie ihre feind noch darzue mitt stifft und geistlichen güetteren,
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derentwegen sie dan den frieden, wan man ihnen nur recht begegnete, gern
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beförderen woltten. Das Teutsche hauß Österreich ehrten sie und begerten
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mitt demselben in guete verstendtnuß zu tretten, ohne daß sie eine Sepa-
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ration von Spanien dabey intendirten. Wegen der Spanischen consilien
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keme alles mißtrawen und unheill, und weiln die catholische stendte im
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reich sich deren auch theilhafftig gemacht, musten sie auch iezo leiden. Sie
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soltten Ihrer Kayserlichen Majestät und dero plenipotentiariis anders ein-
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rahten , so würde man bald zum frieden kommen können, durch den iezigen
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weg, welchen die Kayserliche eingiengen, würde es zue großer weiterung
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gerahten. Wenn Trauttmansdorff jetzt nach Osnabrück geht, ohne mit
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ihnen weiterzuverhandeln, werden sie berichten, daß auf den frieden keine
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rechnung mehr zu machen, sondern die armeen schleunigst avanciren und
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würcklich zur Operation kommen laßen soltten. I. H. G.: Man müßte nit
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alles so übell bey den tractaten außdeuten. Bemühungen Bayerns und Kölns
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um die Verständigung mit Frankreich; es were itzo keine zeitt, alß
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geschwind abzubrechen, wie sie dan ihres theilß gern daran sein woltten,
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daß der herr graff von Trautmansdorff mitt ihnen vor seiner abraiß noch
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weiters handlen mögtte. Franzosen: Haben ihre wollbefuegte displicenz
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den Mediatoren angedeutet, wollen auf deren Bitten aber noch acht Tage
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warten. Würden inzwischen die Ksl. mehr zuruck- alß vor sich gehen,
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müsse Frankreich sich des glücks der waffen bedienen, were inen auch nicht
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verandtworttlich, sich dergestaldt wißentlich herumblaiten zu laßen. Die
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catholische hetten sie ersucht, sich in puncto gravaminum der religion-
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sachen anzunehmmen, es verdürben aber solches die Kayserliche selbsten
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mitt der bezeigter facilitet, daß sie auch gleichsamb in odium Gallorum den
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uncatholischen mehr offerirten und einraumbten, alß von ihnen pro medio
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aliquo compositionis wollmeinentlich vorgeschlagen. So sind die Ksl.,
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nachdem Servien die Überlassung der geistlichen Güter auf 70 oder 80
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Jahre begrenzen wollte, auf 100 Jahre gegangen. Mitt dem erzstifft Bremen
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und Verden hetten es ihnen die Schwedische selbsten vorgeruckt, warumb
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sie innen hierin zuwieder sein woltten, da sie doch eine solche contradiction
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bey den Kayserlichen nicht verspürten. Welches sie weiter exaggerirt, und
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endtlich damitt, daß den catholischen nit zu helffen, weiln sie sich den
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Spanischen consiliis so gar ergeben. I. H. G.: Man hette sich keinen
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Spanischen consiliis ergeben, sie würden dieserseits die aufrichtigkeitt gnug-
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samb vermerckt haben und vor allem dahero auff der catholischen religion
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conservation bedacht sein. Es beschwerten sie Franzosische zwarn über die
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Kayserliche und inculpirten dabey die catholische stendte, sie woltten aber
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etwas zurugk gedencken, waß ihre confoederation mitt den Hessen für ein
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nachdencken bey den catholischen verursachte. Danach soll die katholische
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Religion in den besetzten Gebieten im Stand von 1618 erhalten bleiben,

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Hessen aber die besetzten Orte und Kontributionen behalten, auch wenn
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der katholische Landesherr sich mit Frankreich verbündet. Angesichts der
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Verfolgung von Geistlichen im Erzstift Köln zu ermessen, wie die con-
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foederation den betrangtten catholischen stendten zue gemüth gehen
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köntte, da das versprechen pro catholicis die Hessen nit hielten, und hin-
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gegen , was den catholischen zuwieder, a parte Gallorum dannoch zue deren
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undertruckung manutenirt würde. Galli: Sie erinnerten sich eben so
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eigentlich nit dießer den catholischen zue nachtheill gereichender clausulen
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bey der Hessischen confoederation, man hette aber dergleichen vor dießem
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beim königlichen hoff woll vorkommen können. I. H. G.: Es weren
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deswegen noch bey lebzeitten des vorigen königs, wie der cardinal Grimaldi
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damaln gewesener nuncius apostolicus

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Girolamó Grimaldi (um 1596–1685), Erzbf. von Aix, Nuntius in Paris 1641–1644,
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Kardinal 1643.
gnugsamb bezeugen köntte, die
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sachen offters vorgebracht, man hette aber kein gehör geben und die catho-
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lische gleichsamb von sich getrieben. Nunmehr hette die cron Franckreich
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große ursach den Hessen, indeme sie ganze stiffter von den catho-
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lischen begerten, weiln solches außtrucklich gegen die confoederation,
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nit allein ihnen anders zuzusprechen, sondern sich auch anders
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ipso facto in favorem catholicorum zu bezaigen. Galli: Der Hessi-
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schen begeren approbirten sie nit, man soltte die Kayserliche disponiren,
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daß sie mitt Franckreich in puncto satisfactionis den vor dießem veran-
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laßten schluß machten und sich nit alßo von den Spanischen ministris ver-
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laiten ließen. Terranova fordert in Wien, der Kaiser solle keine Konzes-
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sionen
ohne die Spanier machen. Spanien will sich mit der Begründung, es
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habe die oberinspection über das Elsass mitt, und wegen der Bedeutung für
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die Verbindung zwischen Italien und den Niederlanden die Zession des
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Elsaß auf die eigene Satisfaktionsleistung mitanrechnen lassen. Solche
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Äußerungen veranlassen Frankreich, um so mehr auf Breisach zu be-
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stehen
. I. H. G.: Man hette unter den catholischen potentaten fried und
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eingkeit zu wunschen und Gott darumb zu pitten. Ihre intention were nit,
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der Spanischen interesse zue divertiren, sie müsten alß ein bischof wegen
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der catholischen religion conservation ihr offters beschehene erinnerung
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und ansuchen wiederholen und sonderlich die erhalttung der stadt Pader-
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born , wavon das bißthumb dependirte, recommendiren. Galli: Sie
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woltten auf ein schreiben und abordnung deßwegen bedacht sein und
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dasjenig getrewlich thuen, was sie thuen köntten, dem stifft und stadt
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Paderborn zum besten.

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