Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 III 26

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1646 III 26
Montag Kurfürsten- und Fürstenrat. – Vertrauliche
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Mitteilung: Den Schweden schon Pommern, Bremen und Verden von

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Trauttmansdorff zugesagt. Darauf Bitte um eine Unterredung mit
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Trauttmansdorff.

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Trauttmansdorff bei W. Klage Ws wegen der Hingabe Verdens. Darauff er
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etwas gestuzt und geandworttet, er wolt I. H. G. unverhalten, wie es
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hiermit bewandt. Halb Pommern hab alberait vermaint, daß den Schweden
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gelaßen werden kondt, auch von ieztgemelten beyden stifftern, warauff sie so
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starck bestehen, nicht wol würden zu pringen sein. Die Stifter sollen nicht auf
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bestimmte Zeit, sondern als Mannlehen an die Krone Schweden fallen. Ob
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nun woln hiebey I. H. G. die wiederpart halten wollen, hatt sie doch der
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graff nicht reden laßen, sondern vermeldet, daß doch diese landen extra
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potestatem nostram, durch dern hingebung andere stiffter conservirt, da
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sonsten die noch possedirende, alß Bamberg und wol alle andere verlohren
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gehen kondten; die theologi zu Wien hetten geschlossen, daß man alle von
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den uncatholischen inhabende stiffter in deren handen, biß ein vergleich
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zwischen den catholischen und den Augspurgischen confessionsverwandten
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getroffen, laßen konne. Alß I. H. G. zu vernehmen begert, wie er ver-
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mein , daß solcher vergleich würde zu treffen sein, dan in articulis fidei
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solche differenz seye, warinnen die catholische alß alteste und bestfundirte
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nicht würden weichen konnen. Sagte der graff, villeicht wurde Gott
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seine gnad geben, daß von ienen die catholische religion angenommen
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werden mocht. I. H. G.: Solchen falß wurden alle difficulteten cessiren,
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sey aber iuxta humanas rationes schwer zue glauben. Erinnerung an Trautt-
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mansdorffs
bisherige Vertröstungen besonders wegen Verden. Ihres dafur-
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haltens wurde sichs eben nit bedorffen, solcher gestalt die stiffter hinzu-
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laßen , vorab wan den Schweden ganz Pommern, oder ein aequivalenter
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theyl dieser stiffter gegeben wurde. Darauf der herr graff, er muste
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bekennen, wan man solches thun wolt, daß die Schweden von den stifftern
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würden abfallen. I. H. G.: Wan dan andere mittel verhanden, seye
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nicht de necessitate, die stiffter zu vergeben, und den frieden damit zu
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machen. Der herr graff: Auff den fall die Schweden nicht gedächten
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zu weichen, sehe er kein mittel. Ob dan ihnen, fragten I. H. G., die
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anmutthung geschehen, daß gegen einen größeren theyl von Pommern von
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den stifftern abstehen möchten. Andworttete er von nein, sonsten er
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nicht zweifflete, sie wurden von den stifftern abfallen, subiungendo man
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wisse, in was noth man im reich begriffen, und daß mit dem krieg mehr
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nicht fortzukommen. Leider, sagten I. H. G., seye es feind sowol alß
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freunden bekandt, komme aber viel daher, daß der getrew assistirende
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chur-, fürsten und stende eiffrige consilia nicht geachtet, weniger den viel-
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faltigen klagten remediirt, sondern durch die uble disciplin der soldatesca
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alles verhergt und verderbt, und damit die gemütther noch mehrer
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abalienirt gemacht worden. Der her graff bekendte, daß ers offt lieber
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anderst gesehen, es gingen aber bey andern, alß Churbayerischen armeen,
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wenigers nit große unordnung vor, die derzeit also nicht kondten verhuttet
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werden, wiewoln doch bey selbiger excercitu beßere disciplin gehalten

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werde. Diesem nach sagten I. H. G., daß es zeit uber zeit, auff alle
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thun- und im gewissen verandwortliche mittel, frieden zu machen, zu ge-
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dencken . Eben darumb, replicirte der herr graff, hette man mit den
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Schweden beraitz gearbeitet und tractirt. I. H. G., ob er vermein, wan
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man gleich mit Schweden eins, daß auch fried mit Franckreich sein
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werde? Respondebat, quod non. I. H. G., ergo müste man zu den
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sachen, und ye ehender ye lieber thun, den Franzosen sey ihr anbegehren
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wegen des Elsaß starck recusirt und abgeschlagen, ahn plaz deßen aber hin-
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gegen nichts offerirt, interim verstreiche die zeit, und kerne die campagna
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herzu. Trauttmansdorff: Gerade bieten die Spanier für das Gesamthaus
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Hesdin, Landrecies, Damvillers und Bapaume

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Vgl. APW [ III C 2,1 S. 567 ] (1646 III 21).
, ferner bleibt es bei Metz,
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Toul und Verdun. [...] I. H. G. begerten diesem nach zu wissen, was fur
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hoffnung der herr graff sich wegen composition der gravamina machte.

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Worauff er, die bestendige nachricht zu haben, daß anfangs die uncatho-
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lische starcke difficulteten machen, auf der catholischen verspuhrende con-
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structionen aber sich accomodiren wurden. Hat Nachricht, daß die Prote-
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stanten
den Pfälzern nahelegen wollen, sich auf besondere Verhandlungen
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einzulassen, da durch die Amnestie die Sache nicht beizulegen sei. Nach
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diesem erholten I. H. G. vorigen discurß wegen der stiffter Bremen und
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Verden, der herr graff aber stunde auff und nahm daruber seinen abschied.
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W bei den Bayern. Korrektur des Mainzer Entwurfes für das kurfürstliche
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Conclusum zu ersten Klasse der Repliken

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Vgl. APW [ III A 1,1 S. 555ff ] (1646 III 28).
. Mitteilung des Gespräches mit
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Trauttmansdorff. Die Bayern versprechen ihre Unterstützung wegen Ver-
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den
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