Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1646 II 14

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1646 II 14
Mittwoch Reichsräte

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Vgl. APW III A 1,1 S. 470ff.
. – Bayern bei W / Buschmann.
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Trauttmansdorff hat expresse sich vernehmen laßen, daß ohne richtig-
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machung des puncti amnistiae, und vergleichung der gravaminum zu
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keinem frieden zu gelangen. Under andern was die amnistiam behindere,
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seye vornemblich das negotium Palatinatus, wegen des Boheimbischen
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weesens werde es so große difficultet nicht haben, zuemaln solche sachen
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res iudicatae et transactae. Beym puncto gravaminum hab er so viel zu ver-
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stehen geben, daß Ihrer Mayestät intention nicht, die stifft in perpetuum
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hinzuelaßen, sondern gingen deroselben gedancken auf eine gewisse anzal
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von iahren, jedoch daß darmit graduatim zu verfahren. Wobey, alß die
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nachfrag beschehen, wan die protestirende, wie nit zu zweifflen, fur die ex-
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cludirte inhaber der erz- und stiffter sessionem et votum wurden begeren,
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wie man solches praeiudicium werde konnen abwehren, habe der her graff
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geandtworttet, daß er in den sorgen gleichfalß begriffen, es werde
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deßwegen starcke instanz gemacht werden, vermaine aber nur wegen et-
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licher , und daß ubrig auf einen reichstag sich werde verschieben laßen.
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Quoad negotium Palatinatus habe der her graff von Trautmanstorff zu
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vernehmen begert, ob ex parte Churbayern man gesichert, daß per maiora
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die intention sich werde erheben laßen, darauff er Dr. Krebß zur andtwort
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geben, sie machten sich die hoffnung quod sic, und zwarn erstlich im chur-
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furstenrhat tragen sie das feste vertrawen zu Churmainz, ahn Churcollen
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seye nit zu zweifflen, Churtryer hab bey seinem durchreißen zue München
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vertröstung geben, dato aber seyen die abgesandten noch nit instruirt, zu
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Chursachsen, wan dero gesandten gegenwertig, hab man gute hoffnung,
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Churbrandenburgs inclination aber zur gegenseithen sey vorhin bekandt,
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also im churfurstenrhat pro Churbayern die maiora sich wurden finden;
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im furstlichen collegio hette Churcollen und I. H. G. fur sich und ver-
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trettungsweiß bey 16 vota, darauff wenigers nit guter verlaß zu stellen,
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und würde man ex parte Churbayern einen und andern auß den fürst-
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lichen noch weitters begrüßen. Quoad dignitatem gehe Churbayern auff
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perpetuam exclusionem der pfalzgraven, wan auch solches nit zu erhal-
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ten , sondern ad media das werck kommen müste, hetten sie zur alter-
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nation ganz keine beliebung, sondern wurden bälder zum octavo electoratu
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mit rathen und bewilligen. Weylen aber nun solchen falß die furstlichen
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das ihrige darzu wurden reden wollen, so werde die frag sein, wie das
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werck zu incaminiren, und durch wehn der vorschlag auf die bahn zu prin-
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gen . Churbayern seye in denen gedancken, daß es endweder mittelst der
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herren mediatorn oder des churfürstlichen collegii, welches ohnedas auch
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nebenst Dennemarck die interpositionem in hoc negotio schon vor diesem
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ubernommen, zue geschehen, und stehe dahin, was zum practicabelsten ge-
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halten . Wan das lezter, warauf zum meisten gedeuttet, weren die Chur-
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mainzische zu ersuchen, das werck in proposition zu pringen, und wan erst-

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lich auf der exclusion der pfaltzgraven in perpetuum bestanden, folgendts
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von Churtryer oder Collen das medium mit dem ocatavo electoratu vorge-
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schlagen werden kondte, alßdan sichs ahn die herrn mediatores und durch
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dieselbe ad Gallos wurde pringen laßen. Falß aber dienlicher gefunden, daß
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der vorschlag von den herrn mediatorn selbst erstlich herkehme, stünde zu
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bedencken, von wehm die erinnerung bey ihnen deßhalben zu thun, ihres
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theylß müsten zweyfflen, ob dem Veneto allerdings zu trawen, und ob
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rhatsamb, daß die erwehnung von ihn Churbayerischen geschehe, und wol-
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ten also lieber sehen, und darumb pitten, daß I. H. G. und herren Chur-
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colnische hierinnen Churbayern die ehr thun möchten. Nachdemaln dan
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Seiner Churfürstlichen Durchlaucht nit zuendtgegen, daß diese Pfalzische
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sach alhier und zwarn je ehender je lieber in handlung gezogen werde, so
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mochten I. H. G. resolution gern vernehmen. Der Kurfürst hat ihnen darzu-
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legen
befohlen und auch selbst an Kurköln geschrieben, er könne nicht be-
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greiffen , daß man diß orts so gar keinen willen habe, uber den punctum
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satisfactionis zue deliberiren, da doch nur gar zu gewiß und sicher, daß
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außer der satisfaction die coronen in güte nicht werden weichen, zur gewalt
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auch kein mittel vorhanden, und wurde beßer sein, ein stuck zuruckzu-
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laßen , alß alles ubrige vollendts darahnzugeben und zu verliehren. Und
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nachdemaln einige sich vernehmen ließen, daß die mittel zur resistenz sich
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noch wol wurden finden, so mochten Ihre Churfürstliche Durchlaucht gern
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in specie berichtet sein, woher dan und von wehm solche zu hoffen. Halten
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aber sonst, da man genugsamb vorhin des Römischen reichs zustand wisse,
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daß bey Gott und im gewissen verandwortlicher, in profansachen alß in
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denn so die religion concernirt, worauff die protestirende starckes facit
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macheten, nachzugeben. Da ein Teil der Protestanten ihm angedeutet hat,
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nach Erledigung der Gravamina könne man durch gemeinsame
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Avokatorien die schwedische Militärmacht erschüttern, drängt Trauttmans-
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dorff
nun auf Religionsverhandlungen. Dagegen will er sich über die Satis-
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faktionen
nicht herauslassen und hofft, nach Beilegung der Gravamina und
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der Pfälzer Frage die Stände so weit gegen die Kronen einigen zu können,
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daß noch vor Beginn der Kampangne würckliche apparenz zum frieden
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herfurscheinen solte. Da nach Bayerns Meinung der fried mit contentirung
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Franckreich und Schweden zu erlangen, Trauttmansdorff hingegen die
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vereinigung der stend negst componirung der gravaminum und der Pfalzi-
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schen sach fur das beste mittel haltet, wird auch hierzu die Meinung Ws
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erbeten. W: 1. Die Amnestie ist im hiesigen Kurfürstenrat so weit
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abgehandelt, daß dieser seitthen nichts zue imputiren, es were dan, daß die
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protestirende mit fleiß ansam, das werck auffzustoßen, suchen wolten. Im
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Fürstenrat gehen an beiden Orten 23 Stimmen auf die unbegrenzte Am-
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nestie
, die Mehrheit ist für die 1641 beschlossene Form. Den Einwand, daß
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in einer die Religion mitbetreffenden Frage kein Mehrheitsbeschluß gelte,
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hat Salzburg damit beantwortet, was die religion angehe, seye ad punctum
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gravaminum gehörig, und das ubrig res mere politicae, und kondte man

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salva reputatione weitter nicht gehen. Wegen der angehefften condition,
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daß von theylß sach absonderliche consultation und handlung angestelt
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werden solt, seye vom Osterreichischen directorio in der anher beschehenen
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relation nichts gemeldet, dahero gutt befunden, von hier auß davon zue
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berichten. 2. In der Pfälzer Sache soll man zunächst auf dem Mülhausener
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Beschluß

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Auf dem Mülhausener Kurfürstentag 1627/28 war nur die Rückgabe eines zum Unter-
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halt dienenden kleinen Teiles der Lande an die Pfälzer vorgesehen.
bestehen, folgendts auf restitution der ältern wittib und
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pfalzgraff Ludwig Philipßen

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Elisabeth von England (1596 1662), Witwe Friedrichs V.; Ludwig Philipp (1602–
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1655), Bruder Friedrichs V. von der Pfalz, seit 1649 Pfalzgf. von Simmern.
, tandem auf die ganze Under- und endtlich
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auf die Oberpfaltz gegen erlagung der praetendirenden geldforderung sich
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erklehren. Ratione dignitatis vermeinten, daß man sich circa media anfangs
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nicht zu ubereylen, sondern auf der exclusion, vermog des Mulhausischen
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conclusi, welches Chursachsen mit beliebt, zue beharren; beym octavo elec-
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toratu indeme dadurch aurea bulla mutirt werden muste, sehen sie große
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difficulteten vor, dabey der furstenstand das seinig mitzusagen, und werde
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viel ahn dem gelegen sein, wie man sich derselben pro intentione zu ver-
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sichern , dabey allerhand zu befahren, zumaln vor dießem ein und ander
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sich verlautthen laßen, daß wegen des haußes Bayern exaltation sie ihre
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landen nicht in compromiß sezen kondten. Und obwoln Churcollen mit ihro
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obhabenden votis 16 und nebenst denen 8 Austriacis in der zal 24 machen
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und sich deren pro noch mehrere finden würden, so sorgen doch, es werden
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die maiora jenerseitz nicht wollen gestattet werden. Wan nun dieses mittel
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nicht solte gehen, stehen soviel da mehrer ahn, ob auch alßdan mit der
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alternation fortzukommen. Quoad modum, wie der vorschlag zu geschehen,
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vermeinten beßer per mediatores, dan im churfürstlichen collegio die Chur-
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tryerische nicht instruirt, Churcöllen, wie man auf der andern seithen vor-
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geben wirdt, interessirt, Churbrandenburg wiederig intentionirt, und Chur-
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sachsen noch nit gegenwertig. Es werde sich aber davon beßer alßdan reden
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laßen, wan man erst sieht, daß der gegentheyl zue handlung lust tragt.

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Welches sich die herren Churbayerischen gefallen laßen, dabenebenst
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aber vermeldet, daß Churbayern dem hern graffen von Trautmanstorff
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rescribirt, mit dem medio 8. electoratus allzulang nit ahn sich zu halten.

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Worauff I. H. G., daß sie gleichwol nit rhatsamb befinden kondten, die
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media also fruhezeittig von der hand zu geben. Wobey sie erinnert, weyln
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dasjenige, so in hoc negotio beym graffen von Trautmanstorff vorkommen,
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ad referendum genommen, daß das guttachten uberschrieben, darinnen daß
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einmal diß werck mit der amnisti durchzutringen, ein lautter unmuglich
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und vergebliches ding, und also diese mainung semel pro semper benommen
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und abgeschnitten, und zugleich begert werden mocht, die andere parthey
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ad tractatus zu disponiren. Quod similiter placuit. Das dritte,
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die gravamina anreichendt, seyen die andwort und gegenfundamenta

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abgefast und ubergeben

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Katholische Gegengravamina (Druck: J. G. Meiern II S. 539ff ), beschlossen 1646 I 31,
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den Protestanten übergeben 1646 II 8 (vgl. APW [ III A 4,1 S. 96ff ] ).
, und werde quoad tractatum ipsum der her
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graff von Trautmanstorff schon dirigiren. Inzwischen kann man Kompro-
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mißvorschläge
überlegen, zur Vermeidung ihres vorzeitigen Bekanntwer-
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dens
aber in einer möglichst kleinen Deputation. Ratione loci müßten, zu-
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mal
Trauttmansdorff nicht allein unterhandeln will, catholische in mehrer
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anzal zu Oßnabruck sich befinden. Ihrestheylß seyen wegen Verden
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mercklich interessirt, kondten von der handlung nit absein, gleichwol auch
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zu Oßnabruck cum reputatione nicht erscheinen, noch in der nähe, weyln
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die clöster und adeliche häuser daherumb alle ruinirt, sich nit aufhalten.
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Auf der protestirende contestation pro 4., sorgen, werd wenig zu bawen
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sein, zumaln dergleichen offter geschehen, in specie hetten ihrertheylß, daß
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von religionssachen nichts alhier wolte movirt werden, Churbayern ver-
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sichert , wie aber solches von denselben gehalten, gebe der gegenwertige
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augenschein nur garzuviel. Diesem nach seind vom ubrigen die discursus
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pro et contra gefallen. W: Schreiben der Staaten an Kurköln wegen der
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westfälischen Kreisdefension. Bayern: Angesichts der türkischen
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Kriegsvorbereitungen hat Contarini den Franzosen abermals inducias, bis
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die campagnia voruber, vorgeschlagen, benebenst ob man nit underdeßen
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die principaliste puncten ad pacem hier mochte zur richtigkeit befürdern,
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welches denselben, wie zu verspuhren gewest, nicht ubel were eingangen,
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und seye umb deßwillen der d’Avaux nacher Oßnabruck, trage aber die
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sorg, weyln die Schweden iezt in solcher positur, und so viel volcks auff
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beynen, sie werden darzu schwerlich verstehen. Die Bayern haben Chigi
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erklärt, daß zur Beförderung des Friedens zu den sachen anderst müste
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gethan sein, sonsten alles fur desperat zu achten, dan einmal zu weitterer
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continuation des kriegs weder rhat noch mittel. Es hette aber der herr
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nuncius gepetten, daß man ye dergleichen nit möchte ruchtbar werden
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laßen, dan er seine seel (wie die formalia gelauttet) zu pfand setzen wolt,
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daß den Franzosen kein angenehmer zeittung vorkommen, und sie darauff
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eigentlich und gewiß erst alles im reich vollendts zu debelliren und zu sub-
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iungiren gedencken wurden, und habe der. Venetus gerathen, lieber sich
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starcker außzugeben, man muste ihnen die zeen beßer weißen, anderst
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wurde das intentum weniger erhalten. Es nehme sie wunder, daß Chur-
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bayern nit lengst uber Rhein gangen, und den Touraine, da er doch uber
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etlich thausend nicht, nacher Franckreich getrieben, welches zur revolte
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unzweiffelich wurde außgeschlagen, und man inner 4 wochen zeit den
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frieden haben konnen. Als nochmals die Pfälzer Frage und die Schuld-
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forderung
Bayerns gegen den Kaiser zur Sprache kommt, erklären die
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Bayern in confidentia, daß Seine Churfürstliche Durchlaucht eben so gar
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die extrema nicht würde zu behaubten gedencken, sondern, wan sie wegen
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der chur versichert und sonsten der zahlung halber realiter et cum effectu
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vertrostet, wurden sie sich umb etwaz weisen laßen.

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