Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 VIII 25
1645 VIII 25
Freitag Bericht Krebs’ (Mainz) über seine Verhand-
lungen in Osnabrück
: Die Brandenburger waren nicht bereit, zusammen
mit Mainz bei den Fürstlichen wegen Herüberkunft nach Münster oder
ad locum tertium zu verhandeln, da bei Annahme der Osnabrücker Vor-
schläge längere Verhandlungen unnötig und andernfalls vergeblich sein
würden. Bei einer gesonderten Besprechung hat Fritze geäußert, die Schwe-
den würden unerachtet aller Gegengründe die Abreise der Stände als
für sie schimpflich nicht zulassen; zudem schienen sie zu fürchten, daß in
Münster Magdeburg, Kassel und Durlach ausgeschlossen würden, während
sie die Session Ws im Fürsten- und Bayerns im Kurfürstenrat nicht dulden,
bei Behandlung der Pfälzer Frage sogar Köln ausschließen wollten. Krane
hat Lampadius
, welcher das ruder vornemblich mit fuhren helfft,
zu ge-
winnen versucht, der aber lediglich mit anderen über die vorgeschla-
gene Konferenz an drittem Ort zu reden bereit war. Wittgenstein hat sich
bei den zunächst wechselnden Nachrichten über den Ausgang der Schlacht
bei Nördlingen
sehr bestürzt hinsichtlich eines Sieges der Bayern bezeigt
und geäußert, er könne mit Reputation nicht in Osnabrück bleiben, da
Bayern dann die Kur behalten werde, er aber auf Restitution der Pfälzer
instruiert sei. Nach Mitteilung Lambergs dringt Brandenburg beim Kaiser
auf Einräumung der Festung Hamm
, wobei viele fürchten, daß er sich mit
den Hessen endlich gar coniungiren, und also von Holland biß ahn Hessen
unum continuum mit occupirung des ganzen craises und endzwischen gele-
gener landen machen dörfften.
lungen in Osnabrück
mit Mainz bei den Fürstlichen wegen Herüberkunft nach Münster oder
ad locum tertium zu verhandeln, da bei Annahme der Osnabrücker Vor-
schläge längere Verhandlungen unnötig und andernfalls vergeblich sein
würden. Bei einer gesonderten Besprechung hat Fritze geäußert, die Schwe-
den würden unerachtet aller Gegengründe die Abreise der Stände als
für sie schimpflich nicht zulassen; zudem schienen sie zu fürchten, daß in
Münster Magdeburg, Kassel und Durlach ausgeschlossen würden, während
sie die Session Ws im Fürsten- und Bayerns im Kurfürstenrat nicht dulden,
bei Behandlung der Pfälzer Frage sogar Köln ausschließen wollten. Krane
hat Lampadius
winnen versucht, der aber lediglich mit anderen über die vorgeschla-
gene Konferenz an drittem Ort zu reden bereit war. Wittgenstein hat sich
bei den zunächst wechselnden Nachrichten über den Ausgang der Schlacht
bei Nördlingen
und geäußert, er könne mit Reputation nicht in Osnabrück bleiben, da
Bayern dann die Kur behalten werde, er aber auf Restitution der Pfälzer
instruiert sei. Nach Mitteilung Lambergs dringt Brandenburg beim Kaiser
auf Einräumung der Festung Hamm
den Hessen endlich gar coniungiren, und also von Holland biß ahn Hessen
unum continuum mit occupirung des ganzen craises und endzwischen gele-
gener landen machen dörfften.