Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 VIII 1
1645 VIII 1
Dienstag Gobelius / Köberlin gegenüber Buschmann:
Osnabrücker Stände noch nicht mit Abhaltung aller Konsultationen in
Münster einverstanden; entweder soll jedem freistehen, an welchen Ort er
schickt, oder Kurfürsten- und Städterat an dem einen, Fürstenrat am ande-
ren Ort tagen. Darüber ist eine schriftliche Erklärung der Osnabrücker in
Arbeit; bei der Beratung hat Magdeburg das Direktorium geführt, Baden-
Durlach und Hessen-Kassel sind zugelassen worden.
Krebs (Mainz) bei W: Unmittelbar nacheinander haben sich Chigi, Ber-
gaigne und Longueville anmelden lassen. Da W wegen des spanisch- franzö-
sischen Präzedenzstreites Bedenken hat, von sich aus über die Reihenfolge
zu entscheiden, soll eine Gesamtberatung stattfinden.
Chigi an W: Anfrage wegen der Visite bei den Mainzern, die auf die An-
meldung so freddamente begegnet und geandtworttet, daß er nicht wiße
worahn er seye. W: Bericht über die Mainzer Anfrage.
Mitteilung an die Mainzer: Anfrage Chigis; Notwendigkeit, ihn noch heute
zur Visite zuzulassen.
Mitteilung Volmars: Peñaranda hat Resolution aus Spanien erhalten, wo-
nach er den Kurfürstlichen den Exzellenztitel geben wird, so daß die Be-
suche stattfinden können. – Mitteilung davon an die Bayern.
Konferenz der katholischen kurfürstlichen Gesandten (siehe APW III A 1,1
S. 217ff).
St. Romain bei W: Klage über die Mainzer, die auf Anmeldung zur Visite
intricat und seltsamb geandtworttet. Dabei hat sich gezeigt, daß es um
Rücksichten auf Spanien geht. Die Franzosen wollen Chigi und den Ksl.
den Vortritt lassen; sollten aber die Ksl. die Spanier vorlassen, werde es
Verwicklungen geben. W: Will den Mainzern berichten, dabeneben im
vertrauwen vermeldent, daß villeicht die merita gegen Churmeintz so hoch
nicht consideriren möchten, weyln ihme die Frantzosen landt und leuthe
abgenohmmen, keine renthen abfolgen, unnd ihnen gleichsamb in exilio
verpleiben thetten. Warauff der St. Romain, daß der krieg hierahn
allein nicht schuldich, sondern wiße man gahr woll, wie die Spanische mitt
den pensionen so lange jahren hero den churfürsten auff ihre parthey
ziehen. Alß darauff I. H. G. gedacht, warumb sie auch nicht derglei-
chen thetten, und ihme, woh nicht gantz sein landt und leuthe, doch theilß
der taffelrenthen ihme, dem thumbcapitel und geistlichen nicht abfolgen
ließen? Andtworttete er, daß es mitt den einkömpsten, wie er haltte,
wohl practizirliche sachen, allein müesten sie zuvor sehen, wie sich die ge-
gesandten , und sonderlich in dießem passu und ingressu verhalten wür-
den . (Hiervon Mitteilung an die Mainzer, die berichten, dergleichen
und noch grober habe St. Romain sich bei den Bayern und Brandenburgern
geäußert.) W: Klagen über Rabenhaupts Verhalten im Erzstift Köln.
Contributiones zu fordern, und mit manier zu erzwingen, seye einem feind
nicht zu verüblen, dergestalt aber zu mordbrennen, die gefangenen ahn
ketten zu schlagen, sey mehr Turckisch als christlich. Bitte um Schreiben
der Gesandten an Rabenhaupt und die Landgräfin [...].
Osnabrücker Stände noch nicht mit Abhaltung aller Konsultationen in
Münster einverstanden; entweder soll jedem freistehen, an welchen Ort er
schickt, oder Kurfürsten- und Städterat an dem einen, Fürstenrat am ande-
ren Ort tagen. Darüber ist eine schriftliche Erklärung der Osnabrücker in
Arbeit; bei der Beratung hat Magdeburg das Direktorium geführt, Baden-
Durlach und Hessen-Kassel sind zugelassen worden.
Krebs (Mainz) bei W: Unmittelbar nacheinander haben sich Chigi, Ber-
gaigne und Longueville anmelden lassen. Da W wegen des spanisch- franzö-
sischen Präzedenzstreites Bedenken hat, von sich aus über die Reihenfolge
zu entscheiden, soll eine Gesamtberatung stattfinden.
Chigi an W: Anfrage wegen der Visite bei den Mainzern, die auf die An-
meldung so freddamente begegnet und geandtworttet, daß er nicht wiße
worahn er seye. W: Bericht über die Mainzer Anfrage.
Mitteilung an die Mainzer: Anfrage Chigis; Notwendigkeit, ihn noch heute
zur Visite zuzulassen.
Mitteilung Volmars: Peñaranda hat Resolution aus Spanien erhalten, wo-
nach er den Kurfürstlichen den Exzellenztitel geben wird, so daß die Be-
suche stattfinden können. – Mitteilung davon an die Bayern.
Konferenz der katholischen kurfürstlichen Gesandten (siehe APW III A 1,1
S. 217ff).
St. Romain bei W: Klage über die Mainzer, die auf Anmeldung zur Visite
intricat und seltsamb geandtworttet. Dabei hat sich gezeigt, daß es um
Rücksichten auf Spanien geht. Die Franzosen wollen Chigi und den Ksl.
den Vortritt lassen; sollten aber die Ksl. die Spanier vorlassen, werde es
Verwicklungen geben. W: Will den Mainzern berichten, dabeneben im
vertrauwen vermeldent, daß villeicht die merita gegen Churmeintz so hoch
nicht consideriren möchten, weyln ihme die Frantzosen landt und leuthe
abgenohmmen, keine renthen abfolgen, unnd ihnen gleichsamb in exilio
verpleiben thetten. Warauff der St. Romain, daß der krieg hierahn
allein nicht schuldich, sondern wiße man gahr woll, wie die Spanische mitt
den pensionen so lange jahren hero den churfürsten auff ihre parthey
ziehen. Alß darauff I. H. G. gedacht, warumb sie auch nicht derglei-
chen thetten, und ihme, woh nicht gantz sein landt und leuthe, doch theilß
der taffelrenthen ihme, dem thumbcapitel und geistlichen nicht abfolgen
ließen? Andtworttete er, daß es mitt den einkömpsten, wie er haltte,
wohl practizirliche sachen, allein müesten sie zuvor sehen, wie sich die ge-
gesandten , und sonderlich in dießem passu und ingressu verhalten wür-
den . (Hiervon Mitteilung an die Mainzer, die berichten, dergleichen
und noch grober habe St. Romain sich bei den Bayern und Brandenburgern
geäußert.) W: Klagen über Rabenhaupts Verhalten im Erzstift Köln.
Contributiones zu fordern, und mit manier zu erzwingen, seye einem feind
nicht zu verüblen, dergestalt aber zu mordbrennen, die gefangenen ahn
ketten zu schlagen, sey mehr Turckisch als christlich. Bitte um Schreiben
der Gesandten an Rabenhaupt und die Landgräfin [...].