Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 VII 8
1645 VII 8
Samstag D’Avaux/Servien an W: Bitte um Interposi-
tion Ws, da die Ksl. heute Peñaranda besuchen wollen und Longueville
jeden Besuch der Ksl. ablehnen wird, wenn die Ksl. ihn, der zuerst gekom-
men ist, nicht vorher aufsuchen.
Anfrage bei Volmar ohne Erwähnung des französischen Schrittes: Stel-
lung Peñarandas zu Volmars Vorschlag; wer hat sich bisher zum Besuch
angemeldet? Volmar: Da Peñaranda sich nicht wohl befindet und auch
lieber die Resolution aus Spanien abwarten will, sollen vorerst die Besuche
eingestellt bleiben, wie er gegenüber Buschmann schriftlich näher ausge-
führt hat. Zur Begrüßung haben Chigi und Contarini, und zwar letzterer
vor ihnen, geschickt, zum Besuch hat sich noch niemand angemeldet. Den
Ksl. ist für heute nachmittag die Zeit bestimmt, doch sollen die Franzosen
deshalb unzufrieden sein; zu erwarten, ob diese daraufhin die Forderung
nach dem Titel Altezza aufgeben. Kaiserlicherseits hat man einmal an
Longueville geschickt und ist schlecht behandelt worden, man hat kein
ursach, sich hierumb ferner zu bekummern, es were dan, daß die Franzosen
anderst sich bezeigeten, und die sach etwas wieder redressirten.
Noch bevor diese Nachricht an W kommt, wird Volmars schriftliche Ant-
wort an Buschmann eingereicht: Peñaranda hat durch Saavedra seinen
guten Willen gegenüber den Kurfürstlichen und den Wunsch nach vertrau-
ensvoller Zusammenarbeit ausgedrückt; da er bald positive Antwort aus
Madrid erwartet, schlägt er vor, bis dahin die Besuche zu verschieben.
Buschmann an Volmar: Anbringen von d’Avaux/Servien. Vorschlag, daß die
Ksl. Longueville zuerst besuchen und ihn in tertia persona Vestra Celsitudo
Illustrissimus Dominus Dux anreden, womit er zufrieden sein soll. Vol-
mar : Diesen Vorschlag hat ihm d’Avaux durch eine dritte Person auch
gemacht; er hat bei Saavedra angefragt, ob die Spanier damit einverstan-
den sind, da ihnen der Besuch vorher angekündigt war.
Mitteilung der Bayern: Gleiches Anbringen der Franzosen wegen des
Besuchs der Ksl. – Ähnliche Mitteilung der Brandenburger. – Bericht
Buschmanns: Antwort Volmars. – Mitteilung davon an Bayern, Branden-
burger und d’Avaux. Dieser dankt mit dem Zusatz, er verpühre woll, daß
I. H. G., wie auch die herrn Churbayerische dießer sachen sich eyfferig an-
nehmmen , und gleich sie darauß, wie auch allen anderen actionen, wie
getrew und auffrichtig sie es meineten, abzusehen hetten, also wurden solche
proceduren bey künfftigen tractaten pro Germania und daß hauß Bayeren
guete effectus produciren. Er schlägt vor, daß die Ksl. an ihn eine Ent-
schuldigung schicken, sie könnten wegen fehlender Ermächtigung zum Ge-
brauch des Titels Altezza Longueville nicht aufsuchen, obwohl ihm der
Besuch zuerst gebühre, wollten Peñaranda aber nicht warten lassen und
durch die Umstellung kein Präjudiz begehen.
W, dem dieser Weg noch leichter erscheint, läßt Buschmann entsprechend
an Volmar berichten. Volmar: Die Spanier bestehen darauf, daß Peña-
randa zuerst besucht wird. Auf seinen Einwurf, sie hätten nur Anspruch
auf den Besuch zu der verabredeten Zeit, zumal Longueville die visita
nicht wegen praerogativ, sondern erster ankunfft halber gegeben wurde,
hat Saavedra nur geandtworttet, alß das es die Spanier also nicht verstehen
köntten. Unnd ihnen endtlich lieber, wan ie eines von beenden sein soltte, die
Frantzosen alß Spanier zue offendiren. Der neue Vorschlag Buschmanns
scheint ihm unbedenklich; er will davon Nassau berichten, betont jedoch,
daß nach dem bisherigen Verhalten Longuevilles die Ksl. nicht verpflichtet
seien, ihm die Visite anzubieten.
Mitteilung an d’Avaux. – Buschmann bei den Bayern: Haltung der Spa-
nier wegen des Exzellenztitels. [...].
Brasset bei W: Abschied wegen seiner Abreise nach Holland .
W an Longueville: Anmeldung des Besuches. Longueville berichtet dabei, er
habe Contarini die Visite vor den Kurfürstlichen abgeschlagen und ihm nur
freigestellt, mit Chigi zur Behandlung von Geschäften zu kommen. [...].
tion Ws, da die Ksl. heute Peñaranda besuchen wollen und Longueville
jeden Besuch der Ksl. ablehnen wird, wenn die Ksl. ihn, der zuerst gekom-
men ist, nicht vorher aufsuchen.
Anfrage bei Volmar ohne Erwähnung des französischen Schrittes: Stel-
lung Peñarandas zu Volmars Vorschlag; wer hat sich bisher zum Besuch
angemeldet? Volmar: Da Peñaranda sich nicht wohl befindet und auch
lieber die Resolution aus Spanien abwarten will, sollen vorerst die Besuche
eingestellt bleiben, wie er gegenüber Buschmann schriftlich näher ausge-
führt hat. Zur Begrüßung haben Chigi und Contarini, und zwar letzterer
vor ihnen, geschickt, zum Besuch hat sich noch niemand angemeldet. Den
Ksl. ist für heute nachmittag die Zeit bestimmt, doch sollen die Franzosen
deshalb unzufrieden sein; zu erwarten, ob diese daraufhin die Forderung
nach dem Titel Altezza aufgeben. Kaiserlicherseits hat man einmal an
Longueville geschickt und ist schlecht behandelt worden, man hat kein
ursach, sich hierumb ferner zu bekummern, es were dan, daß die Franzosen
anderst sich bezeigeten, und die sach etwas wieder redressirten.
Noch bevor diese Nachricht an W kommt, wird Volmars schriftliche Ant-
wort an Buschmann eingereicht: Peñaranda hat durch Saavedra seinen
guten Willen gegenüber den Kurfürstlichen und den Wunsch nach vertrau-
ensvoller Zusammenarbeit ausgedrückt; da er bald positive Antwort aus
Madrid erwartet, schlägt er vor, bis dahin die Besuche zu verschieben.
Buschmann an Volmar: Anbringen von d’Avaux/Servien. Vorschlag, daß die
Ksl. Longueville zuerst besuchen und ihn in tertia persona Vestra Celsitudo
Illustrissimus Dominus Dux anreden, womit er zufrieden sein soll. Vol-
mar : Diesen Vorschlag hat ihm d’Avaux durch eine dritte Person auch
gemacht; er hat bei Saavedra angefragt, ob die Spanier damit einverstan-
den sind, da ihnen der Besuch vorher angekündigt war.
Mitteilung der Bayern: Gleiches Anbringen der Franzosen wegen des
Besuchs der Ksl. – Ähnliche Mitteilung der Brandenburger. – Bericht
Buschmanns: Antwort Volmars. – Mitteilung davon an Bayern, Branden-
burger und d’Avaux. Dieser dankt mit dem Zusatz, er verpühre woll, daß
I. H. G., wie auch die herrn Churbayerische dießer sachen sich eyfferig an-
nehmmen , und gleich sie darauß, wie auch allen anderen actionen, wie
getrew und auffrichtig sie es meineten, abzusehen hetten, also wurden solche
proceduren bey künfftigen tractaten pro Germania und daß hauß Bayeren
guete effectus produciren. Er schlägt vor, daß die Ksl. an ihn eine Ent-
schuldigung schicken, sie könnten wegen fehlender Ermächtigung zum Ge-
brauch des Titels Altezza Longueville nicht aufsuchen, obwohl ihm der
Besuch zuerst gebühre, wollten Peñaranda aber nicht warten lassen und
durch die Umstellung kein Präjudiz begehen.
W, dem dieser Weg noch leichter erscheint, läßt Buschmann entsprechend
an Volmar berichten. Volmar: Die Spanier bestehen darauf, daß Peña-
randa zuerst besucht wird. Auf seinen Einwurf, sie hätten nur Anspruch
auf den Besuch zu der verabredeten Zeit, zumal Longueville die visita
nicht wegen praerogativ, sondern erster ankunfft halber gegeben wurde,
hat Saavedra nur geandtworttet, alß das es die Spanier also nicht verstehen
köntten. Unnd ihnen endtlich lieber, wan ie eines von beenden sein soltte, die
Frantzosen alß Spanier zue offendiren. Der neue Vorschlag Buschmanns
scheint ihm unbedenklich; er will davon Nassau berichten, betont jedoch,
daß nach dem bisherigen Verhalten Longuevilles die Ksl. nicht verpflichtet
seien, ihm die Visite anzubieten.
Mitteilung an d’Avaux. – Buschmann bei den Bayern: Haltung der Spa-
nier wegen des Exzellenztitels. [...].
Brasset bei W: Abschied wegen seiner Abreise nach Holland .
W an Longueville: Anmeldung des Besuches. Longueville berichtet dabei, er
habe Contarini die Visite vor den Kurfürstlichen abgeschlagen und ihm nur
freigestellt, mit Chigi zur Behandlung von Geschäften zu kommen. [...].