Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 VII 1

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1645 VII 1
Samstag Mitteilung d’Avaux’: Longueville wird W wie
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andere Reichsfürsten titulieren und die anderen Kurfürstlichen mit Exzel-
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lenz , falls ihm Altezza gegeben wird. Nochmalige Bitte, W und die Bayern
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mögen ihn benachrichtigen, wenn sie an Longueville schicken wollen. W
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sagt zu, doch kann er den Ksl. nicht vorgreifen.

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Mitteilung Wittgensteins

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In Münster 1645 VII 1–4.
, nachdem W sich entschuldigt hatte, ihn wegen
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Unwohlseins nicht selbst empfangen zu können: 1. Zu sehen, daß Contarini
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keine weiteren Schritte zum Nachteil der kurfürstlichen Präeminenz gestat-
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tet werden, worauf sein Herr wieder stark gedrungen hat. 2. Die Besuche bei
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Longueville mögen ohne besondere Reihenfolge stattfinden, zumal die Ksl.
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sich so schnell wegen der Titulatur nicht entscheiden können und Wittgen-
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stein bald nach Osnabrück zurück muß. 3. Beförderung der Lengericher
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Konferenz, damit man sich über das Osnabrücker Bedenken des modi con-
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sultandi beraten kann. W: 1. Da das Entgegenschicken allgemein unter-
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blieb , hat Contarini keinen Vorteil gegenüber den Kurfürstlichen erlangt.

[p. 231] [scan. 281]


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2. Zweifel, ob es ohn offension der Kayserlichen sich practiziren laßen
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wolt. Nassau hat mit befrembdung mitgeteilt, daß Wittgenstein vor allen
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anderen Longueville hat begrüßen lassen; so wüsten sich auch sie Chur-
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brandenburgische selbst noch wol zu erinnern, was zue Oßnabruck fur dis-
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gusto zwischen ihnen und den Mainzischen umb deßwillen, daß sie die
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visita von den Schwedischen vor den Churmainzischen empfangen, vor-
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gangen . 3. Für die Gesamtkonferenz schlägt W im Einverständnis mit den
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Bayern Münster vor, wo im Augenblick nur die Mainzer fehlen. Der
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Brandenburger nimmt die Antwort ad referendum und entschuldigt die
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Begrüßung: Wittgenstein habe schnell nach Osnabrück reisen müssen, habe
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Longueville als alten Bekannten nicht warten lassen wollen, zumal er
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wußte, daß dieser die sofortige Begrüßung wünschte; so sei Contarini der
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Vorsprung abgewonnen worden und es entspreche dem Brauch an allen
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Höfen, daß bey den visiten kein ordnung observirt, sondern wer zum
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ersten darzu gefast, selbige auch zum ersten zu verrichten pflegte.

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Davon Mitteilung an Nassau; Notwendigkeit der sofortigen Begrüßung
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Longuevilles. Nassau: Will mit Volmar beraten; Anbringen Wittgen-
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steins bei ihm ähnlich wie bei W.

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W an Nassau: Nochmaliges Drängen wegen der Begrüßung; Nassau ver-
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tröstet auf die Besprechung mit Volmar.

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Anfrage bei den Brandenburgern wegen Abhaltung der Gesamtkonferenz in
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Münster. Diese haben Bedenken, da Lengerich vereinbart ist. – Ab-
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sprache mit den Bayern, wobei vereinbart wird, deshalb an die Mainzer zu
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schreiben. – Mitteilung davon an die Brandenburger, die in diesem Sinn
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an ihre Osnabrücker Kollegen schreiben wollen.

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Buschmann bei den Bayern: Anbringen der Brandenburger. Da die
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Bayern anschließend Wittgenstein erwarten, wollen sie mit ihm darüber
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sprechen. Sie sind für Abhalten der Konferenz in Münster, finden auch die
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promiscuas visitationes ihres theylß etwas bedencklich, zumaln es das an-
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sehen hab, daß die Churbrandenburgische uberall zum ersten (wie ihnen
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dan zu Oßnabruck von den Schwedischen auch geschehen) die ehr darvon
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tragen wolten. Die Begrüßung Longuevilles nicht mehr zu verzögern; sie
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wollen sich unmittelbar nach W bereithalten.

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Da die Ksl. immer noch zögern, schickt W zu Longueville nach vorheriger
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Benachrichtigung d’Avaux’ [...].

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Schreiben Volmars

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Anlage 111: Volmar an Reck 1645 VII 1.
, auf das geantwortet wird, wegen des Zögerns der Ksl.
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habe man mit der Begrüßung Longuevilles nicht länger warten können.

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Gegenbesuch der Vertreter Longuevilles, die W auch den Titel Altezza
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geben.

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Nachricht von vertrawtem orth, daß in Osnabrück die Magdeburger Ge-
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sandten

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Konrad von Einsiedel (1597 1668), magdeburgischer Geheimer Rat; Dr. Johann Krull
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(1610–1668), Syndikus des Kapitels.
mit allerhand bösen und schädlichen rhatschlagen umbgehen,

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gestalt dan die uncatholische sich deßen gewaltig beruhmen, wie dan auß
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Oßnabruck hieher geschrieben sein solle, daß die Magdeburgische abge-
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sandte gar stattliche consilia ad omnium admirationem et satisfactionem
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fuhren, sonderlich aber auf reformation des Prager friedens tringen, und
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also wol abzumercken, daß selbiger administrator seines herrn vatters con-
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siliis nicht in allem beypflichte.

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W an Wittgenstein: Begrüßung; Entschuldigung wegen Nichtannahme des
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Besuches. Wittgenstein äußert, daß man Longueville besser entgegen-
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geschickt
und umb die praecedenz mit dem Venediger sich geraufft hette,
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alß dan man gesehen, welcher theyl sich manuteniren konnen.

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Schreiben an die Mainzer

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Anlage 112 (W an Mainzer Gesandte in Osnabrück 1645 VII 1): fehlt.
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Mitteilung Nassaus: Als Vertreter der Ksl. Longueville unter Verwendung
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des Titels Exzellenz begrüßen wollten, sind sie nicht vorgelassen worden
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[...].

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