Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 V 7
1645 V 7
Sonntag Anfrage bei Servien wegen Gehrde. Oxenstierna
will erst mit Gustafsson reden, also deßwegen conclusive nichts vorgangen
[...].
W und die Kölner Räte bei Wittgenstein. Gegenseitige Beteuerungen des
Friedenswillens. W: Daß zue erhaltung des friedens man mit 2 par-
theyen zu thun hette, alß da weren exterae coronae et ipsi status imperii,
cum statibus imperii iuxta leges et constitutiones imperii procedendum.
Undt hette man sich alsolchem nach billich allerseits weisen zu laßen. Bey
den exteris coronis were kein begrundeter anfang zu machen, alß lang nit
die proposition von innen heraußzupringen, derentwegen dann bey innen
anzumahnen undt anzutreiben. Bitte um Nachricht über die Lage in Osna-
brück . Wittenstein: Die Schweden sind zur Proposition bereit, sobald
die von ihnen genannten Mediatstädte Pässe erhalten. Da sie darauf stark
bestehen, haben die Brandenburger mit den Ksl. darüber geredet und auch
den Kurfürsten um Weisungen gebeten. W: Das selbige materie alhier
auch woll were debattirt, unndt nit befunden worden, daß alsolche salvus
conductus die Schwedische vigore tractatuum praeliminarium mit fugen zu
praetendiren. Undt weren nebenst diesem verscheidene andere wichtige
considerationes, warumb eine solche weitaußsehende praeiudicirliche
newerung vonn churfürsten unndt stenden des reichs zu ihrem nachtheil nit
einzugehen. Erbietet sich zur Mitteilung einer darüber aufgesetzten
Schrift. Wittgenstein: Eß weren wol rationes pro et contra, wie dan
dabey sonderlich zu bedencken stünde, daß ein chur- oder fürst mit seinen
underthanen dergestalt tractiren solte. Weilen aber die Schwedische hierin-
nen keine rationes unnd motiven gelten laßen wolten, unndt dan dieß ein
extraordinarius conventus wehre, so wurde man zu erlangung des so lieben,
werthen unndt hochstnottigsten friedens, damit weitter blutvergießen in
der christenheit verhuetet werden mogte, wol etwas, was nit zue ändern
nachgeben unndt geschehen laßen mußen. Wobey I. H. G. erinnert, eß
hetten die Schwedische und Franzosische bißhero sich befließen, mit aller-
handt gesuchten einwurffen die sachen nur auffzuziehen, und die friedens-
handlung zue illudiren; eß stunde zu besorgen, sie wurden den einmal
eingegangenen weg nit verlaßen. Ksl. und Spanier hätten vereinbarungs-
gemäß am 4. Dezember die Propositionen übergeben, die Gegenseite habe
wegen Trier, Ankunft aller Reichsstände und der Pässe für die Mediatstände
immer neue Schwierigkeiten gemacht. Reichs-, Kreis- und Deputationstage
sind die Formen für Zusammenkünfte der Stände; ein Reichstag zur Erwir-
kung der Ratifikation gegen Ende der Verhandlungen ist zugesagt. Man
hette sich aber nunmehr hierinn nicht auffzuhalten, nachdemahlen deine zue
Franckfurt gemachten schluß zuefolg der deputationtag anhero wehre
transferirt worden
. Dieses hat der herr graff alspalt reassumirt, unndt
zu verstehen geben, daß die Schwedische sich vermercken ließen, einige
scrupulos und difficultet zu haben uber das conclusum, welches Chur-
maintz zue Franckfurt solte gemacht haben. Zuedeme bezeigten sich die
Schweden mit dieser translation unndt deputation nit friedig zu sein.
Warauff I. H. G. angezeigt, wie eß hochst zu bedauren, daß dergestalt
stets newe remorae gesucht unnd impedimenta wollen gemacht werden. Eß
weren auch etliche ständte im reich oder deren bediente, welche zue der-
gleichen sachen frey hülffen unnd soll einer in specie gegen den anhero ge-
legten deputationtag den Frantzosen etwas ahn die hanndt gegeben haben.
In was irrthumb unndt unbefugsambkeit sonnsten die coronae bei beschrei-
bung unndt convocirung der sambtlichen reichsständt gerathen, was auch
fur confusiones unndt protractiones darauß entstehen wurden, solches alles
hetten die herren mediatores gar umbstendtlich undt außfuhrlich remon-
strirt . Nach diesem discursu hat der graff wiederholet, wie daß er der
gentzlichen hoffnung, wan den Schwedischen quoad mediatos status satis-
faction gegeben wurde, alßdan auch die proposition geschehen solte. Sie
hetten lange zeit gehabt selbige zu verfaßen, unnd wurden darin viele
sachen begriffen sein, welche sie in 7 puncta dividirt unndt nachgehendts in
einen sollen gezogen haben. Nechst diesem seindt I. H. G. auf denn
discursum gerathen, daß beide cronen bißhero den praetextum belli gebrau-
chet hetten, die waffen pro conservatione imperii et statuum ergriffen
unndt gefuhrt zue haben. Bey den Frantzosen wiste man woll, daß der
großer haß unndt gelosia gegen die Spanier undt das hauß Osterreich sie
armiret hette. Sie hetten nun zimblich ihr gemuth gekuhlet, unndt
nachdemaln das reich mit dem Portugesischen und Catalanischen wesen nit
interessirt, so hetten sie die sachen auch billich separiren, und eine beßere
verahnlaßung vonn sich geben, mit Ihrer Kaiserlichen Majestätt unnd dem
reich in frieden zue stehen. Die Curbrandenburgische haben diesen
discursum zumahlen nit reassumirt, sondern der herr graff dieses wieder-
holet , daß er der meinung, wan den Schwedischen angedeutteter maßen
satisfaction geschähe, die proposition thun wurden; undt zue dem endt der
Oxenstern von ihme begehrt, sich zu Oßnabruck balt wieder einfinden, und
die proposition mit anhören mögte. Welches er versprochen unndt zu thun
vorhabens. Erwartet umgehend Weisung wegen der Mediatstände. Es
scheine, daß die Proposition mehr etlichen standen zum besten, alß dem
reich selbsten eingerichtet were. Unndt alß darauff I. H. G. gefragt, ob die
Schwedische wegen Pommeren keine anregung gethan, hat der herr graff
geandtworttet, daß die Schwedische in generalibus terminis gantz verblie-
ben . Und alß sie zue beßerer vortsetzungh der tractaten bey ihnen anmah-
nung gethan, die proposition zue thun, hetten sie dieses gesagt, eß solte sol-
ches Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht zue Brandenburg nit zu großem
beschwer gereichen. Auß diesem haben I. H. G. ursach genommen,
meldung zue thun, ob vielleicht die Schwedische auff den Schonebeckischen
tractat unndt damahlß begehrter millionen ihr absehens mogten gerichtet
haben, unndt wurde auf solchen fall bei den stenden stehen, ob sie dem
Teutschen sprichwort nach, dem feindt eine güldene brück machen wol-
ten . Welches wortt der Graff alspalt reassumirt und gesagt, daß alle
umb des lieben friedens willen ahn solcher prucken zu arbeithen hetten.
Warauff I. H. G. vermeldet, daß wan die tractaten zue solchen terminis
gerathen solten, so würde ietzigem verderbtem reichsstatu nach, viel zeit
darzu gehoren, solche summa gelts beizupringen. Underdeßen die Schwedi-
sche nit raumen, und einige importirende platz zu ihrer versicherung ein-
behalten wollen. Doch eß were noch gar weith davon, daß man ursach
habe hievon zue reden, und were hochlich zu wunschen, daß man auß
ihrer proposition einmahl vernemmen mogte, was sie begehren und wohin
sie herauß wolten. Welches der herr graff mit seinem wunsch gleichfalß
bestettiget und dabei offenbahrt, daß er so viel vermerckt, es wurden die
Schwedische eine solche proposition thun, wan sie den zweck des friedens
schon nicht erhielten, daß dannoch etliche reichsstandt sich damit wurden
devinciren unndt obligirt machen, indeme sie solche sachen in die propo-
sition gebracht, welche innen sehr annemblich, wadurch dan endtlich in
dem reich, zwischen den stenden eine große spaltung unndt zertrennung
entstehen konnte, alß iemahln gewesen. Eß habenn I. H. G. vor
dießmahl, weilen sie woll vermerckt, daß dieß auf die gravamina religionis
und davon dependirender interesse außgedeutet werden wolte, in selbiger
materi sich nit einlaßen wollen, sondern gelegenheit genommen nachzu-
fragen , in was terminis die von den Schwedischen mit Ihrer Churfürst-
lichen Durchlaucht zue Brandenburg erhaltene neutralitet bestunde .
Unndt alß der graff diesen bericht gethan, daß eß keine neutralitet, alß
welche Ihre Kayserliche Majestät nit approbiren wollen, sondern nur ein
armistitium seye, vermog deßen under anderen verglichen, daß die
Schwedische Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht inhabende 4 ambter dero-
selben wiederumb restituiren solten, welches bißhero noch nicht geschehen.
Undt nachdemahlen Ihre Churfürstliche Durchlaucht in erfahrung
kommen, daß einigen Schwedischen officiern selbige ambter sollen
geschoncken sein, so thetten sie auf dem restitution desto starcker tringen
[...]. Herkunft und Ansprüche Longuevilles [...].
Chigi bei W. Nach Andeuten d’Avaux’ ist die Angelegenheit Gehrde
geregelt; Oxenstierna hat sich bei Servien für die Verzögerung entschuldigt.
Als W die Antwort Serviens an ihn mitteilt, ist Chigi perplex worden,
sagendt, man wiße nicht, waß den leuthen zu glauben. I. H. G. sezten
hienzue, man müeste den effectum gewahrtten, gestaldt sie die befürderung
weyther beobachten, auch ihnen herrn nuncium, da sichs lenger verweylen
soltte, darumb ersucht haben woltten, warzue er sich erbotten. Diesem
nach gedachte der herr nuncius, er vermercke so viell, daß die Schwedische
von Oßnabrugk under den praetext anherozukohmmen gedächten, mit den
d’Avaux und Servient zu communiciren. Bedeuttete darnach weyther, es
seye res periculosa, daß der Rosenhan in seinem hauß offentlich Lutherisch,
und die Hessen Calvinisch predigen ließen. Die Churbrandenburgischen,
auch imgleichen die Hollender, vermuthlich Calvinisch folgen und auch
predigen laßen würden; wehre dahero bey der statt guett auffsehens zu
haben, damitt die bürger und inwonner zue solchen exercitiis nicht ein-
schleichen mögtten, mitt begehren beim magistrat deßwegen underbawung
zu thuen, wozue I. H. G. sich offerirt. So hatt es auch abermahln deß armi-
stitii , imgleichen verleggung der tractaten ad unum locum rehd gegeben,
unnd der herr nuncius beede puncten bey den crohnen zu erhaltten für
gantz verlohren und umbsonst geachtet [...].
[...].
will erst mit Gustafsson reden, also deßwegen conclusive nichts vorgangen
[...].
W und die Kölner Räte bei Wittgenstein. Gegenseitige Beteuerungen des
Friedenswillens. W: Daß zue erhaltung des friedens man mit 2 par-
theyen zu thun hette, alß da weren exterae coronae et ipsi status imperii,
cum statibus imperii iuxta leges et constitutiones imperii procedendum.
Undt hette man sich alsolchem nach billich allerseits weisen zu laßen. Bey
den exteris coronis were kein begrundeter anfang zu machen, alß lang nit
die proposition von innen heraußzupringen, derentwegen dann bey innen
anzumahnen undt anzutreiben. Bitte um Nachricht über die Lage in Osna-
brück . Wittenstein: Die Schweden sind zur Proposition bereit, sobald
die von ihnen genannten Mediatstädte Pässe erhalten. Da sie darauf stark
bestehen, haben die Brandenburger mit den Ksl. darüber geredet und auch
den Kurfürsten um Weisungen gebeten. W: Das selbige materie alhier
auch woll were debattirt, unndt nit befunden worden, daß alsolche salvus
conductus die Schwedische vigore tractatuum praeliminarium mit fugen zu
praetendiren. Undt weren nebenst diesem verscheidene andere wichtige
considerationes, warumb eine solche weitaußsehende praeiudicirliche
newerung vonn churfürsten unndt stenden des reichs zu ihrem nachtheil nit
einzugehen. Erbietet sich zur Mitteilung einer darüber aufgesetzten
Schrift. Wittgenstein: Eß weren wol rationes pro et contra, wie dan
dabey sonderlich zu bedencken stünde, daß ein chur- oder fürst mit seinen
underthanen dergestalt tractiren solte. Weilen aber die Schwedische hierin-
nen keine rationes unnd motiven gelten laßen wolten, unndt dan dieß ein
extraordinarius conventus wehre, so wurde man zu erlangung des so lieben,
werthen unndt hochstnottigsten friedens, damit weitter blutvergießen in
der christenheit verhuetet werden mogte, wol etwas, was nit zue ändern
nachgeben unndt geschehen laßen mußen. Wobey I. H. G. erinnert, eß
hetten die Schwedische und Franzosische bißhero sich befließen, mit aller-
handt gesuchten einwurffen die sachen nur auffzuziehen, und die friedens-
handlung zue illudiren; eß stunde zu besorgen, sie wurden den einmal
eingegangenen weg nit verlaßen. Ksl. und Spanier hätten vereinbarungs-
gemäß am 4. Dezember die Propositionen übergeben, die Gegenseite habe
wegen Trier, Ankunft aller Reichsstände und der Pässe für die Mediatstände
immer neue Schwierigkeiten gemacht. Reichs-, Kreis- und Deputationstage
sind die Formen für Zusammenkünfte der Stände; ein Reichstag zur Erwir-
kung der Ratifikation gegen Ende der Verhandlungen ist zugesagt. Man
hette sich aber nunmehr hierinn nicht auffzuhalten, nachdemahlen deine zue
Franckfurt gemachten schluß zuefolg der deputationtag anhero wehre
transferirt worden
zu verstehen geben, daß die Schwedische sich vermercken ließen, einige
scrupulos und difficultet zu haben uber das conclusum, welches Chur-
maintz zue Franckfurt solte gemacht haben. Zuedeme bezeigten sich die
Schweden mit dieser translation unndt deputation nit friedig zu sein.
Warauff I. H. G. angezeigt, wie eß hochst zu bedauren, daß dergestalt
stets newe remorae gesucht unnd impedimenta wollen gemacht werden. Eß
weren auch etliche ständte im reich oder deren bediente, welche zue der-
gleichen sachen frey hülffen unnd soll einer in specie gegen den anhero ge-
legten deputationtag den Frantzosen etwas ahn die hanndt gegeben haben.
In was irrthumb unndt unbefugsambkeit sonnsten die coronae bei beschrei-
bung unndt convocirung der sambtlichen reichsständt gerathen, was auch
fur confusiones unndt protractiones darauß entstehen wurden, solches alles
hetten die herren mediatores gar umbstendtlich undt außfuhrlich remon-
strirt . Nach diesem discursu hat der graff wiederholet, wie daß er der
gentzlichen hoffnung, wan den Schwedischen quoad mediatos status satis-
faction gegeben wurde, alßdan auch die proposition geschehen solte. Sie
hetten lange zeit gehabt selbige zu verfaßen, unnd wurden darin viele
sachen begriffen sein, welche sie in 7 puncta dividirt unndt nachgehendts in
einen sollen gezogen haben. Nechst diesem seindt I. H. G. auf denn
discursum gerathen, daß beide cronen bißhero den praetextum belli gebrau-
chet hetten, die waffen pro conservatione imperii et statuum ergriffen
unndt gefuhrt zue haben. Bey den Frantzosen wiste man woll, daß der
großer haß unndt gelosia gegen die Spanier undt das hauß Osterreich sie
armiret hette. Sie hetten nun zimblich ihr gemuth gekuhlet, unndt
nachdemaln das reich mit dem Portugesischen und Catalanischen wesen nit
interessirt, so hetten sie die sachen auch billich separiren, und eine beßere
verahnlaßung vonn sich geben, mit Ihrer Kaiserlichen Majestätt unnd dem
reich in frieden zue stehen. Die Curbrandenburgische haben diesen
discursum zumahlen nit reassumirt, sondern der herr graff dieses wieder-
holet , daß er der meinung, wan den Schwedischen angedeutteter maßen
satisfaction geschähe, die proposition thun wurden; undt zue dem endt der
Oxenstern von ihme begehrt, sich zu Oßnabruck balt wieder einfinden, und
die proposition mit anhören mögte. Welches er versprochen unndt zu thun
vorhabens. Erwartet umgehend Weisung wegen der Mediatstände. Es
scheine, daß die Proposition mehr etlichen standen zum besten, alß dem
reich selbsten eingerichtet were. Unndt alß darauff I. H. G. gefragt, ob die
Schwedische wegen Pommeren keine anregung gethan, hat der herr graff
geandtworttet, daß die Schwedische in generalibus terminis gantz verblie-
ben . Und alß sie zue beßerer vortsetzungh der tractaten bey ihnen anmah-
nung gethan, die proposition zue thun, hetten sie dieses gesagt, eß solte sol-
ches Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht zue Brandenburg nit zu großem
beschwer gereichen. Auß diesem haben I. H. G. ursach genommen,
meldung zue thun, ob vielleicht die Schwedische auff den Schonebeckischen
tractat unndt damahlß begehrter millionen ihr absehens mogten gerichtet
haben, unndt wurde auf solchen fall bei den stenden stehen, ob sie dem
Teutschen sprichwort nach, dem feindt eine güldene brück machen wol-
ten . Welches wortt der Graff alspalt reassumirt und gesagt, daß alle
umb des lieben friedens willen ahn solcher prucken zu arbeithen hetten.
Warauff I. H. G. vermeldet, daß wan die tractaten zue solchen terminis
gerathen solten, so würde ietzigem verderbtem reichsstatu nach, viel zeit
darzu gehoren, solche summa gelts beizupringen. Underdeßen die Schwedi-
sche nit raumen, und einige importirende platz zu ihrer versicherung ein-
behalten wollen. Doch eß were noch gar weith davon, daß man ursach
habe hievon zue reden, und were hochlich zu wunschen, daß man auß
ihrer proposition einmahl vernemmen mogte, was sie begehren und wohin
sie herauß wolten. Welches der herr graff mit seinem wunsch gleichfalß
bestettiget und dabei offenbahrt, daß er so viel vermerckt, es wurden die
Schwedische eine solche proposition thun, wan sie den zweck des friedens
schon nicht erhielten, daß dannoch etliche reichsstandt sich damit wurden
devinciren unndt obligirt machen, indeme sie solche sachen in die propo-
sition gebracht, welche innen sehr annemblich, wadurch dan endtlich in
dem reich, zwischen den stenden eine große spaltung unndt zertrennung
entstehen konnte, alß iemahln gewesen. Eß habenn I. H. G. vor
dießmahl, weilen sie woll vermerckt, daß dieß auf die gravamina religionis
und davon dependirender interesse außgedeutet werden wolte, in selbiger
materi sich nit einlaßen wollen, sondern gelegenheit genommen nachzu-
fragen , in was terminis die von den Schwedischen mit Ihrer Churfürst-
lichen Durchlaucht zue Brandenburg erhaltene neutralitet bestunde .
Unndt alß der graff diesen bericht gethan, daß eß keine neutralitet, alß
welche Ihre Kayserliche Majestät nit approbiren wollen, sondern nur ein
armistitium seye, vermog deßen under anderen verglichen, daß die
Schwedische Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht inhabende 4 ambter dero-
selben wiederumb restituiren solten, welches bißhero noch nicht geschehen.
Undt nachdemahlen Ihre Churfürstliche Durchlaucht in erfahrung
kommen, daß einigen Schwedischen officiern selbige ambter sollen
geschoncken sein, so thetten sie auf dem restitution desto starcker tringen
[...]. Herkunft und Ansprüche Longuevilles [...].
Chigi bei W. Nach Andeuten d’Avaux’ ist die Angelegenheit Gehrde
geregelt; Oxenstierna hat sich bei Servien für die Verzögerung entschuldigt.
Als W die Antwort Serviens an ihn mitteilt, ist Chigi perplex worden,
sagendt, man wiße nicht, waß den leuthen zu glauben. I. H. G. sezten
hienzue, man müeste den effectum gewahrtten, gestaldt sie die befürderung
weyther beobachten, auch ihnen herrn nuncium, da sichs lenger verweylen
soltte, darumb ersucht haben woltten, warzue er sich erbotten. Diesem
nach gedachte der herr nuncius, er vermercke so viell, daß die Schwedische
von Oßnabrugk under den praetext anherozukohmmen gedächten, mit den
d’Avaux und Servient zu communiciren. Bedeuttete darnach weyther, es
seye res periculosa, daß der Rosenhan in seinem hauß offentlich Lutherisch,
und die Hessen Calvinisch predigen ließen. Die Churbrandenburgischen,
auch imgleichen die Hollender, vermuthlich Calvinisch folgen und auch
predigen laßen würden; wehre dahero bey der statt guett auffsehens zu
haben, damitt die bürger und inwonner zue solchen exercitiis nicht ein-
schleichen mögtten, mitt begehren beim magistrat deßwegen underbawung
zu thuen, wozue I. H. G. sich offerirt. So hatt es auch abermahln deß armi-
stitii , imgleichen verleggung der tractaten ad unum locum rehd gegeben,
unnd der herr nuncius beede puncten bey den crohnen zu erhaltten für
gantz verlohren und umbsonst geachtet [...].
[...].