Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 IV 15

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1645 IV 15
Samstag Mitteilung an Volmar: Frankfurter Gutachten
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über Deputation zu den Friedensverhandlungen

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Gutachten des Deputationstages 1645 IV 3 (Druck: C. W. Gärtner IV S. 678ff).
; Gespräch mit den Main-
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zern
. Volmar: Ihn verwundere sehr, daß sie Churmainzische so ganz
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bloß, ohne information, instruction oder anders herankehmen; es wolle
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selzamb stehen, daß da die churfurstlichen den Kayserlichen zu assistiren
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geschickt, sie allemal noch erst von vorfallenden sachen hinderpringen und
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bescheidts erwartten wolten. Solchenfalß were der abordnung unvon-
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nöthen gewest, und ebensowol von den Kayserlichen selbst umb resolution,
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wan sie doch deren erst erwartten müsten, ahn die herren churfursten ge-
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schrieben werden konnen. Und werde der Oxenstern, wie schon vor diesem,
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nun viel mehrer sagen, daß er allein zu tractiren und frieden zu schließen
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gewalt habe, alle andere aber, alß Kayserliche, Spanische etc., die yedes-
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malß erst bescheidts sich erholen müsten, nit, und keine plenipotentiarii

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konten genendt werden. In Frankfurt hat der Kurfürstenrat gegen die
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Translation des Deputationstages, der Fürstenrat dafür entschieden [...].
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Er vermercke auch, daß iungst abermal vorgewest, und die fürstliche beym
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hieherkommen starck darauff bestehen werden, daß beyde collegia, das
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chur- und fürstliches, in uno conclavi, wie ohnedem von alters her praeten-
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dirt wird, gehalten werden sollen; und besorge er, man werde ihn hierinnen
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nit wol entgegen konnen. Die ksl. Entscheidung zum Exzellenztitel ist den
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Spaniern mitgeteilt worden, die sich ihr anschließen wollen [...].

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Nachrichten aus Den Haag über Ankunft der staatischen Gesandten im
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Mai. – Abreise des ostfriesischen Vertreters, nachdem er Abschrift des
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Schreibens der Ksl. nach Wien in seiner Sache erhalten hat

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Anlage 53: Ksl. Gesandte Münster an Kaiser 1645 III 31.
. Er hat eine
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Schrift mitgeteilt, die zur Hintertreibung der ostfriesischen Absichten von
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der Landgräfin von Hessen den Generalstaaten zugestellt worden ist

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Anlage 54: Hessen-kasselische Schrift gegen die Exemption Ostfrieslands (mit Rand-
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glossen Ws).
,
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welche wol in obacht zue nehmen.

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Volmar bei W . Heutige Konferenz der Ksl. mit den Mediatoren. Diese
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erbaten Antwort auf folgende von den Franzosen vorgebrachte Punkte: 1.
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Ksl. Paß für Rorté, der die schwedische Regierung zum Frieden disponie-
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ren soll; 2. da die Spanier noch nicht auf die französische Proposition
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geantwortet haben, zeigt sich, daß sie Verzögerungen suchen; 3. Antwort
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der Ksl. auf das mündliche Anbringen der Franzosen. Schweden besteht
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noch auf Pässen für Stralsund und andere Mediatstände, ist aber nach Ein-
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druck Contarinis zum Frieden bereit [...] . Die Franzosen verwerfen die
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im Prager Frieden genannte Frist von 40 Jahren für die geistlichen Güter
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und fordern Behandlung dieser und der Pfälzer Frage auf dem Kongreß;
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ähnlich die Schweden, die für die Amnestie das Jahr 1618 verlangen.
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1. Wegen Rorté haben die Ksl. auf Wien verwiesen; sie glauben nicht an den
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vorgegebenen Zweck, da d’Avaux noch neulich versichert hat, Schwe-
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den sei schon zum Frieden bereit. 2. Sie haben versichert, die spanische
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Antwort sei fertig und wohl nur wegen des Osterfestes noch nicht über-
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geben . 3. Auf die französische Erklärung hätten sie noch nicht geant-
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wortet , weil sie sich erst mit den Kurfürstlichen besprechen müßten
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und das Ergebnis der Verhandlungen Oxenstiernas in Münster hätten
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abwarten wollen; die Antwort werde sofort nach Ostern erfolgen.

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W billigt die Antwort auf den ersten Punkt. Beym andern hab man sich
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billich zu verwundern, daß die Spanier yedesmal in allen sachen dergestalt
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langsamb verfahren thetten. Quoad 3. hetten sie nit underlaßen, von deren
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ihro iüngst beschehen communication den herren Churbayerischen
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gebuhrend parte zu geben, auch das proiectum, welches den herren media-
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toren pro memoria eingehendigt werden soll, umb ihr ferners guttachten
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zuzustellen. Zweiffleten auch nit, dieselbe solches berahtschlagen und ihre

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mainung daruber, wans den herrn Kayserlichen gefellig, zu enddecken,
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gleich auch sie zu thun erpiethig, gewillt sein wurden. Und vermainten
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I. H. G., weiln den hern mediatorn die andwort zu hinderpringen lengst
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gegen mon- oder dienstag zuegesagt, gutt zu sein, daß man gegen uber-
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morgen montag bei den patribus societatis, allwo sie, auch der graff von
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Naßaw ihre andacht zu verrichten pflegten, wan ihme herrn Volmari, im-
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gleichen den herren Churbayerischen, sich gleichfalß dahin zue bemühen
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belieben möchte, zusammenkehme. Welches nachgehendt allerseiz placi-
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dirt und verglichen worden [...].

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