Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1645 III 17
1645 III 17
Freitag Mitteilung Haslangs: Rosenhane hat geantwor-
tet , da Ksl. und andere Königliche den Exzellenztitel nicht gäben, könne er
es auch nicht tun. Auf weiteres Drängen hat er erklärt, er wolle sich wegen
der Titelfrage mit den anderen Gesandten und den Alliierten besprechen.
Mitteilung Nassaus: Die Schweden haben endlich Lamberg die erste Visite
gegeben und als Grund für die Verzögerung ihrer Proposition das Aus-
bleiben der Kurfürstlichen und Fehlen der Geleitbriefe für Mediat- und
Immediatstände genannt, worunter sie jetzt auch die aus den Ksl. Erb-
landen Vertriebenen verstehen.
Chambory bei W. Motive für den möglichst baldigen Einzug des savoyi-
schen Gesandten: Erstlich darumb, daß der gesandter ein zimblich alter,
mehr dan 60 jähriger man, der sich aniezo nit zum besten auffbefinde, und
dorten zu Wolbeck weder mit medicis noch medicin einige gelegenheit seye.
2. Daß den hern churfursten selbst darahn gelegen, zuemalen die Franzosi-
sche sie mit der endgegenschickung und dem praedicato Excellenz forma-
liter tractiren und verehren würden. Und weilen dan das hauß Savoya den
hern churfursten nachginge, würden sie dadurch in ihrer gebuhrender
praeeminentz sich soviel da mehrers fundiren. 3. Alß viel er vermerckt,
dorffte wol einer auß den Franzosen selbst bose officia praestiren, und wie
sie sich iezo erklehrt, hernegst wieder zuruckfallen, und endzwischen von
Pariß eine wiederwertige resolution oder befelch erfolgen. Umb desto meh-
rer sie den hereinzueg zu maturiren. Nassau hat ihn zwar auf einen
baldigen Bescheid aus Wien vertröstet, doch kann dieser, da der letzte Be-
richt erst vor acht Tagen abgegangen ist, nicht vor zwei oder drei Wochen
vorliegen. Da Savoyen auf dem Entgegenschicken der Ksl., der Spanier
und Contarinis nicht besteht, mögen neben den Franzosen die Kurfürst-
lichen schicken. W: Auf seine früheren Berichte hat er von Kur-
köln und Kurbayern vorgestern die Resolution erhalten, daß sie dem hauß
Savoya wegen angezogenen ursachen, auch der verwandtnus halber hoch
affectionirt, und nichts underlaßen wolten, was zu deßen contestation nur
immer müglich und gereichig sein konne. Würden also I. H. G. die bezei-
gung thun, auch, wie sie vernehmen, von den herrn Churbayerischen
geschehen. Es stunde aber zu consideriren, ob der einzug nit beßer noch eine
8 oder 14 tag eingestelt pliebe, weilen underdeßen auch den Kayserlichen
befelch zukommen möcht, alßdan die reputation und ehr des hauß Savoya
desto größer sein würde. Der monsieur Chaumbory aber wiederholte die
vorangezogene rationes, undt sonderlich wegen des gesandtens gesundtheit
nachmaln gar starck. Warauf I. H. G., wan sie ye vermainen, daß der
einzug lenger nit zu verschieben, und man gesichert were, daß der herr
nuncius und die Franzosische schicken würden, die ehr mit der endgegen-
schickung nit allein wegen Churcollen, sondern auch sie ihre schuldigkeit
und gute affection erweisen, zweyffelten auch nit, der herr Churbayerische,
wan er gebuhrend requirirt, dergleichen zu thun gesinnet sein werde [...].
tet , da Ksl. und andere Königliche den Exzellenztitel nicht gäben, könne er
es auch nicht tun. Auf weiteres Drängen hat er erklärt, er wolle sich wegen
der Titelfrage mit den anderen Gesandten und den Alliierten besprechen.
Mitteilung Nassaus: Die Schweden haben endlich Lamberg die erste Visite
gegeben und als Grund für die Verzögerung ihrer Proposition das Aus-
bleiben der Kurfürstlichen und Fehlen der Geleitbriefe für Mediat- und
Immediatstände genannt, worunter sie jetzt auch die aus den Ksl. Erb-
landen Vertriebenen verstehen.
Chambory bei W. Motive für den möglichst baldigen Einzug des savoyi-
schen Gesandten: Erstlich darumb, daß der gesandter ein zimblich alter,
mehr dan 60 jähriger man, der sich aniezo nit zum besten auffbefinde, und
dorten zu Wolbeck weder mit medicis noch medicin einige gelegenheit seye.
2. Daß den hern churfursten selbst darahn gelegen, zuemalen die Franzosi-
sche sie mit der endgegenschickung und dem praedicato Excellenz forma-
liter tractiren und verehren würden. Und weilen dan das hauß Savoya den
hern churfursten nachginge, würden sie dadurch in ihrer gebuhrender
praeeminentz sich soviel da mehrers fundiren. 3. Alß viel er vermerckt,
dorffte wol einer auß den Franzosen selbst bose officia praestiren, und wie
sie sich iezo erklehrt, hernegst wieder zuruckfallen, und endzwischen von
Pariß eine wiederwertige resolution oder befelch erfolgen. Umb desto meh-
rer sie den hereinzueg zu maturiren. Nassau hat ihn zwar auf einen
baldigen Bescheid aus Wien vertröstet, doch kann dieser, da der letzte Be-
richt erst vor acht Tagen abgegangen ist, nicht vor zwei oder drei Wochen
vorliegen. Da Savoyen auf dem Entgegenschicken der Ksl., der Spanier
und Contarinis nicht besteht, mögen neben den Franzosen die Kurfürst-
lichen schicken. W: Auf seine früheren Berichte hat er von Kur-
köln und Kurbayern vorgestern die Resolution erhalten, daß sie dem hauß
Savoya wegen angezogenen ursachen, auch der verwandtnus halber hoch
affectionirt, und nichts underlaßen wolten, was zu deßen contestation nur
immer müglich und gereichig sein konne. Würden also I. H. G. die bezei-
gung thun, auch, wie sie vernehmen, von den herrn Churbayerischen
geschehen. Es stunde aber zu consideriren, ob der einzug nit beßer noch eine
8 oder 14 tag eingestelt pliebe, weilen underdeßen auch den Kayserlichen
befelch zukommen möcht, alßdan die reputation und ehr des hauß Savoya
desto größer sein würde. Der monsieur Chaumbory aber wiederholte die
vorangezogene rationes, undt sonderlich wegen des gesandtens gesundtheit
nachmaln gar starck. Warauf I. H. G., wan sie ye vermainen, daß der
einzug lenger nit zu verschieben, und man gesichert were, daß der herr
nuncius und die Franzosische schicken würden, die ehr mit der endgegen-
schickung nit allein wegen Churcollen, sondern auch sie ihre schuldigkeit
und gute affection erweisen, zweyffelten auch nit, der herr Churbayerische,
wan er gebuhrend requirirt, dergleichen zu thun gesinnet sein werde [...].