Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
1644 XII 20

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1644 XII 20
Dienstag W/Reck/Landsberg

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Arnold von Landsberg, Propst von Obernkirchen, Dechant von St. Martin in Minden,
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Domherr in Köln 1638–1646, kurkölnischer Geheimer Rat, Mindener Rat.
/Buschmann

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Dr. Peter Buschmann (1604–1673), Kanzler des Stiftes Paderborn 1632, kurkölnischer
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Geheimer Rat 1639, Kanzler des Geheimen Rates 1648.
bei Nassau/
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Volmar . Die Mediatoren haben die Änderung einiger Wörter in der von
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den Ksl. übergebenen Schrift gewünscht und gefragt, ob diese lediglich
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zu ihrer Information dienen oder den Franzosen übergeben werden soll.
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Wenn sie den Inhalt mündlich vortrügen, würden jene vermuten, daß eine
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Schrift vorliege und aus der Nichtübergabe Verdacht schöpfen; übergebe
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man die Schrift, sei ein weitläufiger Schriftwechsel zu befürchten. Die
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Franzosen verlangen, daß der Paß für Kurtrier von den Ksl. in Münster
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ausgestellt und nach Wien geschickt wird, wogegen die Ksl. eingewandt
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haben, der Kurfürst werde vom Kaiser schon einen Paß erhalten haben
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oder könne denjenigen benutzen, der den Franzosen für seine Gesandten in
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Paris zugestellt worden sei. Als die Mediatoren den Franzosen darstellten,
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daß die Teilnahme aller Stände nicht zu erwarten sei, haben jene geant-
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wortet
, die Vertreter Bayerns seien schon unterwegs, sie wüßten auch von
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der Bereitschaft anderer Stände und ganzer Kreise. Die Ksl. haben darauf-
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hin
erwogen, ob nit (damit es einige ansehung einer generalversamblung
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hette, ihnen satisfaction zue geben) die Entsendung eines engeren Ausschus-
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ses
des Frankfurter Deputationstages betrieben werden solle. W billigt
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die Erklärung wegen Trier als den früheren Absprachen gemäß und be-
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grüßt
die Bereitschaft der Ksl. zur Streichung der von den Mediatoren
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beanstandeten Worte. Und halten I. H. G. auch sonst gar nit dienlich, daß
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die schrifft den Franzosischen communicirt werde, weilen es ihnen ein
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gewünschte sach sein wurde, darauß abermalen ursach zur verlengerung,
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indem sie solche zu refutiren understehen werden, zu haben. Es würde doch
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desto weniger nit das vorgestelte intent behalten, daß es nemblich hernegst,
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da man ye ohne frucht voneinanderziehen solte, ahns licht gebracht und
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allegirt werden konnen, daß diese contestation gleich damalen den inter-

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positoribus ubergeben, die aber selbige zu verhuttung weitterung lieber
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zuruckbehalten alß den Franzosischen communiciren wollen. Wegen er-
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scheinung der reichsstende müsten I. H. G. bekennen, daß, wan solche ein
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mittel zum frieden, man sich darinnen nit lang zu sperren, weil man aber
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versichert, daß es die Franzosen nur zur confusion und involvirung der
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sachen under so vielen kopffen proponirt, so müsten noch der mainung
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sein, daß man beym vorigen zue bleiben, und den Franzosen durch die
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mediatores die aufs papier gebrachte rationes wol imprimiren zu laßen.
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Solten sie aber endtlich davon nicht abweichen wollen, so gebe sich selb-
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sten , daß beßer quoque modo ad tractatus zu kommen, alß selbige ganz von
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der hand zu laßen, weil man weiß, wie der fried von menniglich so hoch
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desiderirt und verlangt werde; welchenfalß alßdan der von den Kayser-
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lichen gethaner vorschlag eines außschuß vom deputationtag zu Franckfurt
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(zumalen selbiger so weit sich nit erstrecken, und also weniger verwirrung
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machen würde) nicht zu verwerffen stünde, wiewol doch I. H. G. besorgen,
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die Franzosen sich von ihrem suchen nit abwenden laßen, sondern vielmehr
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vorgeben werden, daß es kein außschuß vom reichs-, sondern allein vom
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deputationtag seye, als man hierdurch die befahrte difficulteten eben wenig
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würde entfliehen konnen.

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