Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 XII 10
1648 XII 10
Donnerstag Mitteilung Kranes: Die Ksl. haben Scheffer
1. wegen deren auffm landt vorgehenden harten pressuren und betruck der
underthanen und allerhand exorbitantien, 2. der langsamen handlung
under den generalen und sonderlich der Hessischen deputirten wegen der
quartieren und verpflegung, dan 3. des fürstenthumbs Westvalen deputir-
ten beschwerden halber zuegesprochen. Darauf wurde ad 1. replicirt, daß
die vorgebene exorbitantien lauter erdichtete sachen weren, sie nunmehr
alles zum ordentlichen standt gepracht, waß deßen hiebevorn verübtt,
ernstlich abgestellet, und was noch etwan wegen elargirung der quartieren
vorgeschützet werden möchte, selbige ebenfalß nach vorgangenem ver-
gleich zu redressiren erpietig weren. Woltte alßo herr Crane vermeinen,
daß die excessen zue papyr und ihnen alßdan zum vorschein gepracht wer-
den köndten. Ad 2. bestünde die mora an ihnen nit, sondern viellmehr den
commissarien selbst, so die zeitt vergeblich verzehrten. Woltten den ihrigen
befehlen, umb 2 uhren auffm rhadthauß zu erscheinen und von dannen nit
zu gehen, es were dan der vergleich getroffen. Begerten, die herrn Kayser-
liche ein ebenmeßiges den ihrigen einbinden woltten, warauff die zusamen-
kunfft gestern nachmittag geschehen. Was nun dabey vorgangen, davon
hette noch keine nachricht. Ad 3.: So weren die Westvalische abgeordnete
auch bey ihnen gewest und sonderlich über den einmaln in anno 1639
gemachten, aber violirten vergleich sich beschwerten. Sie hetten ihnen aber
zur andtwortt geben, welcher gestaldt dießer vergleich nimmer ad obser-
vantiam kommen, ohnedeme nunc alia rerum facies, und alßo dabey nit
bestanden werden köndte. Die Ksl. haben gegenüber den Schweden die
Belassung der Osnabrücker Prädikanten auf Lebenszeit abgelehnt.
Mitteilung an Caspars: Nachrichten des Bischofs von Regensburg über
Sulzbacher Forderungen wegen Wiedereinführung der Augsburger Konfes-
sion ; Bitte um Informationen. – [...]
Mitteilung Kranes: Die Ksl. haben bei den Schweden gegen die Wegfüh-
rung von Kunstgegenständen aus Prag nach Friedensschluß und die von
Karl Gustav beanspruchte freie Quartierverfügung in Böhmen protestiert.
Dabei haben die Schweden wieder mögliche Schwierigkeiten einer recht-
zeitigen Auswechslung der Ratifikationen erwähnt, unter anderem die
rechtzeitige Beibringung der Satisfaktion für die Armeen. Sie bestanden
wieder darauf, daß in Osnabrück die evangelische priester gelaßen werden
müesten, den catholischen kondte einige competenz zugelagt werden. Cae-
sareani : Es müesten die destituirte catholische, welche so lange in exilio ge-
wesen , simpliciter restituirt werden. Schwedische: Es hette mit deren ent-
setzung die meinung, daß solche tempore belli destituirt. Caesarean: Dahero
billich, das tempore pacis die catholische alß rechtmeßige possessores vigore
regulae anni 1624 restituirt würden, davon sie nicht abstehen kondten.
Nachrichten Piccolominis über die Quartiernahme schwedischer Truppen;
die Ksl. wollen sich wegen des Verhaltens der Schweden in Böhmen auch an
die Reichsstände wenden.
1. wegen deren auffm landt vorgehenden harten pressuren und betruck der
underthanen und allerhand exorbitantien, 2. der langsamen handlung
under den generalen und sonderlich der Hessischen deputirten wegen der
quartieren und verpflegung, dan 3. des fürstenthumbs Westvalen deputir-
ten beschwerden halber zuegesprochen. Darauf wurde ad 1. replicirt, daß
die vorgebene exorbitantien lauter erdichtete sachen weren, sie nunmehr
alles zum ordentlichen standt gepracht, waß deßen hiebevorn verübtt,
ernstlich abgestellet, und was noch etwan wegen elargirung der quartieren
vorgeschützet werden möchte, selbige ebenfalß nach vorgangenem ver-
gleich zu redressiren erpietig weren. Woltte alßo herr Crane vermeinen,
daß die excessen zue papyr und ihnen alßdan zum vorschein gepracht wer-
den köndten. Ad 2. bestünde die mora an ihnen nit, sondern viellmehr den
commissarien selbst, so die zeitt vergeblich verzehrten. Woltten den ihrigen
befehlen, umb 2 uhren auffm rhadthauß zu erscheinen und von dannen nit
zu gehen, es were dan der vergleich getroffen. Begerten, die herrn Kayser-
liche ein ebenmeßiges den ihrigen einbinden woltten, warauff die zusamen-
kunfft gestern nachmittag geschehen. Was nun dabey vorgangen, davon
hette noch keine nachricht. Ad 3.: So weren die Westvalische abgeordnete
auch bey ihnen gewest und sonderlich über den einmaln in anno 1639
gemachten, aber violirten vergleich sich beschwerten. Sie hetten ihnen aber
zur andtwortt geben, welcher gestaldt dießer vergleich nimmer ad obser-
vantiam kommen, ohnedeme nunc alia rerum facies, und alßo dabey nit
bestanden werden köndte. Die Ksl. haben gegenüber den Schweden die
Belassung der Osnabrücker Prädikanten auf Lebenszeit abgelehnt.
Mitteilung an Caspars: Nachrichten des Bischofs von Regensburg über
Sulzbacher Forderungen wegen Wiedereinführung der Augsburger Konfes-
sion ; Bitte um Informationen. – [...]
Mitteilung Kranes: Die Ksl. haben bei den Schweden gegen die Wegfüh-
rung von Kunstgegenständen aus Prag nach Friedensschluß und die von
Karl Gustav beanspruchte freie Quartierverfügung in Böhmen protestiert.
Dabei haben die Schweden wieder mögliche Schwierigkeiten einer recht-
zeitigen Auswechslung der Ratifikationen erwähnt, unter anderem die
rechtzeitige Beibringung der Satisfaktion für die Armeen. Sie bestanden
wieder darauf, daß in Osnabrück die evangelische priester gelaßen werden
müesten, den catholischen kondte einige competenz zugelagt werden. Cae-
sareani : Es müesten die destituirte catholische, welche so lange in exilio ge-
wesen , simpliciter restituirt werden. Schwedische: Es hette mit deren ent-
setzung die meinung, daß solche tempore belli destituirt. Caesarean: Dahero
billich, das tempore pacis die catholische alß rechtmeßige possessores vigore
regulae anni 1624 restituirt würden, davon sie nicht abstehen kondten.
Nachrichten Piccolominis über die Quartiernahme schwedischer Truppen;
die Ksl. wollen sich wegen des Verhaltens der Schweden in Böhmen auch an
die Reichsstände wenden.