Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 XI 28
1648 XI 28
Samstag Deputation von Kapitel und Räten des Stiftes
Münster an Schweden und Hessen wegen Restitution der fürstlichen Tafel-
güter und der Einkünfte der Geistlichen gemäß Sonderprotokoll.
Bischoping bei Volmar. Dieser berichtet, Salvius habe die Restitution Osna-
brücks von Abschluß der Kapitulation und Ratifikation des Friedens ab-
hängig gemacht; die ihm von W gegebenen Punkte hat er nicht vorbringen
wollen, da Salvius inter restituendos ex capite amnistiae und denjenigen,
denen von den cronen vi et iure armorum etwas benohmmen, unterscheidet,
von denen letztere erst nach der Ratifikation des Friedens zu restituieren
seien. Mit der Kapitulation zu eilen, obwohl der Verzug bei der Gegenseite
liegt. Danach wird nach seiner Meinung Schweden I. H. G. ad illum actum,
daß die contribution außgeschrieben würde, restituiren, plenarie autem et
cum perceptione fructuum nit biß ad ratificationem pacis. Hierbei bleibt
Volmar, obwohl Bischoping zu beweisen sucht, daß W ex capite amnistiae
et gravaminum wie andere stendt alßpaldt zu restituiren. Wegen der Peters-
burg hat Salvius geäußert, man habe zwar geschrieben, sei aber offenbar zu
spät gekommen; die Stadt werde sich wohl zu einem Zuschuß zu einer
neuen Residenz verstehen, für die der Ort des Jesuitenkollegs vorschlags-
weise genannt worden ist. Bischoping: Sollen die Schweden, wo sie die
Festungen haben, auch allein die Quartiere erhalten? Volmar: So ent-
spricht es dem Kriegsrecht, das Stift Osnabrück wird ihnen also ganz
bleiben. Wie es aber bey so bewandten sachen möglich sein werde, die
gelder zur Schwedischen satisfaction beyzupringen, sähe er nit; und wan
ers woll nachdencke und die bereits einkommene klagen examinire, müeße
er selbst bekennen, daß anstatt der 18 tonnen geldts nit 8 in terminis wür-
den beygepracht werden, und werde es maistens auff die catholische kom-
men , die zu ruiniren der kriegenden cronen intent sein müeße. So ist Wran-
gel mit der ganzen Armee in das Stift Würzburg gegangen, auch Mainz hat
von Turenne und Wrangel schlechte Friedenshoffnungen erhalten. In
summa, werden die stende insgesambtt nicht anders zue den sachen thuen,
sehe er kein außkommen. Warauff der officialis: Wan es die meinung
geweßen, hetten I. H. G. vor anderthalb jahr die Fürstenaw und Wieden-
brück woll behaltten können, wan sie nit das gemeine beste in acht ge-
nohmmen , dardurch dan ietige difficulteten würden vermitten sein pleiben.
Ad quod nihil responsum.
Münster an Schweden und Hessen wegen Restitution der fürstlichen Tafel-
güter und der Einkünfte der Geistlichen gemäß Sonderprotokoll.
Bischoping bei Volmar. Dieser berichtet, Salvius habe die Restitution Osna-
brücks von Abschluß der Kapitulation und Ratifikation des Friedens ab-
hängig gemacht; die ihm von W gegebenen Punkte hat er nicht vorbringen
wollen, da Salvius inter restituendos ex capite amnistiae und denjenigen,
denen von den cronen vi et iure armorum etwas benohmmen, unterscheidet,
von denen letztere erst nach der Ratifikation des Friedens zu restituieren
seien. Mit der Kapitulation zu eilen, obwohl der Verzug bei der Gegenseite
liegt. Danach wird nach seiner Meinung Schweden I. H. G. ad illum actum,
daß die contribution außgeschrieben würde, restituiren, plenarie autem et
cum perceptione fructuum nit biß ad ratificationem pacis. Hierbei bleibt
Volmar, obwohl Bischoping zu beweisen sucht, daß W ex capite amnistiae
et gravaminum wie andere stendt alßpaldt zu restituiren. Wegen der Peters-
burg hat Salvius geäußert, man habe zwar geschrieben, sei aber offenbar zu
spät gekommen; die Stadt werde sich wohl zu einem Zuschuß zu einer
neuen Residenz verstehen, für die der Ort des Jesuitenkollegs vorschlags-
weise genannt worden ist. Bischoping: Sollen die Schweden, wo sie die
Festungen haben, auch allein die Quartiere erhalten? Volmar: So ent-
spricht es dem Kriegsrecht, das Stift Osnabrück wird ihnen also ganz
bleiben. Wie es aber bey so bewandten sachen möglich sein werde, die
gelder zur Schwedischen satisfaction beyzupringen, sähe er nit; und wan
ers woll nachdencke und die bereits einkommene klagen examinire, müeße
er selbst bekennen, daß anstatt der 18 tonnen geldts nit 8 in terminis wür-
den beygepracht werden, und werde es maistens auff die catholische kom-
men , die zu ruiniren der kriegenden cronen intent sein müeße. So ist Wran-
gel mit der ganzen Armee in das Stift Würzburg gegangen, auch Mainz hat
von Turenne und Wrangel schlechte Friedenshoffnungen erhalten. In
summa, werden die stende insgesambtt nicht anders zue den sachen thuen,
sehe er kein außkommen. Warauff der officialis: Wan es die meinung
geweßen, hetten I. H. G. vor anderthalb jahr die Fürstenaw und Wieden-
brück woll behaltten können, wan sie nit das gemeine beste in acht ge-
nohmmen , dardurch dan ietige difficulteten würden vermitten sein pleiben.
Ad quod nihil responsum.