Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 VI 28
1648 VI 28
Sonntag Raigersperger
bei W. Privatsachen. Mitteilung
eines Schreibens von Bischoping . Wie es zue Oßnabruck zugehe, seye auß
der weiße, und sehe er ie lenger ie weniger lust zum frieden, auch quovis
modo, bey den Schwedischen zu erheben. – [...]
W bei Peñaranda. Verabschiedung . Ob dan keine hoffnung zum frie-
den ? Peñaranda: Unlust Frankreichs und Schwedens; schwedische
Forderungen in puncto executionis und wegen Barzahlung von drei Millio-
nen . Ferners ließe sich bey den tractaten zue Oßnabruck mehr alß zuviell
spühren, daß sich fast die stende von Ihrer Kayserlichen Maiestet sowoll in
den consiliis alß sonsten separirten. Wie nun dießes die exteri meisterlich
zue ihrem vorthell zue fomentiren sich anglegen sein ließen und auch bey
etlichen geistlichen alsolche guete dispositiones zue ihrem vorhaben fünden,
so köndte er ihme anderst nichts bevorstehen laßen, dan daß sie denselben
mehr alß dem frieden nachgehen würden. Er betaure von hertzen des reichs
übelen zustandts, welcher bey alsolcher Separation consiliorum et animo-
rum eversionem totius status et interitum mitt sich pringen würde. Spanien
bleibt bei seinem Angebot vom 30. Januar unerachtet der verbesserten
Kriegslage und der neuen Forderungen Serviens. Dessen Rechnung auf
weitere lange Verhandlungen und entsprechende Einrichtung seiner Haus-
haltung . Will bei besserer Bezeigung der Franzosen nach Münster zurück-
kehren . W: Bei den Osnabrücker Verhandlungen geht ihm dießer
modus tractandi ia woll tieff zue hertzen, weils sie anderst nichts alß
interitum et dissolutionem imperii dabey erkennen kondten. Summum desi-
derium pacis hette man billig zu haben und dabey zu pleiben. Ob aber solo
isto desiderio et tanta facilitate, pusillanimitate et abiectione animi, welche
man bezeigt, der feynd, welcher in interitu Germaniae seinen nützen, glori
und ehr suche, werde bewogen werden konnen, daß köndten sie ihrestheilß
nicht begreiffen. Das contrarium wieße sich auch täglich mehrers auß, und
wan das reich die 2 millionen reichsthaler, bevorn die Schwedische militzi
abgedancktt, ihnen geben köntte und würde, hingegen aber von ihnen
cautionem sufficientem securitatis nit haben könten, so würde man sich erst
selbst den strick recht an den halß binden und zue der Schweden vortheill
sich ihnen cum vita, honore et omnibus bonis in die handt geben. Comte
Pineranda: Es seye dergleichen unbilliche und, wan ers sagen dörffte, unbe-
dachtsame procedeuren nimmermehr, solang die christenheit gestanden,
erhört noch geleßen worden. Was Ihre Fürstliche Gnaden ratione securitatis
woll erwehnet, daß sollen die stendt, nisi plane caeci esse velint et absque
omni circumspectione et prudentia procedere, woll in acht nehmen und
drauß der Schwedischen bößes vornehmen erkennen, indeme daß sie
wollen, daß sich die stendt insolidum et ut singuli vor der gelder zahlung
verobligiren sollen. Die Schweden mischen sich jetzt auch in die Frage der
Freilassung Eduards von Braganza, obwohl sie mit den Spaniern nichts zu
verhandeln haben. Französische Praktiken in Neapel zur Erregung eines
neuen Aufstandes. Spanische Friedensliebe, beleidigende Haltung Serviens
gegen Spanien. Keine Hoffnung auf Besserung der französischen Gesinnung
nach Volljährigkeit des Königs in zwei Jahren. – Schreiben an Bischoping .
eines Schreibens von Bischoping . Wie es zue Oßnabruck zugehe, seye auß
der weiße, und sehe er ie lenger ie weniger lust zum frieden, auch quovis
modo, bey den Schwedischen zu erheben. – [...]
W bei Peñaranda. Verabschiedung . Ob dan keine hoffnung zum frie-
den ? Peñaranda: Unlust Frankreichs und Schwedens; schwedische
Forderungen in puncto executionis und wegen Barzahlung von drei Millio-
nen . Ferners ließe sich bey den tractaten zue Oßnabruck mehr alß zuviell
spühren, daß sich fast die stende von Ihrer Kayserlichen Maiestet sowoll in
den consiliis alß sonsten separirten. Wie nun dießes die exteri meisterlich
zue ihrem vorthell zue fomentiren sich anglegen sein ließen und auch bey
etlichen geistlichen alsolche guete dispositiones zue ihrem vorhaben fünden,
so köndte er ihme anderst nichts bevorstehen laßen, dan daß sie denselben
mehr alß dem frieden nachgehen würden. Er betaure von hertzen des reichs
übelen zustandts, welcher bey alsolcher Separation consiliorum et animo-
rum eversionem totius status et interitum mitt sich pringen würde. Spanien
bleibt bei seinem Angebot vom 30. Januar unerachtet der verbesserten
Kriegslage und der neuen Forderungen Serviens. Dessen Rechnung auf
weitere lange Verhandlungen und entsprechende Einrichtung seiner Haus-
haltung . Will bei besserer Bezeigung der Franzosen nach Münster zurück-
kehren . W: Bei den Osnabrücker Verhandlungen geht ihm dießer
modus tractandi ia woll tieff zue hertzen, weils sie anderst nichts alß
interitum et dissolutionem imperii dabey erkennen kondten. Summum desi-
derium pacis hette man billig zu haben und dabey zu pleiben. Ob aber solo
isto desiderio et tanta facilitate, pusillanimitate et abiectione animi, welche
man bezeigt, der feynd, welcher in interitu Germaniae seinen nützen, glori
und ehr suche, werde bewogen werden konnen, daß köndten sie ihrestheilß
nicht begreiffen. Das contrarium wieße sich auch täglich mehrers auß, und
wan das reich die 2 millionen reichsthaler, bevorn die Schwedische militzi
abgedancktt, ihnen geben köntte und würde, hingegen aber von ihnen
cautionem sufficientem securitatis nit haben könten, so würde man sich erst
selbst den strick recht an den halß binden und zue der Schweden vortheill
sich ihnen cum vita, honore et omnibus bonis in die handt geben. Comte
Pineranda: Es seye dergleichen unbilliche und, wan ers sagen dörffte, unbe-
dachtsame procedeuren nimmermehr, solang die christenheit gestanden,
erhört noch geleßen worden. Was Ihre Fürstliche Gnaden ratione securitatis
woll erwehnet, daß sollen die stendt, nisi plane caeci esse velint et absque
omni circumspectione et prudentia procedere, woll in acht nehmen und
drauß der Schwedischen bößes vornehmen erkennen, indeme daß sie
wollen, daß sich die stendt insolidum et ut singuli vor der gelder zahlung
verobligiren sollen. Die Schweden mischen sich jetzt auch in die Frage der
Freilassung Eduards von Braganza, obwohl sie mit den Spaniern nichts zu
verhandeln haben. Französische Praktiken in Neapel zur Erregung eines
neuen Aufstandes. Spanische Friedensliebe, beleidigende Haltung Serviens
gegen Spanien. Keine Hoffnung auf Besserung der französischen Gesinnung
nach Volljährigkeit des Königs in zwei Jahren. – Schreiben an Bischoping .