Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 VI 5
1648 VI 5
Freitag [...] –
Schreiben Buschmanns und Bischopings
W bei den Ksl.
. Ob sie nun endlich den frieden mittgebracht oder ob sie
denselben alhie schließen und machen woltten. Ksl.: Sie wünschten
einen guetten frieden zue Oßnabruck geschloßen zu haben oder zue deßen
beförderung alhie mehrere anleitung zu finden, alß sie noch inclination zue
Oßnabruck bey den Schwedischen verspührten. W wird von Buschmann/
Bischoping den dortigen Stand kennen; Oxenstierna hat vor ihrer Abreise
gestern mit den Ständen verhandelt und auf 9 Millionen Gulden für die
Armee bestanden, worüber sich auch einige Protestanten beklagen. Sie
Kayserliche wüsten aber nit, waß man sich darauff zu verlaßen und ob es
denjenigen, welche sich verlauhten laßen, man müste anders zue den sachen
thuen, damitt die Schwedische zu der raison gebracht, solches ihnen ein
rechter ernst seye. Ungezweiffelt seye es zwarn, daß verscheidene
abgesandte nunmehr gnugsamb zu erkennen anfangen, daß die Schwedische
zumaln keinen lust noch willen, den frieden zu schließen, und daß endlich
das gantze Teutschland, wan chur-, fürsten und stende mitt Ihrer Kayser-
lichen Mayestet nit anderst zusahmenhaltten, zue grund werde gehen
müeßen. Ob sie aber solches ihren herrn principaln gebührender maßen
überschreiben und boni consiliarii officium dabey praestiren, das köndten
sie nit wißen. Ihrerseihts manglete zwarn nit an guetten erinnerungen, es
weren aber einige, welche sich von den exteris berehden ließen, alß wan es
von ihnen nur zue dem end geschähe, damit in favorem Hispanorum der
krieg in Teutschlandt lenger continuirt würde. Man sollte aber das werck
unpaßionirt examiniren, so würde es ye ein halbsinniger mensch erkennen
können, daß die exteri dem Teutschland die friedensruhe noch nit gönne-
ten . Warüber hinc inde discurrirt worden, waß der Servient iüngsthin
zue Oßnabruck in gegenwahrt etlicher gesandten herauß gesagt, daß der-
jenig ein narr und gar ein ignorant politicus sein müste, welcher sich bevor-
stehen ließe, daß indeme die cron solche speesa zue der campaigne bereits
angewendet, vor deren endigung und effect würde den frieden schließen.
Oxenstierna hat sich gestern beklagt, daß die Stände nicht über 4 Millionen
gehen wollten, und erklärt, er müsse darüber nach Schweden berichten;
vorher könne er zu dem ksl. Friedensinstrument nicht Stellung nehmen.
[...] Der modus tractandi zue Oßnabruck, welchen etliche stende angefan-
gen , bezeigte beraits in effectu, daß solche dem gegentheill nur zum vor-
thell , aber nit zue befürderung des friedens gereichig sein köndte. Ihre
Kayserliche Mayestet müsten es gedülden, daß man hinder ihre gesandten
her verscheidene sachen vorgenohmmen und zu schließen sich understan-
den . Der Oxenstirn hette sich aber bey dießer letzter conferenz, alß die
stende ihme die bedeutung gethan, daß wan sie Schwedische sich auff das
extradirtes instrumentum nit erklehren würden, daß alßdan sie solches mitt
den Kayserlichen gesandten vornehmen und derentwegen vereinigen wür-
den , fast betrohlich vernehmen laßen, wan sie solches zu thuen gedächten,
so würden sie erst spühren, ob solches der rechte wegk, den frieden bey der
cron Schweden zu befürderen. Sie die Kayserliche vermerckten aber wohl,
daß er dies werck apprehendirte, wüste aber nit, ob die abgesandte sich
alßo behertzet bezeigen und dardurch den rechten wegk zum frieden
eröffnen würden, dan dießerthalben, und ob an Ihre Kayserliche Mayestet
nomine statuum zu schreiben, sie noch in deliberation gestanden. W:
Hat immer gefürchtet, es köndte und würde kein fried wehren, alß lange
die Schwedische einen solchen vorthell bey den tractaten, etiam contra in-
tentionem quorundam, in handen behielten. Oxenstiernas Reisepläne
zeigen, wie daß sie bey aller bißher erzeigter facilitet und freygebigkeitt
keinen frieden noch haben wollen. In aufgefangenen schwedischen Schreiben
soll dieße intention klärlich exprimirt sein. Ksl.: Bestätigen den Sach-
verhalt , der Inhalt der Schreiben soll ihnen noch mitgeteilt werden. Oxen-
stierna hat ihnen Nachrichten vorgehalten, wonach Piccolomini und Reu-
schenberg
Johann Freiherr von Reuschenberg (gest. um 1651), bayerischer General, seit 1647 in
ksl. Dienst, vgl. ADB XXVIII S. 296ff. Piccolomini übernahm das Kommando der ksl.
Hauptarmee, nachdem Melander in der Schlacht bei Zusmarshausen 1648 V 17 gefallen
war.
an die Spitze der Armee gestellt und die Konzessionen an die
Protestanten wieder aufgehoben werden sollen. Letzteres haben sie als Ver-
leumdung zurückgewiesen, ersteres mit den schwedischen Kriegsanstren-
gungen erklärt, zumal Schweden nach Abschluß seiner Satisfaktion und der
gravamina inter status imperii keinen Kriegsgrund mehr habe, während die
Forderung nach einer in dieser Höhe in Schweden selbst als unerfüllbar
bezeichneten Militärsatisfaktion nur den schlechten Friedenswillen zeige.
Oxenstierna hat jedoch weiter auf Bewilligung dieser Summe vor weiteren
Beratungen über Zahlungsweise und Zahlungsmöglichkeiten bestanden.
Wie nun dießes ein materiam hinc inde discurrendi geben und praesen-
tem periculosissimum imperii statum erwogen, haben die herrn Kayserliche
über den itzigen tractandi modum zwarn mitt großer discretion und mode-
ration geklagtt, rem ipsam aber fundamentaliter berührt und ihre mainung
dahin eröffnet, daß alßo lang kein fried im reich zue hoffen, biß daran die
stendt Ihre Kayserliche Mayestet in denen consiliis und handlungen recht
beystehen und, wie es die Schwedische und protestirende contra Caesarem
et catholicos gemacht, itzo ingesambt den exteris zuesprechen. Es were von
etlichen gesandten der vorschlagh geschehen, daß nomine statuum an die
königin in Schweden umb moderation der militzi satisfaction zu schreiben.
Dies were ein gewünschter handell für die Schwedische abgesandte, dan
dardurch sie mehr zeitt gewinnen und moram, quam quaerunt, anderen
beymeßen und sich verscheidener weiße bey den handlungen endschüldigen
köntten. Es weren sonsten bey dießer militzi satisfaction viele und dem
reich hoch anglegene sachen zue consideriren, indeme die Schwedische
anderst nit suchten, alß die stende auff einer unerschwinglichen sumb ein-
willigung zu berehden und darnach pro assecuratione die glegenste und
beste plätz hinc inde in imperio zu behaltten, und, underdeßen sie von der
Kayserlichen und anderer militzi satisfaction nichts woltten bestendiglich
willigen laßen, suchten sie dieselbe an sich zu ziehen oder doch zue einem
gefehrlichen malcontento und unwillen zue permoviren. Wie nun occa-
sione periculorum imminentium gerehdet und kein anders medium alß der
rechtschaffenen zusamensetzung gefunden, erinnert W im Namen Kurkölns
an die Unterzeichnung der Pfälzer Artikel, nachdem der von den Schweden
zur Vorbedingung gemachte Vergleich zwischen Kassel und Darmstadt ge-
troffen ist. Ksl. Versprechen weitere Bemühungen, doch sollen sie auf Be-
fehl des Kaisers von den Schweden eine Erklärung über das ganze Projekt
verlangen, in dem der Pfälzer Artikel enthalten ist, und nicht durch Wieder-
aufnahme von Einzelfragen Gelegenheit zu weiteren Verzögerungen geben.
Sie Kayserliche vermerckten aber wohl, daß die Schwedische alle absprung
suchten, sich dreyer ursachen halber darüber zu erkleren: 1. Weiln sie nun
zumahln keinen sinn noch willen, eben die Pfaltzische sach zue underschrei-
ben , wie sie dan solches öffters gnugsamb zu erkennen geben und er Volmari
es ihnen einmahl gesagtt und vorgehaltten, deßen sie nur gelachet, und wan
ihnen monirt würde, daß dieße sach gleichwoln mitt den Franzosischen,
wie ihnen wohl bewust, verglichen und concertirt, so nehmen sie dieße auß-
sagh , daß sie ihrestheilß nichts depositirt, und was sie darauf vor dießen
mitt ihren confoederirten abgerehdet, anderen nit zu weißen noch zue
nötigen hetten. 2. Gedächten sie die Hessen Casselische satisfaction anderst
nicht zu underschreiben und zue acceptiren, alß daß nur von den geist-
lichen , darauff sie es intendiren und davon es die landgräffin praetendirt,
die 600 000 reichsthaler ohne anderer sonst contribuirender stendt zuthuen
soltten erlagt werden. Daß nun viele von den stenden der meinung, wan
man den Schwedischen in puncto satisfactionis militiae gnug thette, alßdan
würde der schluß im übrigen erfolgen, darin würde man sich wie auch in
dem vorigen bey dem puncto satisfactionis coronarum und anderen mehr
nachgegebenen sachen betrogen finden. Es hette under anderen der Oxen-
stirn bey ihnen Kayserlichen zu vermelden nit geschewet, die stendt hetten
pro militia mehr nit alß 4 millionen willigen wollen. Er wüste nun schon
den modum agendi mitt ihnen. Wan er nun wegen seines postulati ihnen
nur noch 6 wochen starck zusprechen thue, würden sie schon, wie in andern
mehr sachen biß dato beschehen, von sich selbsten kommen und anpraesen-
tiren . Dießer discursus hatt mehrer veranlaßung geben, der Schwedi-
scher unbillicher procedeur halber mitt mehrerm anregung zu thun. – [...]
Schreiben an Bischoping . – [...] Abordnung
Vgl. APW [ III D 1 S. 231f ] .
des Stadtrates bei W: Ser-
vien hat die Stadt aufgefordert, sich aller Freudenkundgebungen beim
heutigen spanisch-staatischen Friedensfest zu enthalten. W: Ohne der
stadt despect, auch ohne offension beider vergliechener partheyen kann das
schlecht geschehen. – Mitteilung der Stadt: Es soll bei dem ursprünglich
Geplanten bleiben. – Beschreibung des Friedensfestes.
W bei den Ksl.
denselben alhie schließen und machen woltten. Ksl.: Sie wünschten
einen guetten frieden zue Oßnabruck geschloßen zu haben oder zue deßen
beförderung alhie mehrere anleitung zu finden, alß sie noch inclination zue
Oßnabruck bey den Schwedischen verspührten. W wird von Buschmann/
Bischoping den dortigen Stand kennen; Oxenstierna hat vor ihrer Abreise
gestern mit den Ständen verhandelt und auf 9 Millionen Gulden für die
Armee bestanden, worüber sich auch einige Protestanten beklagen. Sie
Kayserliche wüsten aber nit, waß man sich darauff zu verlaßen und ob es
denjenigen, welche sich verlauhten laßen, man müste anders zue den sachen
thuen, damitt die Schwedische zu der raison gebracht, solches ihnen ein
rechter ernst seye. Ungezweiffelt seye es zwarn, daß verscheidene
abgesandte nunmehr gnugsamb zu erkennen anfangen, daß die Schwedische
zumaln keinen lust noch willen, den frieden zu schließen, und daß endlich
das gantze Teutschland, wan chur-, fürsten und stende mitt Ihrer Kayser-
lichen Mayestet nit anderst zusahmenhaltten, zue grund werde gehen
müeßen. Ob sie aber solches ihren herrn principaln gebührender maßen
überschreiben und boni consiliarii officium dabey praestiren, das köndten
sie nit wißen. Ihrerseihts manglete zwarn nit an guetten erinnerungen, es
weren aber einige, welche sich von den exteris berehden ließen, alß wan es
von ihnen nur zue dem end geschähe, damit in favorem Hispanorum der
krieg in Teutschlandt lenger continuirt würde. Man sollte aber das werck
unpaßionirt examiniren, so würde es ye ein halbsinniger mensch erkennen
können, daß die exteri dem Teutschland die friedensruhe noch nit gönne-
ten . Warüber hinc inde discurrirt worden, waß der Servient iüngsthin
zue Oßnabruck in gegenwahrt etlicher gesandten herauß gesagt, daß der-
jenig ein narr und gar ein ignorant politicus sein müste, welcher sich bevor-
stehen ließe, daß indeme die cron solche speesa zue der campaigne bereits
angewendet, vor deren endigung und effect würde den frieden schließen.
Oxenstierna hat sich gestern beklagt, daß die Stände nicht über 4 Millionen
gehen wollten, und erklärt, er müsse darüber nach Schweden berichten;
vorher könne er zu dem ksl. Friedensinstrument nicht Stellung nehmen.
[...] Der modus tractandi zue Oßnabruck, welchen etliche stende angefan-
gen , bezeigte beraits in effectu, daß solche dem gegentheill nur zum vor-
thell , aber nit zue befürderung des friedens gereichig sein köndte. Ihre
Kayserliche Mayestet müsten es gedülden, daß man hinder ihre gesandten
her verscheidene sachen vorgenohmmen und zu schließen sich understan-
den . Der Oxenstirn hette sich aber bey dießer letzter conferenz, alß die
stende ihme die bedeutung gethan, daß wan sie Schwedische sich auff das
extradirtes instrumentum nit erklehren würden, daß alßdan sie solches mitt
den Kayserlichen gesandten vornehmen und derentwegen vereinigen wür-
den , fast betrohlich vernehmen laßen, wan sie solches zu thuen gedächten,
so würden sie erst spühren, ob solches der rechte wegk, den frieden bey der
cron Schweden zu befürderen. Sie die Kayserliche vermerckten aber wohl,
daß er dies werck apprehendirte, wüste aber nit, ob die abgesandte sich
alßo behertzet bezeigen und dardurch den rechten wegk zum frieden
eröffnen würden, dan dießerthalben, und ob an Ihre Kayserliche Mayestet
nomine statuum zu schreiben, sie noch in deliberation gestanden. W:
Hat immer gefürchtet, es köndte und würde kein fried wehren, alß lange
die Schwedische einen solchen vorthell bey den tractaten, etiam contra in-
tentionem quorundam, in handen behielten. Oxenstiernas Reisepläne
zeigen, wie daß sie bey aller bißher erzeigter facilitet und freygebigkeitt
keinen frieden noch haben wollen. In aufgefangenen schwedischen Schreiben
soll dieße intention klärlich exprimirt sein. Ksl.: Bestätigen den Sach-
verhalt , der Inhalt der Schreiben soll ihnen noch mitgeteilt werden. Oxen-
stierna hat ihnen Nachrichten vorgehalten, wonach Piccolomini und Reu-
schenberg
Johann Freiherr von Reuschenberg (gest. um 1651), bayerischer General, seit 1647 in
ksl. Dienst, vgl. ADB XXVIII S. 296ff. Piccolomini übernahm das Kommando der ksl.
Hauptarmee, nachdem Melander in der Schlacht bei Zusmarshausen 1648 V 17 gefallen
war.
Protestanten wieder aufgehoben werden sollen. Letzteres haben sie als Ver-
leumdung zurückgewiesen, ersteres mit den schwedischen Kriegsanstren-
gungen erklärt, zumal Schweden nach Abschluß seiner Satisfaktion und der
gravamina inter status imperii keinen Kriegsgrund mehr habe, während die
Forderung nach einer in dieser Höhe in Schweden selbst als unerfüllbar
bezeichneten Militärsatisfaktion nur den schlechten Friedenswillen zeige.
Oxenstierna hat jedoch weiter auf Bewilligung dieser Summe vor weiteren
Beratungen über Zahlungsweise und Zahlungsmöglichkeiten bestanden.
Wie nun dießes ein materiam hinc inde discurrendi geben und praesen-
tem periculosissimum imperii statum erwogen, haben die herrn Kayserliche
über den itzigen tractandi modum zwarn mitt großer discretion und mode-
ration geklagtt, rem ipsam aber fundamentaliter berührt und ihre mainung
dahin eröffnet, daß alßo lang kein fried im reich zue hoffen, biß daran die
stendt Ihre Kayserliche Mayestet in denen consiliis und handlungen recht
beystehen und, wie es die Schwedische und protestirende contra Caesarem
et catholicos gemacht, itzo ingesambt den exteris zuesprechen. Es were von
etlichen gesandten der vorschlagh geschehen, daß nomine statuum an die
königin in Schweden umb moderation der militzi satisfaction zu schreiben.
Dies were ein gewünschter handell für die Schwedische abgesandte, dan
dardurch sie mehr zeitt gewinnen und moram, quam quaerunt, anderen
beymeßen und sich verscheidener weiße bey den handlungen endschüldigen
köntten. Es weren sonsten bey dießer militzi satisfaction viele und dem
reich hoch anglegene sachen zue consideriren, indeme die Schwedische
anderst nit suchten, alß die stende auff einer unerschwinglichen sumb ein-
willigung zu berehden und darnach pro assecuratione die glegenste und
beste plätz hinc inde in imperio zu behaltten, und, underdeßen sie von der
Kayserlichen und anderer militzi satisfaction nichts woltten bestendiglich
willigen laßen, suchten sie dieselbe an sich zu ziehen oder doch zue einem
gefehrlichen malcontento und unwillen zue permoviren. Wie nun occa-
sione periculorum imminentium gerehdet und kein anders medium alß der
rechtschaffenen zusamensetzung gefunden, erinnert W im Namen Kurkölns
an die Unterzeichnung der Pfälzer Artikel, nachdem der von den Schweden
zur Vorbedingung gemachte Vergleich zwischen Kassel und Darmstadt ge-
troffen ist. Ksl. Versprechen weitere Bemühungen, doch sollen sie auf Be-
fehl des Kaisers von den Schweden eine Erklärung über das ganze Projekt
verlangen, in dem der Pfälzer Artikel enthalten ist, und nicht durch Wieder-
aufnahme von Einzelfragen Gelegenheit zu weiteren Verzögerungen geben.
Sie Kayserliche vermerckten aber wohl, daß die Schwedische alle absprung
suchten, sich dreyer ursachen halber darüber zu erkleren: 1. Weiln sie nun
zumahln keinen sinn noch willen, eben die Pfaltzische sach zue underschrei-
ben , wie sie dan solches öffters gnugsamb zu erkennen geben und er Volmari
es ihnen einmahl gesagtt und vorgehaltten, deßen sie nur gelachet, und wan
ihnen monirt würde, daß dieße sach gleichwoln mitt den Franzosischen,
wie ihnen wohl bewust, verglichen und concertirt, so nehmen sie dieße auß-
sagh , daß sie ihrestheilß nichts depositirt, und was sie darauf vor dießen
mitt ihren confoederirten abgerehdet, anderen nit zu weißen noch zue
nötigen hetten. 2. Gedächten sie die Hessen Casselische satisfaction anderst
nicht zu underschreiben und zue acceptiren, alß daß nur von den geist-
lichen , darauff sie es intendiren und davon es die landgräffin praetendirt,
die 600 000 reichsthaler ohne anderer sonst contribuirender stendt zuthuen
soltten erlagt werden. Daß nun viele von den stenden der meinung, wan
man den Schwedischen in puncto satisfactionis militiae gnug thette, alßdan
würde der schluß im übrigen erfolgen, darin würde man sich wie auch in
dem vorigen bey dem puncto satisfactionis coronarum und anderen mehr
nachgegebenen sachen betrogen finden. Es hette under anderen der Oxen-
stirn bey ihnen Kayserlichen zu vermelden nit geschewet, die stendt hetten
pro militia mehr nit alß 4 millionen willigen wollen. Er wüste nun schon
den modum agendi mitt ihnen. Wan er nun wegen seines postulati ihnen
nur noch 6 wochen starck zusprechen thue, würden sie schon, wie in andern
mehr sachen biß dato beschehen, von sich selbsten kommen und anpraesen-
tiren . Dießer discursus hatt mehrer veranlaßung geben, der Schwedi-
scher unbillicher procedeur halber mitt mehrerm anregung zu thun. – [...]
Schreiben an Bischoping . – [...] Abordnung
Vgl. APW [ III D 1 S. 231f ] .
vien hat die Stadt aufgefordert, sich aller Freudenkundgebungen beim
heutigen spanisch-staatischen Friedensfest zu enthalten. W: Ohne der
stadt despect, auch ohne offension beider vergliechener partheyen kann das
schlecht geschehen. – Mitteilung der Stadt: Es soll bei dem ursprünglich
Geplanten bleiben. – Beschreibung des Friedensfestes.