Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 V 16
1648 V 16
Samstag Publikation des spanisch-staatischen Friedens
(vgl. APW III D 1 S. 227ff).
Peñaranda/Brun bei W. Gespräch über den Vollzug des Friedens und
namentlich von Servien vorher eingeworfene letzte Schwierigkeiten. Spani-
scher Friedenswillen gegenüber Frankreich. W: Nachricht von einem
beabsichtigten Angriff der Türken auf Ungarn. Peñeranda: Dieße zei-
tung würde gewiß von Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht in Bayern her-
kommen und die conclusion darauff erfolgt sein, daß desto mehr der fried
zu befördern. Nun mangele es an Spanien, wie er die zeugnuße bey Gott
und den menschen zu finden, gewiße nit, man soltte anderen nur recht-
schaffen zusprechen und sich nit verleiten laßen. Alß lange die protesti-
rende in puncto gravaminum des Churbayerischen abgeordneten Dr. Kreb-
sen sich zu bedienen gewust, hetten sie ihme guette wortt geben. Da sie nun
ihr intent erreicht, da verspührte man schon ein anderen modum, wie er die
nachrichtung hette, welchergestaldt sich die protestirende gegen Ihre Chur-
fürstliche Durchlaucht in Bayeren bezeigten. Seinestheilß begerte er, zue
einem mehrerm christenbluethvergießen nit zu rahten. Daß man aber sub
spe tam incerta pacis und darunten so viell betriegligkeit stecke, sich die
wapffen gleichsamb in handen binden ließe, wüste er nit, ob solches dem
frieden würde befürderlich sein. Den Schweden, alß welche mitt Franck-
reich ein anders absehen, alß den frieden noch zu schließen, hetten, were
woll bey dießem procedendi modo, und würden endlich bey alsolchem
ersehendem vorthell so hochmütig werden, daß sie nichts wieder geben,
sondern noch alles übrige würden haben wollen. Spanien würd unbeschul-
deter weiße von ihnnen insimulirt, alß wan sie daß reich zue undertrucken
gedächten. Wan man aber woltte zuruckgedencken, so würde sich auch bey
dem ertzstifft Cölln, andere exempla zu geschweigen, das contrarium
erkennen laßen, indeme sie propriis sumptibus ohne begerte recompens dem
ertzstifft Cölln aßistirt und Ernesto Bavariae duci die ab hostibus
recuperata restituirt, auch mit der Pfalz gleichergestallt gedacht weren.
Neapel. Kampagne des Erzherzogs.
(vgl. APW III D 1 S. 227ff).
Peñaranda/Brun bei W. Gespräch über den Vollzug des Friedens und
namentlich von Servien vorher eingeworfene letzte Schwierigkeiten. Spani-
scher Friedenswillen gegenüber Frankreich. W: Nachricht von einem
beabsichtigten Angriff der Türken auf Ungarn. Peñeranda: Dieße zei-
tung würde gewiß von Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht in Bayern her-
kommen und die conclusion darauff erfolgt sein, daß desto mehr der fried
zu befördern. Nun mangele es an Spanien, wie er die zeugnuße bey Gott
und den menschen zu finden, gewiße nit, man soltte anderen nur recht-
schaffen zusprechen und sich nit verleiten laßen. Alß lange die protesti-
rende in puncto gravaminum des Churbayerischen abgeordneten Dr. Kreb-
sen sich zu bedienen gewust, hetten sie ihme guette wortt geben. Da sie nun
ihr intent erreicht, da verspührte man schon ein anderen modum, wie er die
nachrichtung hette, welchergestaldt sich die protestirende gegen Ihre Chur-
fürstliche Durchlaucht in Bayeren bezeigten. Seinestheilß begerte er, zue
einem mehrerm christenbluethvergießen nit zu rahten. Daß man aber sub
spe tam incerta pacis und darunten so viell betriegligkeit stecke, sich die
wapffen gleichsamb in handen binden ließe, wüste er nit, ob solches dem
frieden würde befürderlich sein. Den Schweden, alß welche mitt Franck-
reich ein anders absehen, alß den frieden noch zu schließen, hetten, were
woll bey dießem procedendi modo, und würden endlich bey alsolchem
ersehendem vorthell so hochmütig werden, daß sie nichts wieder geben,
sondern noch alles übrige würden haben wollen. Spanien würd unbeschul-
deter weiße von ihnnen insimulirt, alß wan sie daß reich zue undertrucken
gedächten. Wan man aber woltte zuruckgedencken, so würde sich auch bey
dem ertzstifft Cölln, andere exempla zu geschweigen, das contrarium
erkennen laßen, indeme sie propriis sumptibus ohne begerte recompens dem
ertzstifft Cölln aßistirt und Ernesto Bavariae duci die ab hostibus
recuperata restituirt, auch mit der Pfalz gleichergestallt gedacht weren.
Neapel. Kampagne des Erzherzogs.