Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 I 14
1648 I 14
Dienstag Schreiben aus Osnabrück
– Nassau bei W: Ernst
hat, da er in Osnabrück unabkömmlich ist, ihn ersuchen lassen, bei den
Mediatoren im Namen des Kaisers darzulegen, was fur ein groses impedi-
mentum pacis die von den Franzosen Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht in
Bayern durch den veldmarschalck Touraine beschehene auffkündigung des
armistitii seye, mit begehren, nachdem sie herrn mediatores biß daher die
friedensbefurderung, allermaßen aus viel deroselben actionibus zu ver-
spühren gewest, sich so rühmblich angelegen sein laßen, daß es also noch
furthin und zwarn desto mehrer thun wolten. Die Mediatoren haben sich
darauf bezogen, daß sie mit Kriegssachen nichts zu tun hätten, die Ver-
handlungen von den Ksl. ganz nach Osnabrück gezogen worden seien und
sie jetzt nicht sähen, was sie darin thun kondten oder solten. In discursu
hetten vermeldet, daß das beste were, nicht allzuviel zu trawen, sondern
sich in verfaßung, wie sie nicht zweiffleten, daß Churbayern thun werde,
was immer muglich zu stellen. Diese Warnung haben die Mediatoren ihn an
Kurbayern mitzuteilen ermächtigt, jedoch nicht in ihrem, sondern zur Ver-
meidung von Mißtrauen gegen die Mediation in seinem eigenen Namen.
Spanisch-französische Verhandlungen, staatische Vermittlung. Wegen
Katalonien soll es wie bei dem früheren Stillstand in den Niederlanden
gehalten werden; in Portugal soll Frankreich rein defensiv helfen können;
wegen Lothringen haben die Franzosen die Restitutionsandeutung wieder
zurückgezogen, auf Drängen der Staaten aber nochmal nach Paris zu
berichten übernommen; in Casale wünschen die Franzosen das unum-
schränkte Besatzungsrecht für 30 Jahre, die Staatischen gehen auf 15
Jahre. Keine neuen Nachrichten aus Osnabrück. Die neuen schwedischen
Forderungen
Vgl. die schwedische consignatio differentiarum inter utrumque proiectum pacis 1648 I 9
(Druck: J. G. Meiern IV S. 847–856 ).
haben die Brandenburger dahin excusirt, daß Schwedische
darauff, allermasen ihn der Oxenstern selbst in vertrawen hette angedeu-
ttet , nicht bestehen würden, und were das begehren allein darumb gesche-
hen , weyln die Kayserisch- und catholische temperamenta et media vorge-
pracht , die dem instrumento gantz zuendgegen, welches nova postulata
weren und ihnen dergleichen zu thun nicht verwehrt werden kondte. Wan
die catholische weichen, alßdan auch die Schwedische ihr begehren weitters
nicht manuteniren würden. [...]
hat, da er in Osnabrück unabkömmlich ist, ihn ersuchen lassen, bei den
Mediatoren im Namen des Kaisers darzulegen, was fur ein groses impedi-
mentum pacis die von den Franzosen Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht in
Bayern durch den veldmarschalck Touraine beschehene auffkündigung des
armistitii seye, mit begehren, nachdem sie herrn mediatores biß daher die
friedensbefurderung, allermaßen aus viel deroselben actionibus zu ver-
spühren gewest, sich so rühmblich angelegen sein laßen, daß es also noch
furthin und zwarn desto mehrer thun wolten. Die Mediatoren haben sich
darauf bezogen, daß sie mit Kriegssachen nichts zu tun hätten, die Ver-
handlungen von den Ksl. ganz nach Osnabrück gezogen worden seien und
sie jetzt nicht sähen, was sie darin thun kondten oder solten. In discursu
hetten vermeldet, daß das beste were, nicht allzuviel zu trawen, sondern
sich in verfaßung, wie sie nicht zweiffleten, daß Churbayern thun werde,
was immer muglich zu stellen. Diese Warnung haben die Mediatoren ihn an
Kurbayern mitzuteilen ermächtigt, jedoch nicht in ihrem, sondern zur Ver-
meidung von Mißtrauen gegen die Mediation in seinem eigenen Namen.
Spanisch-französische Verhandlungen, staatische Vermittlung. Wegen
Katalonien soll es wie bei dem früheren Stillstand in den Niederlanden
gehalten werden; in Portugal soll Frankreich rein defensiv helfen können;
wegen Lothringen haben die Franzosen die Restitutionsandeutung wieder
zurückgezogen, auf Drängen der Staaten aber nochmal nach Paris zu
berichten übernommen; in Casale wünschen die Franzosen das unum-
schränkte Besatzungsrecht für 30 Jahre, die Staatischen gehen auf 15
Jahre. Keine neuen Nachrichten aus Osnabrück. Die neuen schwedischen
Forderungen
Vgl. die schwedische consignatio differentiarum inter utrumque proiectum pacis 1648 I 9
(Druck: J. G. Meiern IV S. 847–856 ).
darauff, allermasen ihn der Oxenstern selbst in vertrawen hette angedeu-
ttet , nicht bestehen würden, und were das begehren allein darumb gesche-
hen , weyln die Kayserisch- und catholische temperamenta et media vorge-
pracht , die dem instrumento gantz zuendgegen, welches nova postulata
weren und ihnen dergleichen zu thun nicht verwehrt werden kondte. Wan
die catholische weichen, alßdan auch die Schwedische ihr begehren weitters
nicht manuteniren würden. [...]