Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 XII 26
1647 XII 26
Donnerstag Mitteilung Peñarandas: Französische Erklä-
rung wegen Lothringen und spanische Antwort.
Chigi bei W. Die Franzosen fordern alle während der Verhandlungen in
Italien gemachten Eroberungen, während diese Klausel bisher nur für die
Niederlande galt. Aus Paris sind Weisungen eingetroffen, wonach die Ge-
sandten in nichts mehr nachgeben, sondern einfach auf ihren Forderungen
bestehen sollen. Wie die sachen mit dem frieden im reich und die tractatus
zu Oßnabruck gangen, wist er nit. Dorthinuber hab er dieser tag ahn alle
catholische, auch ahn Churcollen und Bayern absonderlich geschrieben,
bekomme aber von niemandten andwort. Zue diesen schreiben sey er genöt-
tigt worden, weyln iungsthin im Churbayerischen voto publice vermeldet,
auch anderwerz von den Kayserlichen außgeben worden seye, daß der
Pabst necessitatem wol erken und doch nit helffen wolle, er nuncius auch
hier nit contradicirt, wodurch uberall tacitus consensus sedis apostolicae
praesupponirt werden wolle; dannenhero er zum Churmainzischen direc-
torio , litteris ahn herrn canzler Reigersperger, copiam brevis apostolici, was
er deßhalben befelcht seye, eingeschickt und ad protocollum publicum
imperii zu pringen begert
Zu dem Breve Zelus Domini (rückdatiert auf) 1644 X 5 (Druck: J. G. Meiern IV
S. 861 ) vgl. K. Repgen , Protest.
. Von dergleichen hab er vor diesem, weyln ihm
nichts communicirt, nichts gewust. Indem nun aber offenbar werde, was
fur ein gefehrliche scissur under den catholischen von etlichen vornehmen
sich bezaige, die sich auf Pabstlichen consensum zu lainen oder der negli-
genz ihn nuncium zu beschuldigen vermainten, daß auch etliche neoterici
theologi deßen sich gebrauchen thetten, und werde er nun nichts ahn sich
manglen laßen, den Pabstlichen dissensum und sein nuncii bey den trac-
taten biß herzu erwiesenen fleiß nottiger orthen noch weitters zu demon-
striren . [...]
rung wegen Lothringen und spanische Antwort.
Chigi bei W. Die Franzosen fordern alle während der Verhandlungen in
Italien gemachten Eroberungen, während diese Klausel bisher nur für die
Niederlande galt. Aus Paris sind Weisungen eingetroffen, wonach die Ge-
sandten in nichts mehr nachgeben, sondern einfach auf ihren Forderungen
bestehen sollen. Wie die sachen mit dem frieden im reich und die tractatus
zu Oßnabruck gangen, wist er nit. Dorthinuber hab er dieser tag ahn alle
catholische, auch ahn Churcollen und Bayern absonderlich geschrieben,
bekomme aber von niemandten andwort. Zue diesen schreiben sey er genöt-
tigt worden, weyln iungsthin im Churbayerischen voto publice vermeldet,
auch anderwerz von den Kayserlichen außgeben worden seye, daß der
Pabst necessitatem wol erken und doch nit helffen wolle, er nuncius auch
hier nit contradicirt, wodurch uberall tacitus consensus sedis apostolicae
praesupponirt werden wolle; dannenhero er zum Churmainzischen direc-
torio , litteris ahn herrn canzler Reigersperger, copiam brevis apostolici, was
er deßhalben befelcht seye, eingeschickt und ad protocollum publicum
imperii zu pringen begert
Zu dem Breve Zelus Domini (rückdatiert auf) 1644 X 5 (Druck: J. G. Meiern IV
S. 861 ) vgl. K. Repgen , Protest.
nichts communicirt, nichts gewust. Indem nun aber offenbar werde, was
fur ein gefehrliche scissur under den catholischen von etlichen vornehmen
sich bezaige, die sich auf Pabstlichen consensum zu lainen oder der negli-
genz ihn nuncium zu beschuldigen vermainten, daß auch etliche neoterici
theologi deßen sich gebrauchen thetten, und werde er nun nichts ahn sich
manglen laßen, den Pabstlichen dissensum und sein nuncii bey den trac-
taten biß herzu erwiesenen fleiß nottiger orthen noch weitters zu demon-
striren . [...]