Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 XII 1

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1647 XII 1
Sonntag Sannazaro bei W. Notifikation der Volljährig-
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keit und des Regierungsantritts des Herzogs von Mantua

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Karl III. Gonzaga (1629–1665), Hg. von Mantua 1637.
. Klagen über die
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Franzosen wegen Mißachtung der Mantuaner Interessen.

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W bei Peñaranda. Hat sich so viell möglich gehüetet, daß man nicht auff die
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negste discursus schlagen möchte. Es ist aber der comte Pineranda insoweith
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wieder dahin gefallen, indeme er gefragtt, waß sie doch von Oßnabruck
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hetten? Von seines königs tractaten woltte er nit sagen, befunde aber etiam
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praeter religionis damna tot ac tantas iniustitias, daß er nit sähe, wie Gott
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den friedenschluß verleihen oder ad executionem werde kommen laßen;
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und seye zu befahren, daß Gott viellmehr straff alß consolation darauff
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schicken werd, bevorab denjenigen, welche sothanen frieden dergestaldt
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durchzutringen vermeinten und die protestirende und den gegentheill so
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obstinat machten. I. H. G.: Ob er mitt dem graffen von Trautmans-
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torff von dießer sachen nie gerehdet? Pineranda hatt darauff von ja
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geandtworttet, daß er von Trautmanstorff auch ihme offt und vielmaln ein
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und das andere nicht einzugehen oder zue änderen versprochen hab, end-
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schuldige sich aniezo (maßen der duca di Terranova an ihnen Pineranda
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geschrieben und I. H. G. er woll zeigen köntte) am Kayserlichen hoff da-
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mitt , daß in den getruckten proiectis viele sachen sich befunden, die er nit
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bewilliget hette, maßen er mitt seinen notatis und memorialien beym
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Kayser bescheinen woltte, und habs das ansehen, daß er die gantze schuld
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auff dem Vollmari legen woltte. Sonsten were auß allem klarlich zu sehen,
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daß die Schweden und andere keinen lust zum frieden tragen, weiln sie ihre
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armeen de novo starck recrutiren und verstercken. Von herzen thue es ihme
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leid, daß Churbayern sich so verleiten laße; man solle ad principium Martii
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an ihnen gedencken, ob die coronae alßdan dergestaldt de pace reden und
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so guete freund eins und des anderen pleiben werden. Sein könig hette dem
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Kayser, daß er nit trawen soltte, gerahten, maßen auch bey dießer post
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100 000 reichsthaler allein ad intentionem der recrüden dem Kayser zuge-
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schickt worden, und soltten noch mitt negsten ad eundem finem 100 000
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reichsthaler folgen; darauff fragend, waß von dem Melander und den
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Churbayerischen underhabenden völckeren doch für zeittung wehre?

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I. H. G.: Sie hetten davon nichts gewißes. Pineranda: Es seye ein
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notabel werck, daß seither der coniunction Churbayerens mitt Ihrer
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Kayserlichen Mayestet man von wenigem effecten alß zuvorn, da die
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Kayserliche allein gestanden, höre; man wiße fast immittelß von keinen
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einzigen abbruch. I. H. G.: Menningen

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Memmingen wurde seit Beendigung des Stillstandes mit den Schweden im September von
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bayerischen Truppen belagert und 1647 XI 24 eingenommen.
würde durch die Churbaye-
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rische belägert. Pineranda: Daß es darumb, damitt Churbayeren desto
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mehr versichert und darauff die Winterquartier in Schwaben und Francken
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desto ehender und beßer haben könne, geschehe. [...] Seine Entscheidung

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zu weiteren Artikeln ist den Franzosen zugestellt worden, die aber ihre
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Antwort schon eine Woche verzögern und von den Mediatoren gemahnt
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werden sollen. Man sehe augenscheinlich, daß sie nur wegen des Neapoli-
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tanischen auffstands die sachen auffzuziehen begeren. Man soltte doch ein-
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maln gedencken, obs ihnen Franzosen ein rechter ernst zum frieden seye, da
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sie bey dießen tractaten newe krieg alß 1. mitt Portugall, 2. Catalonien, 3.
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Neapel, 4. mitt dem herzog de Modena anspinnen thetten, welche doch
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nicht in ihrer macht weren zue extinguiren. Er wolle die Separation der
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catholischen und uncatholischen, ia dissension, so sie zwischen den catholi-
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schen selbst seminirten, geschweigen.

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[...]

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