Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 XI 28

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1647 XI 28
Donnerstag Nassau bei W. Bestürzt, daß Ihrer Kayser-
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lichen Mayestet und den catholischen alßo schwer zugesetzet würde. Er
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zweiffelte nicht, I. H. G. würden die ursach, und wer in specie in Ihre
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Kayserliche Mayestet tringen thette, gnugsamb wißen; für sein theill
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beklagte sehr, daß er zue dießen tractaten kommen und sein gewißen be-
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schweren soll; biß dato hetten sie in etlichen wochen von Ihrer Maiestet
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kein schreiben ohne beilagen von Churbayeren, darinnen nur den frieden
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quovis modo et conditionibus, auch authoritate Caesarea absolute zu
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machen angetrungen würde, empfangen. Bey gestriger post aber weren
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ihnen befelch (welchen er eröffnet und nacher Oßnabruck seinen collegis
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geschickt) zukommen, warinnen außtrucklich endthaltten, daß sie Kayser-
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liche gesandte bey den conferenzen die catholische und protestirende ver-

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nehmen , woh es noch einige difficulteten abgebe, selbige per media hinzu-
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legen sich mögligst bemühen, da solches aber in einen und anderen ie nicht
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zu erhaltten, Ihrer Mayestet solches ohne abrumpirung der tractaten, dero
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allergnädigsten befelch einzuholen, gebürend berichten soltten; dahero sie
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iezo mehr interpositores seyen, alß daß man gleich mitt dem Kayserlichen
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schwert alßo absolute den durchschlag machen wolle. Der Vollmar hette
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ihme iüngst vor seinem abreyßen auch noch etwas offenbart, welches er
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graff noch niemaln hette wißen müeßen, und bekenne, daß das proiectum
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pacis sonderlich in puncto gravaminum gantz noch keine verglichene sach
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were, sondern nur dergestaldt abgeredt, daß man vermaint, die catholische
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darin consentiren würden. Er graff bate gleichwol, solches in secreto zu
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haltten, damitt ihme nicht etwas wiedriges darauß endstehen möchte.

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W bei Chigi. Dieser hat Nachricht, daß auf das Schreiben Kurkölns an den
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König von Frankreich wegen Beendigung des Stillstandes eine Antwort an
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die hiesigen Gesandten geschickt, von diesen aber mit dem Bemerken
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zurückgesandt worden ist, daß sie es wegen der ietzigen coniuncturen gar
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nicht rahdtsamb hielten, dan der könig die reunion mitt vorbehalttung der
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neutralitet cum corona Galliae in effectu so gar hoch nit empfunden und
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gleichsamb approbirte. W: Schreiben Briennes an Fenff

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Henri Auguste de Loménie, comte de Brienne (1595–1666), französischer Staatssekre-
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tär . – Denis de Poitiers, comte de Fenff, Domherr und Geheimer Rat in Lüttich, war
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in Lütticher Sachen im Herbst 1647 in Paris gewesen und hatte dort auch wegen des
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Kölner Waffenstillstandes verhandelt.
. Warauff
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der herr nuncius nach verleßung sich, damitt man des königs intention, und
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wie dieße ministri nur überall öel ins fewr schütten, klärlich sehe, froh
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bezeigtt. Schreiben der Königin von Schweden an Kurbayern

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Königin von Schweden an Kurbayern 1647 X 15/25 (Druck: M. C. Londorp VI
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S. 227ff).
, weren aller-
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hand seltsame sachen darin, alßo daß er nicht sähe, welcher gestaldt Chur-
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bayeren mit Schweden sich einiger gestaldt außer des generalfriedens würde
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vergleichen oder versicheren können. [...] Und würde sich Churbayern
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auch von Franckreich mitt gueten wortten allein nit versichert haltten kon-
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nen . Schulden des Lütticher Kapitels.

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Wegen der quartieren und sonst anderer einfallender difficulteten halber
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im nahmen der Churcöllnischen legation wie auch I. H. G. privatsachen
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halber wird Lintz mit Kommission an die Ksl. und Mainzer nach Osna-
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brück
abgefertigt.

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