Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 X 6
1647 X 6
Sonntag Ernst bei W. Als er den Franzosen die Aufhebung des
Stillstandes notifiziert und unter Berufung auf Schreiben Kurbayerns nach
Paris versichert hat, daß dieser Schritt sich nicht gegen Frankreich richte,
haben die Gesandten geantwortet, sie zweifelten nicht, es werde alldorten
frembd vernomen sein und hetten nun zu erwartten, was von darauß werde
verordnet und befohlen werden. Alsobald auf dieses hab conte Servient
heraußgefahren, diß were die rechte manier, den krieg de novo anzufan-
gen ; mit den Schweden seyen socii belli, von denen sich nit separiren noch
sie laßen konden. Man sei Kurbayern in der Pfälzer Frage, wegen Ausdeh-
nung der bayerischen Quartiere und Beibehaltung der Plätze im Württem-
bergischen entgegengekommen, doch habe der französische Gesandte vom
Kurfürsten einen schlechten Bescheid bekommen. Während d’Avaux ab-
milderte , daß dannoch die empfangene resolution nicht böß gewesen seye,
setzte Servien seine Anschuldigungen gegen den Kurfürsten fort. Auf die
Frage Longuevilles hat Ernst geantwortet, er glaube an einen Friedensschluß
innerhalb von zwei Monaten, der Servient aber ridendo, noch wol in 6
monaten sey kein hoffnung auf den frieden zu machen. Die Landgräfin wird
nach Auskunft der Franzosen mit 800 000 Reichstalern zufrieden sein.
[...]
Stillstandes notifiziert und unter Berufung auf Schreiben Kurbayerns nach
Paris versichert hat, daß dieser Schritt sich nicht gegen Frankreich richte,
haben die Gesandten geantwortet, sie zweifelten nicht, es werde alldorten
frembd vernomen sein und hetten nun zu erwartten, was von darauß werde
verordnet und befohlen werden. Alsobald auf dieses hab conte Servient
heraußgefahren, diß were die rechte manier, den krieg de novo anzufan-
gen ; mit den Schweden seyen socii belli, von denen sich nit separiren noch
sie laßen konden. Man sei Kurbayern in der Pfälzer Frage, wegen Ausdeh-
nung der bayerischen Quartiere und Beibehaltung der Plätze im Württem-
bergischen entgegengekommen, doch habe der französische Gesandte vom
Kurfürsten einen schlechten Bescheid bekommen. Während d’Avaux ab-
milderte , daß dannoch die empfangene resolution nicht böß gewesen seye,
setzte Servien seine Anschuldigungen gegen den Kurfürsten fort. Auf die
Frage Longuevilles hat Ernst geantwortet, er glaube an einen Friedensschluß
innerhalb von zwei Monaten, der Servient aber ridendo, noch wol in 6
monaten sey kein hoffnung auf den frieden zu machen. Die Landgräfin wird
nach Auskunft der Franzosen mit 800 000 Reichstalern zufrieden sein.
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