Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 VII 23

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1647 VII 23
Dienstag Longueville/d’Avaux bei W. [...] Longeville:
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Es thette ihme herzlich leyd, daß alßo mitt I. H. G. land und plätzen umb-
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gangen und verfahren würde. Er hette bei anfang der Furstenaw beläge-
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rung gern gesehen, daß man sich, wie dan die Schwedische sich dazue nit
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ungeneigt zu sein bezeigt, in einige tractaten mitt ihnnen eingelaßen, und
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solche tractaten wegen einiger promptualiteten nit weren verabsäumet.
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Jetzt weisen die Schweden alle Vorstellungen damit zurück, daß W die
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Neutralität nicht gewollt habe. W: Hat den Präliminarvertrag für
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sicherer gehalten als Abmachungen mit einem abhängigen General. Wegen
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der ihm zur Last gelegten Vertragsbrüche hat er sich dem Urteil des Kon-
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gresses
unterwerfen wollen, doch sind die Schweden darauf nicht eingegan-
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gen
. Die Neutralität wäre kein dienliches medium gewesen, weil er damit
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auf die Wiedergewinnung des Stiftes hätte verzichten müssen, zu der er sich
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ratione vocationis et religiones catholicae verpflichtet fühlt. D’Avaux:
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Salvius hat bei erneuten Vorstellungen wieder darauf bestanden, daß die
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praeliminaria nit vor die stein und häußer, sondern die darin ligende besat-
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zung gemacht. W: Dieser Einwurf ist gnugsamb refutirt, und were ia
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landskündig, daß sie die Oßnabruckische stadt und residenzhauß Vörden
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vigore praeliminarium in der sicherheit haltten und gleichwohl die garni-
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sounen darinnen einen wegk alß den anderen zue übung aller hostiliteten ge-
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braucht . Dergleichen dubia, welche sie itzo moviren, hetten sie nit durch

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ihre kriegsmacht via facti zue interpretiren, sondern solches von anderen
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endscheiden laßen sollen. I. H. G. sahen auch nicht, wie daß sie nit de
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fracta fide publica praeliminarium zu beschuldigen und ein anders begnü-
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gen alß cum restitutione ablatorum thuen köntten. Würden alßdan die
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coronae, welche die praeliminaria geschloßen, oder der gantze conventus
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vor guett ansehen, daß die plätze mitt keinen oder gar geringen praesidiis
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ohne übung einiger hostilitet besetzet werden soltten, würden I. H. G. sich
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demselben bequehmen. Der cron Franckreich reputation were dabey mitt
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interessirt, daß die praeliminaria gehaltten würden, und wan sie herrn
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plenipotentiarii darauff ie alsolche große reflexion nicht machen woltten,
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so hetten sie gleichwoll das interesse religionis nicht so ganz zu abandoni-
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ren . In Wiedenbrück wird jetzt protestantisch gepredigt, im Amt Fürstenau
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sind Prädikanten eingesetzt worden. Die cron Franckreich gebe zue Rom
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und anderwerts vor, daß sie durch die mitt den Schweden und Hessen
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habende confoederation die catholische religion erhielten. I. H. G. köndten
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hiervon, wie auch andere, keine zeugnuß geben, weiln sie deroselben nit ein
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einzige pfarr, wie es sowohl vigore confoederationis alß praeliminarium
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ihrer aigner bekendtnuß nach hette geschehen sollen, biß dato noch erhal-
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ten . Vorgänge in Neuss. Longueville: Der dortige Pfarrer ist freiwillig
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gegangen, weil er sich an Ws Hof besser befindet. Wan nun die pastores
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sich dergestaldt absentirten, so nehmen die andere occasion, locum et cathe-
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dram zue occupiren. W: Der Lebensunterhalt ist ihm in Neuss durch
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unerträglich hohe Schatzungen unmöglich gemacht worden. D’Avaux:
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Bestätigt diese Angaben. Salvius hat ihm auf Erinnerung an die Bestim-
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mungen
des Bündnisses geantwortet, daß der punctus religionis ista in con-
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foederatione anders nit alß durante bello zu verstehen und sie verpflichtet,
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die religion in dem befindlichen stand zu laßen. W: Man sieht, wie
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wenig Frankreich für die Religion erreicht hat, indeme es cessante bello die
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Schwedischen dahin nit verstehen und durante bello, waß sie versprochen,
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gleichfalß invertiren. Weitere Klagen über das schwedische Verhalten in
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Fürstenau und Wiedenbrück. Wenn Oxenstierna empfünde, daß man von
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dießen, was geschehen, rhedete, so müste er daran sein, daß dergleichen nit
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mehr vorgehen und den laesis satisfaction gegeben werden möchte. Lon-
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gueville
zu d’Avaux: Sie müsten den sachen etwas weiters nachdencken
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und die glegenheit in acht nehmmen, daß man mitt dem Oxenstirn und
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Salvio der sachen halber zugleich rheden möchte. Ersucht W zur Förderung
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des Abschlusses zwischen Frankreich und dem Reich. W: Die Franzo-
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sen
würden selbsten zeugnuß geben können, wie eyfferig, alsolchen frieden
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zu beförderen, sich beyde Churfürstliche Durchlauchten zue Cölln und
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Bayern anglegen sein laßen, und wie getrewlich sie sich auch darin bemü-
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het , vermeinten auch, weyln Franckreich gleichwoln solang seine satisfac-
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tion gehabt, mitt den Schweden auch isto in puncto geschloßen, sie hetten
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zumaln keine ursach, sich ferners auffzuhaltten. Comte d’Avaux: Der
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punctus satisfactionis were zwarn vorm jahr mitt ihnnen insoweith zur

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richtigkeitt gebracht, es müste aber auch securitas dabey geben werden,
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warinnen die Kayserliche itzo allerhand difficultet machten, so mit Ver-
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weigerung
des elsässischen Titels und Zurückhaltung der Lehen der Stifter
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Metz, Toul und Verdun

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Zu den neuen Forderungen der Franzosen bezüglich ihrer Satisfaktion vgl. F. Dickmann
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S. 406ff.
. Dießemnegst were auch es zumaln gantz unbil-
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lich , daß sie mitt dem reich ein frieden machen und des Kaysers seiner erb-
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landen assistenz in favorem Hispanorum sich über den halß ziehen soltten;
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wie ihnnen dan einmahl beßer, itzo den krieg zue continuiren, alß sich der
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anderwerttig bevorstehenden gefahr und unglegenheit zue underwerffen.

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I. H. G.: Wegen des Elßäßischen titulß hetten sie sonderlich noch nichts
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vernohmmen. Wegen Ihrer Kayserlichen Mayestet erbkönigreich und lan-
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den hülff den Spanischen zu leisten, were bißhero mehrers gerehdet, und
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ihnen woll wißend, daß die protestirende ihnen hierin keinen beifall
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geben. Comte d’Avaux: Es were nit ohne, daß die protestirende hierin
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ein andere meinung, wie es dan ihnnen die Brandenburgische ins gesicht
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gesagt. Daß were der danck, den sie von ihnnen hetten, da sie gleichwohl so
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viell für sie gethan. Priori saeculo hette es von selbigem hauß auch einer
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dergestaldt gemacht. Ihre Churfürstliche Durchlaucht in Bayern aber, die
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erkendten dießer sachen guete befuegnuß, und daß hierinn die securitet
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ihres friedens bestehen werde; woltten alßo nit zweiffelen, Ihre Churfürst-
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liche Durchlaucht zue Cölln würden ihren herrn brueder hierin secundi-
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ren . I. H. G.: Ihre Churfürstliche Durchlaucht zue Cölln würden den
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frieden gern beförderen helffen. Es hette gleichwohl Franckreich, indeme
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sie de securitate propria alßo sorgfalttig, Ihrer Churfürstlichen Durch-
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laucht nit zu verdencken, daß sie auff ihrer von Gott anvertrawter ertz-
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und stiffter securitet tam in spiritualibus quam temporalibus vor allem mitt
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bedacht sein müsten, hetten sich gegen sie die herrn Franzosischen pleni-
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potentiarien und die cron eines beßeren versehen, alß das man dero land
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und leuten bey der Hessischen zumaln unbillichen satisfaction dem Calvi-
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nismo dergestaldt undergeben und omnem quietem et securitatem bey einem
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solchen frieden benehmmen wolle. Comte d’Avaux: Die Hessische
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satisfactio were auff 800 000 reichsthaler, so viell die geldsumb anbelangt,
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moderirt, und begerten sie nur einige landschafften pfandtweiß dafür ein-
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zubehaltten . Es würde sich auch in ihr Franzosischen außgegebenem instru-
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mento pacis nit befinden, daß Franckreich Ihrer Churfürstlichen Durch-
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laucht ertz- und stiffter damitt beschwert. W: Daß die Summen der
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Hessischen intention nach den ertzstifftern Meinz und Cölln, nebenst der
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abdey Fulda, stifftern Paderborn und Münster woltten auffgebürdet wer-
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den . Daß nun solches a parte Franckreich in dem instrumento pacis nit
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exprimirt, damitt were den sachen nit abgeholffen, weiln ohne Franckreich
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Hessen solches nit begeren noch behaubten köndte. Es ließe sich auch die
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religion nit bey der vorgeschlagener hypothec und der status ecclesiarum
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salviren. Franckreich füegte in dießer sachen und angenohmmenem unbilli-

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chen patrocinio ein solch betruck und betrang dem land und leuthen zue,
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daß sie Gotts zorn und straff über sich ziehen müßten. Man wüßte woll,
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daß sie selbst in ihrem gewißen der sachen unbilligkeitt erkenneten, und
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were dabey eine schand, daß die cron Franckreich ihren stipendiariis nit
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soltte bey alsolcher unbefuegsambkeitt einrehden können, dörffen oder
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wollen. Ihre Churfürstliche Durchlaucht würden das eußerist lieber auß-
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stehen und alles Gott befehlen, ehe sie sich, ihre kirchen und nachkommen
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in eine ipso bello beschwerlichere calamitet und verandtworttung bey Gott
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stecken soltten. Churmeinz und andere weren deßgleichen resolvirt, und
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würde Franckreich alles darauß endstehendes unheyll bey Gott sonderlich
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zu verandtwortten haben, weiln sie die Casselische den catholischen der-
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gestaldt übern halß gezogen. Comte d’Avaux: Die catholische hetten
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sich mitt Spanien zue sehr vertiefft und ursach dazue geben, daß Franck-
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reich sich mitt den uncatholischen confoederiren müeßen. Man soltte
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helffen, daß sie ihre begerte securitet von den Kayserlichen bekehmen,
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alßdan würden sie auch beßer anderen zusprechen können. W: Wenn
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der Abschluß zwischen Frankreich und Spanien erfolgt, der im Frühjahr
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künstlich verzögert worden ist, entfällt die Schwierigkeit mit dem Kaiser.
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Will gern den Friedensschluß befördern, erinnert sich aber auch, waß vor
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schöne promessen, alß man Breysach und Philipsburg begert, den catholi-
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schen gethan; es were aber ein schlechter effectus darauff erfolgt, und
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möchte es eben bey der Hessischen satisfaction so zugehen. Sie weren der
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catholischer zuneigung gnugsamb in effectu versichert, sie müsten auch ein-
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maln ein rechte prob von sich geben. Die catholische hetten mitt Spanien
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keine confoederation gemacht, sich pro religione conservanda deren gra-
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tuito offerirter hülff allein und niemalß gegen Franckreich bedient.
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Franckreich hette hingegen bey der Hessischen confoederation von sich
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verstoßen und verwießen, wie es ihnnen dan mehrmalß explicirt. Duc
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de Longeville: Sie hetten yederzeitt den catholischen zum besten gerehdet,
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und wüste nit, daß durch die Hessische confoederation sie die catholische
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außgeschloßen. Comte de Avaux hinzusetzend: Er müste bekennen,
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daß man bey der Hessen gemachten confoederation etwas versehen, indeme
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man den statum Germaniae so wol nit gewust, hetten auch viell pro
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religione gerehdet, aber die wahrheit zu bekennen nicht gerichtet, außer
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daß er die alternativam noch beim stifft Oßnabruck erhaltten, als die Ksl.
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schon auf seine Zustimmung zur völligen Überlassung an die Protestanten
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drangen. W: Dankt für diese Bemühungen; im übrigen haben die Ksl.
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sich damit entschuldigt, daß Braunschweig mit Anschluß seiner Truppen an
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die Schweden gedroht habe. Hätten die Franzosen sich nicht nur mit Wor-
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ten
widersetzt, sondern Turenne von militärischen Maßnahmen abgehalten,
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wäre nach Beteuerung der Ksl. Osnabrück und mehr für die Katholiken zu
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erhalten gewesen. Gegen Bewilligung der Alternation haben die Schweden
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versprochen, daß Königsmarck nichts gegen das Stift Osnabrück unter-
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nehmen
werde, sofort danach ist er vor Fürstenau gerückt. Longueville:

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Der Schwedischen procedeuren gefielen ihme nit, man soltte fried machen,
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damit man auß allen dießen händlen kehme, und die cron Franckreich zue
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ihrer satisfaction und securitet verhelffen, so würden sie andern auch beßer
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zusprechen können. W beim Abschied nochmals, wie ungüetlich den
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catholischen begegnet und wie hoch sie von Franckreich betruckt und
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betrangt würden. Und wie man auß dießer gantzen conferentz anderst nit
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abnehmmen können, alß daß die Franzosische ihre sachen zu beförderen
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begert, so hatt man ihnen gleichfalß zu verstehen geben, sie müsten es mitt
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der Hessischen satisfaction anderst richten und gedencken, daß sie selbsten
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nur 600 000 reichsthaler gefördert und selbige zu erhaltten vorgeschlagen,
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daß alle contribuenten sich damitt zu befreyen. Daß man nun einige geist-
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liche chur- und fürstenthumb allein nur in continuirende dienstbarkeitt und
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größeste gefahr spiritualium et temporalium constituiren woltte, daß were
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kein mittell zum frieden, den einer würde einzugehen begehren. etc. –
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Schreiben an Melschede wegen der Satisfaktion Gustafssons.

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