Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 III 30

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1647 III 30
Samstag Mitteilung d’Avaux’: W möge vermitteln, daß
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beide Mediatoren Lamberg aufsuchen und dessen Auftrag unverweilt an
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ihn und Longueville bringen.

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W bei Lamberg. Bericht über d’Avaux’ gestrige und heutige Äußerungen,
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so viell es alda gedient; Betonung der Tatsache, daß die Franzosen für die

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Stifter nicht allein eintreten, aber den Ksl. beistehen wollen. Lamberg:
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Erfreut über d’Avaux’ guete disposition; wird sich dem Vorschlag gemäß
3
zunächst an die Mediatoren wenden. W: D’Avaux selbst hat geraten,
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daß man ihnen nur recht zusprechen soltte. Stand der spanischen Verhand-
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lungen
. Schlägt zur Unterstützung von Lambergs Mission eine Deputation
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der Katholiken an Mediatoren und Franzosen vor. Lamberg: Einver-
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standen
.

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W bei Chigi. Gespräche mit Lamberg und d’Avaux. Da die Kayserliche
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der stiffter conservation gantz und zumalen darauff stelleten, daß die
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Frantzosische dabey mitt mehrerm ernst und würcklicher hülff assistiren
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müßten, so würden die herren mediatores ihnen recht zusprechen und
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remonstriren müeßen, daß mitt bloßen wortten der Schwedischen
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hochmuht und der protestirenden hartnäckigkeitt nit zu erweichen. Vor-
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schlag
der katholischen Deputation. Hingabe der württembergischen
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Klöster; mit dem Stand von 1624 in Augsburg sind die Protestanten nicht
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zufrieden; in Minden wollen sie die Alternation zwischen Braunschweig
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und Brandenburg nach Ws Tod. Chigi: Will Contarini informieren, die
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Deputation köntte auch nicht schaden, und were höchlich zu bethauren,
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daß man tali facilitate mitt den geistlichen güetteren und religionssachen
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umbgienge. Auf Trauttmansdorffs Klagen über seine entsprechenden Be-
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richte
nach Rom hat er geantwortet, daß er nothwendig berichten müßte
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und nichts hinderrücks zu sagen oder zu schreiben begerte, waß er nicht
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vorhin einem selbst gesagtt. Bey welchem discursu sich dan nit wenig
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betrübt zu sein bezeigt, daß dergestaldt schlecht dem catholischen weßen
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vorgestanden werde. In Paris sind etlicher gemühter zimblich kald und
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corrumpirt, Longueville zeigt keinen Eifer, nachdem Mazarin ihn mit
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Donationen für seine auf Fortsetzung des Krieges gerichteten Pläne gewon-
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nen
hat. Spanische Verhandlungen in ungünstigem Stand. W: Es were
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woll höchlich zu beklagen, daß zwischen dießen beeden cronen man den
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frieden nit machen und den Türcken beßer begegnen soltte. Sie hetten
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öffters den herrn graffen von Trautmansdorff des herrn nuncii
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wollmainender erinnerung nach ermahnet und gebetten, sich zue beförde-
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rung dießes friedens nacher Münster zu begeben und zugleich auß der
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Schwedischen und protestirenden press, darin sie ihnen zue Oßnabruck
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hieltten, zue mehrer der catholischen sach beförderung zu retten. Herr
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nuncius: Wunder und über wunder nehme es ihme, das sich der herr graff
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von Trautmansdorff dergestaldt zue Oßnabruck auffhaltten ließe, tägliches
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mehr nachgäbe und anderst nichts gewönne, alß daß man noch weitters und
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starcker in ihnen tringen thette. I. H. G.: Es weiße sich leyder tägliches
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mehr auß, wie daß durch mehrers nachsehen und nachgeben nichts zu
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gewinnen und der gegentheyll nur insolenter und impertinenter würde.
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Trotz Erhöhung des hessischen Satisfaktionsangebotes auf 600 000 Reichs-
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taler
besteht Oxenstierna auf Landabtretungen; mit dieser Erhöhung hätte
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man, zumal die Franzosen selbst nicht mehr gefordert haben, den Vergleich

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wohl treffen können. Bitte um Empfehlung an Contarini, der in dieser
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Sache verhandelt hat. Chigi: Es were woll nicht guett, daß man sich
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gegen die Schweden absque ulla praevia conditione damitt zuefrieden zu
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sein also weith erklert hette, und hette alsolche erklerung cum maiori fructu
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bey den Frantzosischen zue deren mehrer obligation geschehen können. Die
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sachen würden leyder in viele weeg vulnerirt und praecipitirt. Als auf seine
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Vorhaltungen, daß Longueville selbst nicht mehr als 600 000 für die Land-
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gräfin
gefordert habe, der duca lachend starcke instantias mitt ruhmb und
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lob der landgraffinnen meriten und qualitäten vorbracht und die praeten-
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sion an land und leuthen behaubten wollen, hette er ihme gesagtt, wie daß
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er seiner lachen müßte und nit glauben köntte, daß einem alsolchen herrn
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ernst, gegen seine selbst eigene parola und anbringen itzo die handlung zue
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unwiederbrincklichen schaden der catholischen religion soltte wollen
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schwerer machen. Auff allwelches vorhaltten er auch nichts zue andtwor-
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tten gewust. I. H. G.: Woltte doch bey dergleichen demonstrationibus
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und argumentis ad hominem bleiben und dem duc de Longeville, welcher
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sich gar zue passionirt bezaigte, nebenst dem comte d’Avaux, der hierin
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auch gar zue partheysch, recht cathegizziren, dan einmaln es nit sein köntte
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und müßte, daß man den Caßelischen land und leuthe überlaßen soltte, wie
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dan durch dießes mittell die protestantes per indirectum erhieltten, waß sie
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bey dem puncto gravaminum nit erzwungen. Wie nun dießes der herr
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nuncius woll apprehendirt, so hatt er auch allen fleiß darinn anzuwenden
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sich erbotten. Wegen der Gerüchte über die Ulmer Verhandlungen nit
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wenig perplex und sorgfältig, sonderlich weyln die Kayserliche itziger ihrer
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bezaigtten facilitet die ursach den Ulmischen particularhandlungen und
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separation von Ihrer Kayserlichen Maiestet zuschreiben thetten.

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W bei den Mainzern. Lambergs Mission, Vorschlag der Deputation. Main-
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zer : Wollen die Katholiken deshalb für morgen berufen.

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Chigi/Contarini bei W. Chigi: Sie waren nach Anhörung Lambergs bei
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den Franzosen, welche sie dan gar woll inclinirt zu sein befunden, der duc
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de Longeville sich auch viell anderst und beßer der catholischen und stiffter
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sachen halber alß vor wenig thagen veranlaßt. Wegen der Hessischen satis-
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faction were zwarn auff sein voriges bitten und depraediciren der
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landgräffinnen ihrer qualiteten und meriten gefallen, er hette ihme aber
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geandtworttet, daß sich seiner verwunderen und lachen müßte, indeme er
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sich bey der gantzen christenheit dardurch beschreyet machen würde, daß
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er ex nimia passione et affectu sein erstes wortt und begeren cum damno
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catholicae religionis umbkehren woltte. Weyln sie nun in dem haubtweßen
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die Frantzosische herrn plenipotentiarios also woll disponirt gefunden, so
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hetten sie ihnnen auch recht der Kayserlichen anligen und klagtten expli-
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cirt , daß nemblich dem werck lenger nit mitt wortten, sondern wercken zu
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helffen, auch daß es nit gnug seye, den Kayserlichen bey den tractaten mit
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wortten zue assistiren, da mitt größer der sachen laesion sie im feld den
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Schwedischen assistirten und den Kayser und catholische necessitirten, daß

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selbige in puncto gravaminum einzugehen, waß sie sonsten woll nit thuen
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würden. Der reiterirter ordre, auf die W die gute Haltung der Franzosen
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zurückführt, haben diese gedacht und alsolche erlangtt zu haben selbsten
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erfrewet. Wegen der den Schwedischen continuirter assistenz und darauß
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bey dießen tractaten in puncto gravaminum den catholischen erfolgtten
6
nachtheill hetten sie selbsten die dabey vorkommende rationes und motiva
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woll apprehendirt, sich in vertrawen auch gegen sie also weit heraußge-
8
laßen und versichert, daß deßwegen den Kayserlichen sich weiters zu
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beklagen die ursach auch soltte benohmmen werden. Die Einzelheiten ihrer
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Resolution sollen nicht an Lamberg mitgeteilt werden, von denen sie einen
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Mißbrauch bei den Spaniern befürchten, doch will d’Avaux in Osnabrück
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Trauttmansdorff gnugsamb assecuriren und sinceriren, daß die Frantzösi-
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sche wapffen nicht mehr den Schwedischen zue nachtheill der catholischen
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religion würden assistiren, sondern daß sie ihrestheilß mehrer der catholi-
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schen interesse zu beförderen gedächten, er aber hingegen von ihme die
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versicherung begeren, daß die Kayserliche auch nicht weiters nachgeben
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und constanter sich mitt den iniquis Suecorum et protestantium postulatis
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in religione wiedersetzen würden, dan sie in dem argwahn annoch begrif-
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fen , alß wan per Hispanos die Kayserliche sich möchten verleithen laßen,
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wan sich Franckreich recht engagirt hette, selbige cron, damitt sie sowohl
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bey ihren confoederirten alß allen protestirenden in unglimpff und feynd-
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schafft gesetzet würden, selbige allein stecken zu laßen, id est daß die
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Kayserliche, waß sie etliche tage mitt Franckreich den protestirenden ver-
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waigert , nachgehends absque praescitu Gallorum den Schweden und prote-
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stirenden einwilligeten. Wie nun mitt einem solchen procedendi modo den
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catholischen zumaln nicht gedienet, es Franckreich auch nit glegen, sich
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dergestaldt zue prostituiren und auff das eyß führen zu laßen, so woltten
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sie deßwegen guette versicherung haben. Und wan ihnnen der herr graff
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von Trautmansdorff, alß deßen sinceritet sie etwas traweten, alsolche geben
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köntte, so würde man in effectu spühren, daß Franckreich den Tourraine
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abförderen und auch die beyhülff der geldsmitteln der cron Schweden sub-
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trahiren würde. Und möchte allem ansehen nach, wan die Kayserliche bey
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den Franzosischen nur extra diffidentiam setzten, das werck noch woll
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weiter zue bringen sein, dan itzo fürerst der d’Avaux von Paryß auß befeh-
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ligt , den Schwedischen anzudeuten, wie daß Franckreich niemalß die
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wapffen zue nachtheill der catholischen religion ergriffen und geführt.
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Und weiln sie itzo verspührten, daß man sich deren hülff dergestaldt miß-
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brauchte und den Kayser, nachdeme die cron Schweden ihre satisfaction
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erhaltten, zue anderen der catholischen religion nachtheiligen postulatis in
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puncto gravaminum nötigen woltte, so würden sie ihre subsidia sowoll an
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volck alß geld subtrahiren. Bey allen dießen in högsten vertrawen gegebe-
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nen resolutionibus hette sich der duc de Longeville sehr woll intentionirt
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und eyffrig zue sein bezeigtt, dahero sie dan guette hoffnung schöpfften, es
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würde die sach noch einen guetten außschlagh gewinnen. Der comte

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d’Avaux würde auch ferner von dem herrn graven von Trautmansdorff
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begehren und ihnen wollmeintlich erinneren, daß wan die Schweden und
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protestirende sich nicht in wenig tagen zue beßerem accommodament
4
würden veranlaßen, daß er zwarn ein tagh oder zwey gleichsamb auff des
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d’Avaux interposition noch abwartten, wan sie aber auch darauff nicht
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flectiren oder accommodiren würden, ohne weiteren auffenthaldt sich
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nacher Münster begeben möchte, der gentzlicher mainung, sie würden
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alßdan näheren kauff geben und zugleich die Spanische tractaten mitt
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Franckreich zue Münster auch beßer befördert werden. W: Verspricht
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Geheimhaltung, will mit Trauttmansdorff reden; die katholische Deputa-
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tion
soll morgen beschlossen werden. Dießes haben sich die herren
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mediatores woll gefallen laßen und der Venetus vermeldet, wie das er auß
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allen rheden und umbstenden humanitus anderst nit urtheilen köntte, alß
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daß es den Franzosischen ernst seye und daß sie ihrem erbieten getrewlich
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nachzuesetzen gedächten, wan ihnnen nur a parte Caesareanorum recht
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vorgangen würde, solos enim hanc causam defendere non velle, sed
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coniunctim cum Caesare et catholicis. Der venezianische Vertreter in Paris

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Nani.
,
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durch den er die Religionsfrage auch hat unterstützen lassen, berichtet
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Äußerungen Mazarins, wonach an d’Avaux derart geschrieben worden sei,
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daß darauß die gantze christenheit erkennen soltte, daß man ahm könig-
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lichen hoff guett catholisch und der catholischen interesse auch beobachten
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woltte. [...]

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W bei d’Avaux. Dank für dessen Bemühungen. D’Avaux: Hat in
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dieser Sache gerade mit Longueville ein Schreiben nach Frankreich ausge-
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fertigt
, den er so woll inclinirt und disponirt befunden, daß er es nicht
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beßer wünschen konnen. Ihre näheren Absichten haben sie den Mediatoren
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vertraulich mitgeteilt; und weyln er deßwegen mitt dem herrn graffen von
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Trautmansdorff sich selber pro assecuratione sui regis selbst underreden
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müste, so würde deßwegen nichts vorgebracht werden, sondern ihr erbieten
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in generalibus mitt der offerta bestehen, daß sie abermalß in Franckreich
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schreiben und die negocia bester gestaldt et interesse catholicorum am
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königlichen hoff recommendiren woltten. Sonsten bestunde die sach
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darauff, daß sie von den Kayserlichen die versicherung haben möchten,
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Franckreich nicht bey seinem guetten willen und eyffer cum dispendio
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catholicae religionis in die außgab zu setzen. Bey allwelchem discursu er
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sich dan weitläuffiger elargirt und remonstrirt, wie übell es stehen woltte,
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wan sie cum Caesareanis pro religione zu stehen sich erbötten und alß deren
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secundi sich dahe sistirten, daß die Caesareani principaliores in lite davon
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außtretten und sie allein stehen laßen würden. I. H. G.: Es ließe sich
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Gotts gnad bey dießer sach würcklich verspühren, indeme des comte
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d’Avaux gueter wille also mitt denen von ihme gewünschten occasionen
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secundirt würde, und were der sachen nit wenig vorträglich, daß der duc de

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Longeville auch einen solchen Gott gefälligen eyffer bezaigtte. Was
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ratione constantiae et securitatis der Kayserlichen halber vermeldet, darin-
3
nen hette Franckreich recht, und würden Ihre Kayserliche Maiestet und die
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catholische ihnen hierin gnugsamb versicherung geben. Es were ihme
5
wißend, weßen sich die Kayserliche öffters wegen der Franzosischen wapf-
6
fen immerzu noch continuirender schädlicher würckung beklagt, und
7
würde er selbst erkennen, daß seine eingewendte officia nit so viell guets, alß
8
die Operation der wapffen schaden thuen köntte. Comte d’Avaux:
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Hierin würden die Kayserliche und catholische guette satisfaction bekom-
10
men , wan sie nur a parte Caesaris versichert weren, daß durch die
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Spanische consilia kein betrugh gegen sie vorhanden. [...] Man merckte
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täglich mehr und mehr, wie daß die Schwedische und protestirende der
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catholischen religion underdruckung sich anglegen sein ließen, und würde
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man derentwegen a parte Franckreich auch anderst bono modo zue den
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sachen thuen, wan nur die Kayserliche und catholische den protestirenden
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nit mehrers nachgebten, dan die ihme zukommene konigliche befelche dieße
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conditiones zue salvirung der stiffter, und was von dem puncto grava-
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minum dependirte, annectirt hetten, daß Ihre Kayserliche Maiestet, Ihre
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Churfürstliche Durchlaucht in Bayeren auch davon nit zu weichen und noch
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mehrers nachzugeben gedächten. Er hette guette nachricht und wüste
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sicherlich, daß ihrer etliche damitt umbgiengen, einen der catholischen
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religion nit zugethanen Kayser zu machen. Wie dießes nun gantz gegen der
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cron Franckreich intention, also würde man auch beßer auffmercken, dan
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des Taciti dictum den protestirenden woll zue appliciren: Dum fiunt pares,
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superiores esse volunt. I. H. G.: Die schreibens nacher Franckreich
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würden woll guett fallen, weyln sie unter seiner hand und direction. Der
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Schwedischen und protestirenden zue der catholischen religion vertilgung
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zielende intentiones und consilia hetten billig propter tam varios et funestos
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effectus in Franckreich sollen bekand sein, wie sie dan deßwegen öffters
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wollmeinende und trewherzige erinnerung gethan. Und weiln nunmehr
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allerseits alsolche gefehrliche weittaußsehende vorhaben bekand, so müste
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man auch unanimi consilio, animo et viribus sich dawieder setzen. Die
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catholische hetten niemaln zue anderer intention alß pro religione sua et
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conservatione status imperii die wapffen ergriffen, würden dabey beharren
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und mitt Franckreich gern in guetter verstendnuß deßwegen stehen.

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Comte d’Avaux: Die guette verstendnuß und zusammensetzung were
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nöttig und dienlich, darzue er dan gern cooperiren woltte und sich recht
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gegen den graven von Trautmansdorff expectoriren. Der duc de Longeville,
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wie er zuvor vermeldet, were pro catholica religione sehr eyffrig und hette
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verscheidene sachen dem secretario angeben, deren er sich noch nicht
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undernehmmen dörffen, were aber froe, daß es von ihme geschehen und es
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also in ihrer beeder nahmen vorbracht würde. Es hette auch der duc de
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Longeville dießen seinen guetten eyffer und willen mitt dießem bestettiget,
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daß man keine sach halb thuen müßte, sondern sich, wie es der sachen

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1
beschaffenheit und nottörfft erförderte, recht bezaigen. Gemelten ducis
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guetes naturell were der sachen sehr vorstendig, dan ob er zwarn zue
3
Oßnabruck vermögh der instruction absolute ohn weiter fragen negociiren
4
köntte, so köntte doch, wan ein ander nit woll intentionirter zue Münster in
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ista autoritate alß der duc de Longeville were, einen woll öffters mitt ver-
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scheidenen dubiis und remonstrationibus, daß hette man so sollen oder
7
können thuen, irr machen. Dießes thette er duca aber nicht, sondern were
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mitt seinen verrichtungen gantz woll zufrieden, derentwegen er dan desto
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mehr animirt und nunmehr pro catholicis vom königlichen hoff authorisirt
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nacher Oßnabruck sich wiederumb begeben köntte. I. H. G.: Alle
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catholische würden Gott fleißig bitten, daß er zue seinem weiters unsterb-
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lichen rhumb zue seinem selbst eigenen contento die vorhabende
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negociation fortsetzen möchte, und würde er selbst bey sich befinden, wie
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hochnöhtig es seye, der Schwedischen hochmuht beyzeitten zu begegnen,
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wie dan der cron Franckreich gar zu verkleinerlich, daß sich der Salvius
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verlauthen laßen, wegen des stiffts Oßnabruck gedächte Schweden, bevor
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sie es laßen wollen, mitt Franckreich in die haar zu kommen. Die unbillig-
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keitt dießer praetension bey dem stifft Oßnabruck hetten sie ihme offters
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remonstrirt. Und weyln sie wegen Minden ratione des termini anno 1624
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der catholischen hingegen eingefürte woll begründete demonstrationes nit
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annehmmen wollen, so hetten die Kayserliche das medium alternationis
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inter catholicos et acatholicos vorgeschlagen. Daß nun dießes die Schwedi-
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sche auch nicht acceptirten und Franckreich den terminum confoederationis
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anni 1618 vorruckten, da were ihnnen a parte Franckreich woll zu begeg-
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nen , dan dato etiam isto termino anni 1618, daß es in selbigen stand
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wiederumb gesetzet werden soltte, so were ia unlaugbar, daß damals das
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capitulum liberam electionem gehabtt und keinen herrn angenommen, der
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nit angelobt, sich der catholischen religion zu bequehmen und die Pabst-
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liche confirmation zu erhaltten. Comte d’Avaux: Dießes were eine
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guete erinnerung, und woltte er sich deren drauß erfolgenden rationibus
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und argumentis woll bedienen. [...] Ulmer Verhandlungen. [...]

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W bei Nassau/Lamberg. Katholische Deputation. Hat d’Avaux gar wohl
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der sachen gewogen und animirt zu sein befunden. Es müßte aber das
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fundamentum totius rei auff der Kayserlichen und catholischen bestendig-
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keitt gesetzet werden. Die Mediatoren sind der Franzosischen assistenz
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insoweith versichert, wan man an Kayserlicher seiten nur nicht weiter zu
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gehen resolvirt, und so viell sie bey dem d’Avaux vernohmmen, würde das
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werck nachmaln zue der catholischen religion besten durch eine depesche
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morgen am königlichen hoff recommendirt werden. [...] Lamberg: Die
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Mediatoren haben ähnlich berichtet. Es were aber mitt wortten den sachen
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nit abgeholffen, dan alßlangh die Franzosische ihre subsidia nit abzügen
42
und den Touraine abführten, so langhe würden ihre officia keinen effect
43
haben. Sie Kayserliche würden woll nichts nachgeben, wan sie nit von
44
anderen verlaßen und in eine unumbgengkliche necessitet praecipitirt

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1
würden. [...] Nach Peñaranda ist es den Franzosen kein ernst zum frieden.
2
Die Saphoysche praetension und andere züghen sie in dieße tractaten und
3
säßen gleichsamb nur dahe zu vernehmmen, ob nicht ein und anderer sich
4
gegen Spanien mitt etwa einer altten anförderung angebte, damitt sie sich
5
deßen annehmmen, die friedenshandlung dardurch auffhaltten und invol-
6
viren köntten. [...] W: Weyln zwischen beeden cronen die vornehmb-
7
ste sache wegen so verscheidener landschafften und ansehenlichen plätzen
8
adiustirt, so müßte man auch pro bono christianitatis in dießen geringeren
9
sachen sehen, wie das werck noch voneinander zu bringen. Der Französi-
10
schen erbieten und die notige separation der völcker anbelangend, darin
11
würde man verhoffentlich auch satisfaction pro bono catholicorum bekom-
12
men , wan man nur die sach nit übereylete, dan zue abförderung des
13
Touraine albereits guette veranlaß- und vertröstung geschehen. – [...]

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