Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 III 23
1647 III 23
Samstag Bericht Buschmanns: Auf seine Vorstellungen
hat Trauttmansdorff zugesagt, vor weiteren Konzessionen bezüglich der
Stifter d’Avaux’ Rückkehr abzuwarten. Durch Nassau hat Trauttmans-
dorff die Mediatoren gebeten, den Franzosen zuzusprechen, da sich wegen
der französischen Unterstützung Schweden so hartnäckig zeige. Die
spanisch-staatischen Verhandlungen hält er nun für völlig richtig, zwischen
Frankreich und Spanien müsse es innerhalb drei Tagen zum Schluß oder
Scheitern der Verhandlungen kommen. Zwischen Volmar und Salvius soll
eine Konferenz zur Redaktion des Friedensprojektes stattfinden.
Krebs/Ernst bei W. Trotz ihrer und Trauttmansdorffs Bemühungen waren
die Salzburger nicht zur Ablegung des Votums in der Pfalzfrage bereit. Als
sie Salvius ersuchten, Schweden möge sich nicht dem widersetzen, worin
sich der Kaiser, Frankreich und die Reichsstände einig seien, hat dieser ge-
antwortet , vermerckten wol daß Churbayern das Pfalzische wesen gern vor
erst richtig sehen, sie aber hingegen lieber daß vorher den gravaminibus
abgeholffen; wan hierzu Churbayern ihre officia thun wurd, solten sie sich
auch in ienem zu befurderung Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht intention
wol bezeigen. Dem sie Churbayerische replicirt, daß Ihre Churfürstliche
Durchlaucht in dem negotio gravaminum alberaiz viel gethan und schon
mehr bewilliget worden were, alß bey Gott und im gewissen verandtwort-
lich , und were auch darahn nichts gelegen, welcher sach vor oder nach
würde abgeholffen, weyln doch eins ohn abhandlung des andern fur nicht
gultig zu achten. Salvius hat wieder auf der Autonomie und den Stiftern
bestanden und die Klagen der Osnabrücker gegen W wiederholt. Der Alten-
burger und der Weimarer haben ihnen gestern versichert, sie unterstützen
Bayern voll in der Pfalzfrage, Oxenstierna habe auf ihr Drängen die
Pfälzer zu einem Kompromiß wegen der Oberpfalz mahnen lassen; sie
rieten zu einer Deputation an die Schweden. Da dieser Vorschlag nicht
abhanden zu laßen, wird W um Unterstützung ersucht und die für diesen
Fall vorgesehene Proposition mitgeteilt. W: Ihm kommt der Altenburg-
und Weimarischen erpiethung und anpringen frembd und schier bedenck-
lich vor, sorgen, daß was anders darhinden und es dahin angesehen, occa-
sion zue haben, den schluß der particularconditionen halber contra Chur-
bayern zu verlaithen. Welches beede herrn Churbayerische, sonderlich
der Dr. Krebß also nicht admittirt, sondern gar fest zu gehen vermaint.
[...]
hat Trauttmansdorff zugesagt, vor weiteren Konzessionen bezüglich der
Stifter d’Avaux’ Rückkehr abzuwarten. Durch Nassau hat Trauttmans-
dorff die Mediatoren gebeten, den Franzosen zuzusprechen, da sich wegen
der französischen Unterstützung Schweden so hartnäckig zeige. Die
spanisch-staatischen Verhandlungen hält er nun für völlig richtig, zwischen
Frankreich und Spanien müsse es innerhalb drei Tagen zum Schluß oder
Scheitern der Verhandlungen kommen. Zwischen Volmar und Salvius soll
eine Konferenz zur Redaktion des Friedensprojektes stattfinden.
Krebs/Ernst bei W. Trotz ihrer und Trauttmansdorffs Bemühungen waren
die Salzburger nicht zur Ablegung des Votums in der Pfalzfrage bereit. Als
sie Salvius ersuchten, Schweden möge sich nicht dem widersetzen, worin
sich der Kaiser, Frankreich und die Reichsstände einig seien, hat dieser ge-
antwortet , vermerckten wol daß Churbayern das Pfalzische wesen gern vor
erst richtig sehen, sie aber hingegen lieber daß vorher den gravaminibus
abgeholffen; wan hierzu Churbayern ihre officia thun wurd, solten sie sich
auch in ienem zu befurderung Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht intention
wol bezeigen. Dem sie Churbayerische replicirt, daß Ihre Churfürstliche
Durchlaucht in dem negotio gravaminum alberaiz viel gethan und schon
mehr bewilliget worden were, alß bey Gott und im gewissen verandtwort-
lich , und were auch darahn nichts gelegen, welcher sach vor oder nach
würde abgeholffen, weyln doch eins ohn abhandlung des andern fur nicht
gultig zu achten. Salvius hat wieder auf der Autonomie und den Stiftern
bestanden und die Klagen der Osnabrücker gegen W wiederholt. Der Alten-
burger und der Weimarer haben ihnen gestern versichert, sie unterstützen
Bayern voll in der Pfalzfrage, Oxenstierna habe auf ihr Drängen die
Pfälzer zu einem Kompromiß wegen der Oberpfalz mahnen lassen; sie
rieten zu einer Deputation an die Schweden. Da dieser Vorschlag nicht
abhanden zu laßen, wird W um Unterstützung ersucht und die für diesen
Fall vorgesehene Proposition mitgeteilt. W: Ihm kommt der Altenburg-
und Weimarischen erpiethung und anpringen frembd und schier bedenck-
lich vor, sorgen, daß was anders darhinden und es dahin angesehen, occa-
sion zue haben, den schluß der particularconditionen halber contra Chur-
bayern zu verlaithen. Welches beede herrn Churbayerische, sonderlich
der Dr. Krebß also nicht admittirt, sondern gar fest zu gehen vermaint.
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