Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 I 6
1647 I 6
Sonntag Buschmann bei Trauttmansdorff: 1. Schädigung
münsterischer Rechte, wenn Spanien in die Abtretung der Grafschaft Lin-
gen das Amt Bevergern einbezieht. 2. Die nur aus militärischen Gründen
besetzte Stadt Rheinberg ist beim spanisch-staatischen Frieden an Kurköln
zurückzugeben. 3. Beschwerde über den Einfall lothringischer Truppen in
Lüttich
In den Kriegen der habsburgischen Niederlande mit Frankreich war dem Stift Lüttich
1492 durch Maximilian I. die Neutralität zugesichert worden, für Reichskriege hatte
Kf. Ferdinand sie durch den Vertrag von Tongern 1640 IV 26 anerkennen müssen; Ein-
quartierungen auch ksl. Truppen bedeuteten immer die Gefahr, daß die unruhigen
Lütticher Stände sich zum Schutz der Neutralität an Frankreich wenden würden.
, wodurch die Franzosen herbeigezogen werden. Trauttmans-
dorff: Zur Unterstützung in den beiden ersten Punkten bereit, doch sollen
die Kölner sich auch an die Spanier wenden. Rheinberg fällt unter die noch
nicht abgehandelte Restitution der zum Reich gehörigen Gebiete; die Spa-
nier sind, wenn die Staatischen desgleichen tun, zur Räumung der von
ihnen besetzten Plätze bereit. Die lothringischen Truppen sollen sich schon
zurückgezogen haben, jedenfalls wird Castel Rodrigo sie bei Behauptung
der Quartiere nicht unterstützen. In Stockholm ist der neue Vorschlag
wegen der Stifter abgelehnt worden; man will sich an Pommern halten
und, wenn Brandenburg nicht zustimmt, darüber mit den Ksl. abschließen.
Er wird deshalb Mittwoch nach Osnabrück reisen und hat die Branden-
burger gewarnt, nicht durch weiteres Zögern den Rest Pommerns und die
Satisfaktion in Gefahr zu bringen. Da die Gesandten sich mit fehlenden
Instruktionen entschuldigten, hat er nochmals an Kurbrandenburg geschrie-
ben. Letztlich hat er auch fur gutt angesehen und begert, daß der canzler
Buschmann mit auf Oßnabruck folgen möchte.
Bischoping nach Osnabrück zur Erkundigung bei Volmar über die schwe-
dischen Verhandlungen. – W an die Mainzer: Bitte um das Schreiben Kur-
brandenburgs an Trauttmansdorff und dessen Antwort. Mainzer: Wol-
len die Ksl. um Mitteilung bitten und bei den Staatischen nach der Antwort
wegen der gefangenen Geistlichen fragen.
münsterischer Rechte, wenn Spanien in die Abtretung der Grafschaft Lin-
gen das Amt Bevergern einbezieht. 2. Die nur aus militärischen Gründen
besetzte Stadt Rheinberg ist beim spanisch-staatischen Frieden an Kurköln
zurückzugeben. 3. Beschwerde über den Einfall lothringischer Truppen in
Lüttich
In den Kriegen der habsburgischen Niederlande mit Frankreich war dem Stift Lüttich
1492 durch Maximilian I. die Neutralität zugesichert worden, für Reichskriege hatte
Kf. Ferdinand sie durch den Vertrag von Tongern 1640 IV 26 anerkennen müssen; Ein-
quartierungen auch ksl. Truppen bedeuteten immer die Gefahr, daß die unruhigen
Lütticher Stände sich zum Schutz der Neutralität an Frankreich wenden würden.
dorff: Zur Unterstützung in den beiden ersten Punkten bereit, doch sollen
die Kölner sich auch an die Spanier wenden. Rheinberg fällt unter die noch
nicht abgehandelte Restitution der zum Reich gehörigen Gebiete; die Spa-
nier sind, wenn die Staatischen desgleichen tun, zur Räumung der von
ihnen besetzten Plätze bereit. Die lothringischen Truppen sollen sich schon
zurückgezogen haben, jedenfalls wird Castel Rodrigo sie bei Behauptung
der Quartiere nicht unterstützen. In Stockholm ist der neue Vorschlag
wegen der Stifter abgelehnt worden; man will sich an Pommern halten
und, wenn Brandenburg nicht zustimmt, darüber mit den Ksl. abschließen.
Er wird deshalb Mittwoch nach Osnabrück reisen und hat die Branden-
burger gewarnt, nicht durch weiteres Zögern den Rest Pommerns und die
Satisfaktion in Gefahr zu bringen. Da die Gesandten sich mit fehlenden
Instruktionen entschuldigten, hat er nochmals an Kurbrandenburg geschrie-
ben. Letztlich hat er auch fur gutt angesehen und begert, daß der canzler
Buschmann mit auf Oßnabruck folgen möchte.
Bischoping nach Osnabrück zur Erkundigung bei Volmar über die schwe-
dischen Verhandlungen. – W an die Mainzer: Bitte um das Schreiben Kur-
brandenburgs an Trauttmansdorff und dessen Antwort. Mainzer: Wol-
len die Ksl. um Mitteilung bitten und bei den Staatischen nach der Antwort
wegen der gefangenen Geistlichen fragen.