Acta Pacis Westphalicae III C 4 : Diarium Lamberg: 1645-1649 / Herta Hageneder
1645 III 23
1645 III 23
Donnerstag In der khlain kirchen meß gehört. P. Crusius
celebravit et pransit apud me. Zu nachts allein.
Haben wir meinen secretari zu den Schwedischen gesanden geschikht
wegen der verstorbenen frauen von Westerholdt
, welche Gustavus
Gustav Gustafson, Gf. von Vasaborg (1616–1653), illegitimer Sohn Kg. Gustav Adolfs von
Schweden, von 1633–1643 Kommandant in Osnabrück (vgl. APW [ II C 2 Nr. 46 S. 147f ] .).
mit
catholischen ceremonien zu begraben inhibirt gehabt; soror defunctae hat
sich deßen pro memoriale bey unß und den Schweden bekhlagt, qui nobis
responderunt: dises werkh gehöre nit für das corpus legatorum, sonder für
den hieigen magistrat. Wir haben es also damals sein laßen, und ist also der
leichnam volgenden tag zwahr in ein catholische kirchen in ihres mans
grufft begraben, aber nit mit den gebreüchigen catholischen ceremonien
besungen etc. worden
Christina Maria de Baer, Witwe des Obersten Philipp Ernst von Marschalk, Schwester der
Verstorbenen, ersuchte die ksl. Gesandten, dieselbe nach katholischem Ritus in der Franziska-
nerkirche zu Osnabrück bestatten zu lassen (vgl. APW II A 2 Nr. 118 S. 233f.). Das an die
Kirche anschließende Klostergebäude diente Gustav Gustafson als Kanzlei (vgl. Friederici /
Stüve S. 38).
.
Haben gemelte Schwedische herrn gesande den stattsyndicum zu unß
geschikht und andeüten laßen, das einer under ihnen nach Münster
verraisen werde, sich mit den Französischen gesanden zu underreden und
dasjehnige, was wir in lester revisita ihnen wegen vergleittung der mediat-
stätt an die hand geben, zu conferiren, wir solten khain verdruß darob
nemmen, das sie sich nit alsopald darauf erklärt hetten.
Respondimus: es derffte kheiner entschuldigung, es stunde ihnen frey, mit
den ihrigen zu conferiren, solten nach ihrem gefallen außbleiben, solange
sye wolten, wir konten es woll erwartten
Die geplante Reise fand zunächst nicht statt ( APW [ II C 1 Nr. 307 S. 551 ] ; APW [ II A 2 Nr. 118 S. 232 ] ). Oxenstierna weilte erst vom 1.-9. April in Münster ( APW [ II C 1 Nr. 326 S. 581 ] ).
. Scripsi 15 litteras. Wind,
regen.
celebravit et pransit apud me. Zu nachts allein.
Haben wir meinen secretari zu den Schwedischen gesanden geschikht
wegen der verstorbenen frauen von Westerholdt
Gustav Gustafson, Gf. von Vasaborg (1616–1653), illegitimer Sohn Kg. Gustav Adolfs von
Schweden, von 1633–1643 Kommandant in Osnabrück (vgl. APW [ II C 2 Nr. 46 S. 147f ] .).
catholischen ceremonien zu begraben inhibirt gehabt; soror defunctae hat
sich deßen pro memoriale bey unß und den Schweden bekhlagt, qui nobis
responderunt: dises werkh gehöre nit für das corpus legatorum, sonder für
den hieigen magistrat. Wir haben es also damals sein laßen, und ist also der
leichnam volgenden tag zwahr in ein catholische kirchen in ihres mans
grufft begraben, aber nit mit den gebreüchigen catholischen ceremonien
besungen etc. worden
Christina Maria de Baer, Witwe des Obersten Philipp Ernst von Marschalk, Schwester der
Verstorbenen, ersuchte die ksl. Gesandten, dieselbe nach katholischem Ritus in der Franziska-
nerkirche zu Osnabrück bestatten zu lassen (vgl. APW II A 2 Nr. 118 S. 233f.). Das an die
Kirche anschließende Klostergebäude diente Gustav Gustafson als Kanzlei (vgl. Friederici /
Stüve S. 38).
Haben gemelte Schwedische herrn gesande den stattsyndicum zu unß
geschikht und andeüten laßen, das einer under ihnen nach Münster
verraisen werde, sich mit den Französischen gesanden zu underreden und
dasjehnige, was wir in lester revisita ihnen wegen vergleittung der mediat-
stätt an die hand geben, zu conferiren, wir solten khain verdruß darob
nemmen, das sie sich nit alsopald darauf erklärt hetten.
Respondimus: es derffte kheiner entschuldigung, es stunde ihnen frey, mit
den ihrigen zu conferiren, solten nach ihrem gefallen außbleiben, solange
sye wolten, wir konten es woll erwartten
Die geplante Reise fand zunächst nicht statt ( APW [ II C 1 Nr. 307 S. 551 ] ; APW [ II A 2 Nr. 118 S. 232 ] ). Oxenstierna weilte erst vom 1.-9. April in Münster ( APW [ II C 1 Nr. 326 S. 581 ] ).
regen.