Acta Pacis Westphalicae III C 4 : Diarium Lamberg: 1645-1649 / Herta Hageneder
1644 XII 16

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1644 XII 16
Freitag Hab ich die post nach hof verfertigt

Das Schreiben an den Ks. ist gedruckt in APW [ II A 2 Nr. 56 S. 100f ] .
. Umb 8 uhr
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hab ich zu den Spanischen gesandten

Von den spanischen Gesandten waren zu dieser Zeit in Münster anwesend: Diego de
Saavedra y Fajardo (vgl. oben [ S. 19, 1644 X 6, Anm. 3 ] ) und Dr. Antoine Brun (1599–1654),
Generalprokurator im Herzogtum Burgund (vgl. Walther S. 15f.; APW [ II C 2 Nr. 1 S. 1 ] ).
geschikht und ihnen mein ankhonfft
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andeuten, auch compliment machen laßen. Bald darauf hat Spanische
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gesandte mich empfangen laßen und begehrt, umb welche stund er mich
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haimbsuchen dörffte; deme ichs haimbgestelt, umb welche zeit er khom-
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men wolte. In der khlain kirchen nachst bei dem hauß haben wir meß
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gehört.

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Vor dem eßen hat herr bischove von Oßnabrugg

Franz Wilhelm von Wartenberg (1593–1661), Bf. von Osnabrück, Minden, Verden und
Administrator von Hildesheim, seit 1649 auch Bischof von Regensburg, seit 1660 Kardinal;
Hauptgesandter des Kf. von Köln (vgl. Knoch ; ADB 41 S. 185–192 , NDB 5 S. 365 . –
Wartenberg war erst am 25. November 1644 nach Münster gekommen. Vgl. Lahrramp ,
Einzug S. 174).
, churfürstlicher abgesan-
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ter , mich durch ein edlman empfangen und die stund zur visita von mir
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begehren laßen. Deme ich complimentirt und sagen laßen, ich sey incogni-
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to und batte umb verzeihung, das ich khaine visita annemmen konte, dan
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zu besorgen, wan ichs von Ihr Fürstliche Gnaden acceptiren solte, die
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anderen gesante es gleichfals pretendiren dörfften. Bald darauf hab ich
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mein stallmaister zu ihme, herrn bischoven, geschikht mit complimenti
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und meine scuse zu machen, dabei aber andeüten laßen, das vor meiner
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abrais noch gelegenhait geben werde, Ihre Fürstlichen Gnaden zu bedie-
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nen . Zu mittag haben wir offentlich tafl gehalten. Gegen den abent seind
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die Spanischen gesante zu mir all’incognito mit 2 pferden gefahren. Da herr
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graf von Naßau, herr Vollmair

Dr. Isaak Volmar Freiherr von Rieden (1582–1662), Vertreter der tirolischen Linie des
Hauses Österreich auf dem Frankfurter Deputationstag, ksl. Gesandter in Münster (vgl.
ADB 40 S. 263–269 ; Schwarz S. 376f.; APW [ III A 1, 1 Nr. 1 S. 1 ] ).
, herr Crane und ich mit ihnen conferenz
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gehalten wegen der von den Schwedischen gesanten für die statt Stralsunt
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begehrte gleitsbrief, item wegen unser gethonen proposition, ob dieselbe

[p. 34] [scan. 74]


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khönne ihnen schrifftlich eingeraicht werden

Die Gesandten kamen überein, die Geleitbriefe für Stralsund und andere Mediatstände zu
verweigern und die Proposition den Schweden schriftlich zu übermitteln (vgl. APW [ II A 2 Nr. 61 S. 109f ] .).
. Herr Crane ist zu herrn
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bischoven von Oßnabrugg gangen und in mein nammen ihme zu verstehen
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geben, das wir gehrn etliche sachen mit derselben conferiren wolten, wan
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also ihm andern tags frue mich visitiren wolte, mir ein große gnad
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geschehen thette. Darauf Ihr Fürstliche Gnaden alsobald vermeldet, sye
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wolten umb 9 uhr zu mir khommen. Zu nachts graf von Naßau, sein
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eltister sohn

Moritz Heinrich Gf. von Nassau-Hadamar (1626–1679), vgl. Isenburg I, Tafel 116.
und ich haben collation in mein schlaffcammer gemacht.
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Scripsi litteras 19. Regen.

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