Acta Pacis Westphalicae II C 4,2 : Die Schwedischen Korrespondenzen, Band 4, 2. Teil: 1648-1649 / Wilhelm Kohl unter Mitarbeit von Paul Nachtsheim
478. Erskein an Johan Oxenstierna Prag 1648 Dezember 18/28

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Erskein an Johan Oxenstierna


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Prag 1648 Dezember 18/28

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Eigh. Ausf.: J. Ox. Slg. B: II, E 943 = Druckvorlage; Kopie: DG 14 fol. 35–37 (Beilage E zu
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Nr. 516).

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Pfalzgraf Carl Gustav sei vor drei Tagen erkrankt. Man hoffe auf baldige Gene-
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sung . Wrangel, Magnus de la Gardie und Königsmarck seien in die Zahlkreise
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abgereist.

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Wegen der hiesigen Verhandlungen wäre zu wünschen gewesen, daß man bei der
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Aufhebung der Kontributionen in Münster und Osnabrück auch an die daraus
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entstehenden Schwierigkeiten gedacht hätte. Der Pfalzgraf müsse diese schließlich
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dahin verweisen.

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Ob die Verhandlungen in Prag vorankommen, muß bezweifelt werden. Die
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Schwierigkeiten beruhen hauptsächlich in folgenden Punkten:

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1. Die kaiserlichen Deputierten, Montecuccoli, Kollowrat und Blumenthal, ver-
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weigern dem Pfalzgrafen den Titel eines Herzogs von Jülich-Kleve-Berg.

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2. Sie wollen auch über den Unterhalt der Soldateska bis zur Aushändigung der
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Ratifikation reden und nicht bei den Friedensbedingungen stehen bleiben.

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3. Lamboy soll mit seinen Truppen in Westfalen bleiben, die Schweden aber dort
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nicht zugelassen werden und aus dem Vertrag ausgeschlossen bleiben.

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4. Alle Reste sollen kassiert werden, da sonst niemand etwas bekommen werde.

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5. Nach Abschluß der Traktaten sollen die besetzten Länder den Kaiserlichen
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übergeben werden.

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6. Die Räumung der Plätze, besonders in Böhmen, Mähren und Schlesien, soll
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innerhalb von 14 Tagen erfolgen, der Soldat werde nun bezahlt oder nicht, auch
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unbeschadet der Tatsache, ob Restitutionen, Amnestie und Gravamina erledigt
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wurden.

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7. Der Unterhalt der Soldateska soll zwischen den Ständen und dem Heer abge-
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rechnet werden.

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Außer dem letzten Punkt handele es sich um ungereimte Sachen, die vom kaiser-
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lichen Hof ausgehen.

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Morgen solle eine Zusammenkunft erfolgen. Über deren Erfolg werde berichtet.

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